Prolog

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p.o.v Erzähler

Es war eine dieser typischen versifften Lagerhallen, die man aus Filmen kannte. Die Wände hatten schon angefangen zu bröckeln und Kabel hingen heraus. Der versiffte Gestank von abgesetztem Wasser und Müll stieg einem in die Nase. Wenn man weiter schaut, sieht man Wohnwagen und Vans, die in einem Halbkreis geparkt sind. Davor saßen verteilt ein paar Leute auf Campingstühlen oder auch einfachen Kisten. „Na los, komm schon kleine. Greif an." rief eine Frau. In ihrer Stimme hörte man ihre Belustigung, über die Show, die sich in der Mitte der Halle abspielte. Dort standen sich ein großer Mann und ein kleines Mädchen gegenüber. Das Mädchen hatte braune schulterlange Haare und trug alte, dreckige und auch teilweise löchrige Kleidung. In ihrem Gesicht sah man einige Schrammen, so wie auch kleine blaue Flecken. Der Mann grinste siegessicher, während das Mädchen schwer atmet. Dann lief das Mädchen auf den Mann zu und griff ihn an, dieser aber holte aus und trat der kleinen die Beine weg. So schlug sie hart auf dem schmutzigen Boden auf. Alle fingen an zu lachen, bis plötzlich ein Handy klingelte. Es war das der Frau, diese ging ran und legte kurz darauf wieder auf, ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht und sie stand auf. Dann klatschte sie einmal in die Hände und hatte somit die Aufmerksamkeit aller im Raum. „Es geht los!" rief sie lauthals durch die Halle und die anderen fingen an zu jubeln. Dann standen sie auf und gingen zu den Vans. Der Mann, der vorher gegen das Mädchen gekämpft hatte, hielt ihr die Hand hin und half ich somit hoch. Die kleine wischte sich mit der Hand das Blut ab, was aus ihrer Nase lief. Dann liefen sie zusammen zu einem der Vans, wo die Frau eingestiegen ist und stiegen auch ein. Die Tür schloss sich und sie fuhren los.

Es wurde ein kleiner Koffer herumgereicht, wo sich kleine Headsets drin befanden. Jeder nahm sich eins raus und steckte es sich ins Ohr. Dann wandte sich die Frau an das Mädchen, die ihr Headset gerade auf den richtigen Kanal stellte. „Du kennst den Plan?" fragte die Frau sicherheitshalber nochmal nach, worauf das Mädchen nur stumm nickte. Nach einer Zeit hielt die kleine Wagenkolonne an und die Seitentür wurde schwungvoll aufgeschoben. In einer dunklen Gasse von New York standen nun dunkle Vans, aus denen die Personen ausstiegen und sich dann zu einem Schachteingang begaben, der zu der Kanalisation führt. Die Straße war nass und in den kleinen Schlaglöchern hatten sich Pfützen gebildet, der Geruch von Müll und abgestandenen Wasser stieg einem in die Nase. Zum Schluss stießen ach das Mädchen und die Frau dazu. Das Mädchen hatte jetzt eine Tasche bei sich, als auch ein Seil. Dann wurde die Luke von zweien der Männer geöffnet und der Geruch von Abfall verstärkte sich, manche der Männer verzogen dabei angewidert das Gesicht und hielten sich die Nase zu. Das Mädchen störte das nicht wirklich, sie war das langsam schon gewöhnt irgendwo herumkriechen zu müssen, wo es so riecht, sie richtet hingegen ihre Handschuhe, die nur die Fingerspitzen freigaben und richtet ihren Blick auf die offene Luke „Na dann, mach uns reich." grinste der Mann sie an, der neben der Frau stand, die die Anführerin zu sein schien. Wieder nur ein Nicken des Mädchens und sie stieg in den Schacht. „Zum Glück muss ich da nicht rein." murmelte noch einer der Männer und schloss dann die Luke wieder. Jetzt war das Mädchen im Dunkeln und schaltete deshalb ihre Lampe an, die sich an ihrem Kopf befand. „Kannst du mich hören?" ertönte plötzlich eine Stimme in ihrem Ohr. Sie fasste sich an den kleinen Knopf und aktivierte ihn so, um zu antworten. „Ja." war ihre schlichte Antwort und sie kroch weiter durch den schmalen Gang, ihre Körpergröße war hier ziemlich hilfreich. Daher hatten sie sie wohl auch nur behalten, weil sie an Sachen herankam, an die die Erwachsenen nicht rankamen. „Nächste links." so wurde sie durch die langen Gänge der Kanalisation geführt, bis sie in einen Lüftungsschacht umstieg, wo die Luft zu hundertprozent besser war als zuvor. Auch dort wurde sie durchgelotst, bis sie schließlich zu einer Luke kam. Unter ihr befand sich ein Raum, es schien eine Art Tresorraum zu sein. Sie entfernte das Gitter, befestigte das Seil und lies sich dann James Bond artig langsam herunter, bis sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. „Bin drin." gab sie kurz über das Headset durch und machte sich dann auf die Suche nach ihrer Beute, diese bestand aus ein paar Diamanten, sowie Bargeld. Das Stopfte sie alles in die Tasche, die sie bei sich trug, und machte dann den Reißverschluss zu. Dann hing sie sich ans Seil und ließ sich in den Schacht hochfahren, zum Schluss krabbelte sie selbst wieder hoch. Immer wieder schob sie die Tasche vor sich her und robbte dann hinterher. An der Luke, die nach draußen führte, angekommen, klopfte sie einmal. Kurz darauf wurde sie auch schon geöffnet und sie stieg mitsamt ihrer Beute heraus auf die nasse Straße. Der Mann neben der Frau schnappt sich die Tasche und öffnete diese, als er den Inhalt erblickte bildete sich ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht und er nickt der Frau zu. Dann gingen alle wieder zu den Wagen, als plötzlich eine Alarmsirene losging und leichte Panik ausbrach. Nun beeilten sie sich zu den Vans zu kommen. Als das Mädchen gerade Einsteigen wollte wird sie von der Frau aufgehalten, die sie hinterlistig angrinste. „Sorry Kleine, aber wir haben nun keine Verwendung mehr für dich." Dann wurde die Tür geschlossen und die Kolonne setzte sich in Bewegung. „Auf nimmer Wiedersehen, Nora." rief ihr noch einer der Männer aus dem offenen Fenster gehässig zu. Das Mädchen erstarrte, als sie realisierte was gerade passiert war. Sie wurde zurückgelassen.

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Die Informantin - Marvel StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt