Kapitel 30.

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p.o.v. Nora

„Deine Werte haben sich deutlich verbessert, deine Wunde am Bauch ist schon fast verheilt und wie ich von Max gehört habe, wird das mit dem Laufen auch immer besser. Ich denke wir können dich dann heute Nachmittag schon entlassen. Kannst du vielleicht einer deiner Notfallkontakte bescheidenen, dass sie dich abholen?" Der Arzt stand mit meiner Krankenakte in der Hand vor mir und hielt mir diesen Vortrag. Ich war jetzt seit einbandhalb Wochen hier. Ich war froh hier endlich rauszukommen. „Ja, kann ich machen. Danke." Der Arzt lächelt mich einmal an, bevor er mein Zimmer verlässt. Jetzt hieß es wohl packen. Doch bevor ich das tat ging ich nochmal duschen. Also zog ich meine Klamotten aus und stieg unter die Dusche. Nähte hielten die Wunden am Bauch und am Oberschenkel zu, der Arzt hatte gesagt das sie noch heut vor der Entlassung gezogen werden konnte und dass nur ein paar kleine Narben zurückbleiben würden. Nachdem ich mich gewaschen und abgetrocknet hatte, schnappe ich mir eine neue Jogginghose und dazu ein schwarzes Over Size T-Shirt. Ich räumte meine Sachen, die ich ihm Bad hatte, wieder weg, wie auch die aus meinem Schrank. Zuletzt zog ich mir noch neue Socken an. Dann setzte ich mich wieder aufs Bett und schreibe Nat, dass sie mich heute Nachmittag abholen soll. Ich schreibe auch Barry, dass ich erstmal in meine Wohnung ziehe, wegen der Physiotherapie. Ich würde am liebsten zu Jason, doch der hatte heute seine OP. Der Tumor ist jetzt durch die Chemo so klein geworden, dass sie ihn heute ganz entfernen können. Ich freue mich für ihn, dass er den Krebs endlich los ist. Die OP soll bis Nachmittag gehen, das heißt leider auch das ich mich von ihm nicht verabschieden kann. Doch er muss noch ein paar Tage zur Untersuchung hierbleiben, daher werde ich ihn auf jedenfalls mal besuchen. Ich sehe mir gerade irgendein Video bei YouTube an, als plötzlich die Tür aufging. Zuerst dachte ich es sei ein Arzt oder eine Schwester, um mir die nähte zu ziehen, doch als ich meinen Kopf von meinem Handy hob sah ich jemand komplett unerwarteten.

Es war, Tony Stark. Er lächelt mich kurz an, schloss dann die Tür und lehnte sich mit den Händen in den Hosentaschen neben die Tür, an die Wand. „Was kann ich für sie tun. Mr. Stark?" fragte ich ihn höflich und legte mein Handy vor mich aufs Bett. Er sah mich zuerst nur an, er hatte so einen komische blick drauf, den ich nicht beschreiben konnte. „Wie geht es dir?" Ich zucke mit den Schultern. „Es geht, tut nur noch etwas weh." Er nickt. „Aber, ich denke sie sind nicht nur hierhergekommen, um mich zu fragen wie es mir geht. Das hätten sie auch durch einen kurzen hack in meine Krankenakte herausfinden können." Er schmunzelt darüber und nickt, dann wird sein Gesichtsausdruck wieder ernster. Er verhält sich komisch, so als ob er über etwas mit mir reden möchte, aber nicht kann. Wusste er vielleicht...? Nein, das kann nicht sein. Aber wenn doch, von wem könnte er es haben? Dann fiel mir etwas ein. „Hat Claire Baker irgendwas gesagt?" Ich hatte so eine Vermutung, welche Stark mit einem nicken bestätigt. „Sie wollte mit mir sprechen, daher wurde ich zum Helicarrier bestellt und wurde zu ihr in den Verhörraum geschickt. Ich wollte mit ihr erst über ihre Arbeit bei Hydra reden, doch sie wollte mit mir über etwas ganz anderes reden." Er machte eine kurze Pause, ich wusste was jetzt kommt. Er weiß es, sie hat es ihm gesagt. Nur, wieso? Er hatte wohl gemerkt das ich es auch weiß. „Stimmt es?" fragte er mich deshalb. Ich hob den Kopf und schaute ihm ins Gesicht, er sah mich abwartend an. Ich überlege kurz, nicke dann aber. Er seufzt aus, doch ich kann es nicht zuordnen. Manche Seufzer klingen gestresst, genervt oder auch erleichtert, aber sein seufzen sagte so gar nichts aus. Dann wurde es für einen Moment still zwischen uns. Ich senke meinen Blick auf das weiße Laken des Bettes und überlege was ich sagen könnte, doch mir viel nichts passendes ein. „Warum hast du es mir nicht gesagt?" fragte Mr. Stark plötzlich in die Stille hinein. Er musste seine Frage nur flüsternd aussprechen, trotzdem konnte ich sie klar hören. Ich zucke nur mit den Schultern, ich war mit der Situation eindeutig überfordert. „Ich dachte nur, wenn sie mich damals nicht gewollt haben. Das sie es heute auch nicht wollen. Ich wollte sie nicht mit so etwas belasten." spreche ich klar aus. Er sah mich etwas sprachlos an, dann stieß er sich von der Wand ab und kam langsam auf mich zu. „Belasten?" fragte er mich mit gerunzelter Stirn, dann schüttelt er den Kopf. „Nein, ich hätte es nur schöner gefunden, wenn ich es früher erfahren hätte und auch von dir und nicht durch irgendeine, Ex-S.H.I.E.L.D.-Agentin." Ich nicke langsam. „Meine Mutter hatte mir erzählt das sie mit ihnen in einer Beziehung wart, dann ist sie mit mir Schwanger geworden. Sie hat, es ihnen erzählt und sie haben sich von ihr getrennt, sie gibt mir die Schuld daran, deshalb hat sie mich auch weggegeben." Eine Träne lief mir über das Gesicht, die ich aber schnell wegwischte. Mr. Stark sah mich traurig und gleichzeitig besorgt an, dann kam er zu mir und nahm mich in den Arm. Ich war erst etwas überrascht von seiner Geste das ich die Umarmung erst etwas später erwidern konnte. „Es tut mir leid." flüstert er vor sich hin. Dann löst er sich wieder und setzt sich vor mich aufs Bett. „Es tut mir leid das ich damals so ein Idiot war und dich abgelehnt habe, obwohl ich dich gar nicht kannte. Es tut mir leid, dass du dadurch eine der schrecklichsten Kindheiten hattest. Es tut mir alles, so leid." Meine Mundwinkel zuckten kurz nach oben, dann flossen weitere Tränen über mein Gesicht, die ich wieder versuchte wegzuwischen. „Ich kann mich gar nicht genug entschuldigen und ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen kannst, für das was ich getan habe. Es war einfach nur falsch." Ich lächelte ihn sanft an. „Ich weiß doch, dass sie damals ein ziemlicher Idiot waren." flüsterte ich und wischte mir wieder eine Träne weg. Er musste auch anfangen zu lächeln. „Ich habe sie früher immer in den Nachrichten verfolgt, ich habe es von Anfang an gewusst. Sie haben mich immer damit geärgert und aufgezogen, dass ich zu nichts zu gebrauchen bin und mich niemand will. Irgendwann habe ich auch angefangen das zu glauben und habe aufgehört sie in den Nachrichten zu verfolgen." Ich machte eine kurze Pause. „Nach ihnen hat mich die Polizei aufgegabelt. Die Polizei wollte in meinen Akten nach verwandten suchen, doch ich habe die Namen geschwärzt, sodass ich dann ins Waisenhaus kam." „Wie hast du es denn geschafft ihre Namen zu schwärzen? Du warst doch damals noch ziemlich jung." „Ich konnte damals schon ziemlich gut mit Technik, vor allem mit Computern umgehen. Auch hatte ich unserem Technik Experten mal unauffällig über die Schulter geschaut, um mir ein paar Tricks abzugucken. Den erst habe ich durch Technik Vorträge gelernt." Ich fing an zu lächeln. „Das muss ich wohl von ihnen haben." Auch er fing an zu lächeln. „Aus dem Waisenhaus bin ich dann verschwunden und habe mich auf die Suche nach meiner Mutter gemacht, diese hatte inzwischen schon geheiratet, irgend so ein reicher Idiot, der auf ihre Manipulative Art reingefallen ist. Sie hat mir dann alles gesagt, dann bin ich untergetaucht und habe auf der Straße gelebt." Ein gehauchtes "Wow" war der einzige Kommentar von Mr. Stark, dann wurde es wieder still.

Plötzlich stand er auf und ging einmal Richtung Tür, ich dachte schon das er wieder gehen würde, doch das tat er nicht. Er machte davor kehrt und stellte sich dann ans Fußende meines Bettes, die Arme hatte er vor der Brust verschränkt und mit der einen Hand stützte er sein Kinn. Er sah beinahe so aus, als ob er überlegen würde. „Wow", das Wort sagte er jetzt zum zweiten Mal und ich wusste immer noch nicht, ob es positiv oder negativ war. „Ich habe eine Tochter. Und diese Tochter, sitz vor mir in einem Krankenhaus Bett. Direkt vor meinen Augen." Er schien wohl laut zu denken und die Situation gerade zu analysieren, daher sagte ich erstmal einfach nichts. „Mr. Stark, ich kann nicht einordnen, ob sie wütend, enttäuscht, glücklich oder sonst was sind. Aber im Moment tippe ich auf sprachlos." Er nickt langsam, dann wurde er immer schneller, sodass sein nicken nicht mehr, wie in Slow Motion wirkt. „Ja ich denke das trifft es genau. Aber erstmal, nenn mich Tony und du kannst mich duzen. Du kannst natürlich auch "Dad" oder sowas sagen, wenn es dir so. besser. passt." Bei den letzten drei Wörtern ließ er immer kleine Pausen. „Ich denke ich bleib lieber bei Tony." Er nickt. „Bist du wütend, auf mich?" fragte er nach kurzem Zögern, ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich versteh es sogar." Jetzt sah er mich erst überrascht an, fing dann aber an zu lächeln. „Was stellst du dir jetzt vor, jetzt da du es weißt?" fragte ich ihn nach einer kurzen Pause, er zuckte kurz mit den Schultern. „Ich würde dich gerne besser kennenlernen, also nur wenn du das auch willst." Stellte er schnell noch hektisch fest, worüber ich schmunzeln musste. „Ja, ja ich will." „Das klang ja fast schon so als hätte ich dir gerade einen Antrag gemacht." Ich fing an zu grinsen, auch er fing zu grinsen an und schüttelt dabei den Kopf. Dann holte er eine Art Glasscheibe raus, tippte kurz was und reichte es mir. „Tipp deine Nummer ein." Ich nicke ein bisschen perplex und tippe kurz meine Nummer ein, ich gab es ihm wieder zurück und er steckte es wieder ein. „Normale Handys sind dir wohl zu langweilig geworden, du verwendest jetzt nur noch Glasscheiben was." Er sah mich erst mich erst fragend an, doch dann hatte er es auch gecheckt und musste kurz lachen. Dann nahm ich meins und gab es ihm, damit er seine Nummer eintippen konnte. Er schüttelte nur belustigt den Kopf drüber. „Man und deins ist wohl aus der Steinzeit was." Er gab es mir wieder, ich sah ihn leicht empört an. „Also wirklich, dafür das ich es vom Müll habe funktioniert es tadellos." Er zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Bist ein Mülltonnentaucher, was."

TonysGlasscheibe, oder halt eben "Handy", fing irgendwann an zu klingeln.Es war wohl jemand sehr wichtiges, denn er musste sich von mir verabschieden,dennoch versprach er mir sich so bald wie möglich wieder bei mir zu melden.Dann war er weg. Irgendwann kam ein Assistenzarzt rein, der für das Entfernenmeiner Nähte zuständig war. Währenddessen kam auch Nat ins Zimmer und packtenoch meine letzten Sachen n die Tasche, wofür ich ihr wirklich dankbar war. Dr.Savetti kam noch kurz vorbei und entließ mich, dann konnten wir gehen.

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Die Informantin - Marvel StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt