Kapitel 1.

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— 6. Jahre später —

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als wäre es gestern gewesen. Nur das dieses Gestern sechs Jahre her ist. Damals war ich zehn, als das passiert ist, jetzt bin ich Sechzehn. Ich weiß auch noch gut was danach passiert war, die Alarmanlage ging los und die Polizei kam angerückt, diese haben mich dann gefunden und ausgefragt, doch ich hatte nichts gesagt. Ich habe lediglich nur meinen Namen und das ich nichts damit zu tun hätte gesagt. Warum, wusste ich selber nicht. Dann wurde das Jugendamt verständigt und eine Frau kam, diese hat mich abgeholt und in ein Mädchenheim, nähe des Central Parks, gebracht. Die meisten Mädchen fanden mich komisch, weil ich kaum geredet hatte und auch mein Verhalten fanden sie komisch. Es gab auch Regeln, die gingen mir aber gehörig gegen den Strich und nach noch nichtmal einem Jahr, beschloss ich abzuhauen. Ich habe dann eine Zeit lang auf der Straße gelebt, bis ich dann Barry kennengelernt habe. Er ist der Besitzer einer großen Garagenanlage, wo ich heute auch wohne.

-Rückblick-

Vor drei Monaten bin ich aus diesem Heim abgehauen. Diese Regeln und die Mädchen waren einfach nur schrecklich, nur weil ich mich nicht dem normalen Verhalten anpasste. Ich lief gerade wieder durch die nassen Straßen von New York, auf der Suche nach einem Schlafplatz und wenn möglich etwas zu essen. Ich ging mehr Richtung Industriegebiet, dort gibt es immer tolle Lagerhallen und vielleicht haben ein paar Teenager dort eine Party gefeiert und etwas zu Essen übrig lassen. Ich schaute kurz auf meine Uhr, es war 03:47, dann holte ich mein Handy raus und schalte es an. Ich hab es im Müller gefunden und wieder funktionstüchtig gemacht, das konnte ich ziemlich gut. Alles was mit Technik, also auch Hacken und Programmieren, zu tun hatte war ich unschlagbar. Aber auch die Mechanik war kein unbekanntes Gebiet für mich, so hatte ich mir mal eine warme Mahlzeit und einen warmen Schlafplatz verdient. Ich hatte einfach nur ein Auto einer Frau repariert, die zufällig ein kleines Motel besitzt. Das war sozusagen meine Belohnung. Ich schaute auf meine Karte auf dem Handydisplay, dann schaute ich mir kurz die Umgebung an und sah das es dort sowas wie eine Garagenanlage gab, also ließ ich mich kurzerhand dorthin navigieren. Dort angekommen packte ich mein Handy wieder weg und schaute mich erstmal um. Vor mir ragte ein Großer Zaun auf, obendrauf war noch Stacheldraht, was mich ziemlich an ein Gefängnis erinnert. Ich lugte zwischen den Gitterstäben durch und sah ein kleines Gebäude, wo noch Licht brannte. Dann entdeckte ich eine Klingel und klingelte. Ich musste nicht lange warten, da kam auch schon ein Mann aus dem Haus, er hatte Taschenlampe in der Hand, doch mehr konnte ich nicht erkennen, weil es einfach zu dunkel war. Als er dann am Zaun angekommen war, musterte er mich skeptisch und fragend gleichzeitig. Er hatte wohl nicht erwartet das ein elfjähriges Mädchen mitten in der Nacht in einer Verlassenen Gegend wie dieser, plötzlich vor seinem Tor stand, naja, wer hätte das auch schon. „Was machst du hier? Wo sind deine Eltern?" fragte er schließlich als er sich wieder gefangen hatte. „Haben sie vielleicht etwas zu essen für mich?" fragte ich und ignoriere seine Fragen. Zuerst schien er wieder etwas verwirrt, fing sich aber wieder. Dann schaute er einmal nach links und rechts, anscheinend um zu gucken ob da wirklich niemand war, und schloss dann die kleine Tür an der Seite auf. „Komm mit." Ich trat durch die Tür, die kurz darauf wieder von ihm abgeschlossen wurde, und lief ihm nach. Wir betraten das kleine Häuschen und ich schaute mich neugierig um. Jetzt konnte ich ihn auch richtig sehen. Er hatte kurze braune Haare und trug dazu eine Brille. Er hatte eine blaue Mechaniker Hose, mit Öl Flecken drauf, an. Darunter trug er einen einfachen Pulli. In dem Raum befand sich eine kleine Sitz Nische und ein Tisch, er bedeutet mir mich zu setzen was ich auch tat. Dann ging er in die Küche, die eigentlich im selben Raum ist, er öffnet den Kühlschrank und holt eine Schüssel raus. Die stellt er dann in eine Mikrowelle und schaltet diese an, dann kam er wieder zu mir und setzte sich mit gegenüber. „Also..." begann er „Wie heißt du?" Ich zögerte kurz, bis ich dann doch antwortete. „Nora." Er nickt kurz verstehend, dann machte es ping, er stand auf und ging zur Mikrowelle. Er holte die jetzt dampfende Schüssel heraus und kramte noch in einer Schublade herum, dann kam er wieder zurück und stellte die Schüssel vor mir ab. „Ich hoffe du magst Mac and Cheese." Dann gab er mir die Gabel und ich fing an zu essen. „Ich bin übrigens Barry, Barry O'Connor. Du kannst mich duzen." Ich musste bei seinem Vornamen leicht schmunzeln, was er wohl bemerkt hatte. „Ja ich weiß, ein komischer Vorname, aber ihn zu ändern ist mir zu lästig." Er nahm es mit Humor. Wir redeten noch etwas, ich erzählte ihm was passiert war, er hörte mir geduldig dabei zu. Zum Schluss bot er mir an hier zu übernachte und versprach nicht der Polizei oder dem Jugendamt Bescheid zu sagen.

-Rückblick Ende-

Meine Garage, in der ich ich wohne, ist relativ klein. Halt eben eine normale Garage. Bei mir war es aber eine Mischung aus allem, ich hatte Hobbyzimmer, Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer zusammengetan. Naja, Küche konnte man das was ich hatte nicht nennen, ich hatte lediglich eine Mikrowelle, einen Kühlschrank und einen Wasserkocher. Mein Wohnzimmer bestand aus einer alten Couch, die voll mit Klamotten war, und einem alten Fernseher, den ich auf einem Schrottplatz gefunden hatte. Mein Schlafzimmer ist nur durch eine art Trennwand abgetrennt. In der Mitt steht noch mein selbstgebauter Holotisch. Ich lief durch die Garage zu meinem Kühlschrank und machte ihn auf, was ich aber darin fand war ziemlich enttäuschend. „Morgen muss ich wohl einkaufen gehen." murmelte ich vor mich hin und schloss ihn wieder.

- 985 Wörter -

Die Informantin - Marvel StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt