09:57

14 2 1
                                    

the world is yours and you can't refuse it - Love, Lana Del Rey

09:57

Harry sieht Florence an, als hätte sie gesagt sie will sich eine Glatze schneiden, auf den Mars fliegen und dort nackt mit Marsmenschen Rituale ausführen.

„Bist du dir sicher?", fragt er und sein Blick wechselt langsam zwischen dem Laden vor ihnen und Florence hin und her.

Fynn war schon öfter hier gewesen und Florence hat Maisey einmal hier her begleitet. Sie kennen den Besitzer - zumindest ist er mit Fynn per Du und Florence hat auch schon öfter mit ihm geredet.

„Ja, du machst den ganzen Abend meine verrückten Sachen mit, also werd ich jetzt auch deine verrückten Sachen mitmachen", erklärt sie ihm und drückt Harrys Hand, die sie seitdem sie das Diner verlassen haben nicht mehr losgelassen hat.

„Florence, das hier ist was anderes. Das ist permanent. Normalerweise überlegt man davor ein bisschen mehr als 10 Minuten. Es gib Leute, die machen sich da jahrelang Gedanken drüber", Harry sieht immer noch an, als wäre sie komplett durchgedreht, aber alles, was Florence hört, ist das seine Sorge um sie, sie absolut froh macht.

„Du machst das nicht", gibt sie nur zu Antwort und schaut wieder auf den Laden vor ihnen. Florence würde ihn nicht als schmierig bezeichnen, aber nobel wäre etwas anderes. Er sieht ein wenig heimelig aus mit dunkelroten Vorhängen, die as Fenster weitgehend bedecken und coolen Motiven auf die Scheiben gemalt.

Florence ist sich sicher, dass Fynn ihn nach dem Feiern entdeckt hat, aber sie versteht, warum er immer wieder dort hingekommen ist.

„Nein, aber am Anfang habe ich das schon gemacht. Die Idee-"

„Harry, du sagst die ganze Zeit du würdest alles mit mir machen. Ich würde auch alles mit dir machen. Auch was permanentes."

Einen kleinen Moment sieht Harry wirklich baff aus und er nimmt Florence damit das flaue Gefühl, das noch in ihrem Magen herrscht, nach dem Gespräch mit Tina Goldberg. Es ist wirklich unbeschreiblich wie Harry es immer wieder schafft das man sich in seiner Gegenwart wohl fühlt. Oder das Florence sich in seiner Gegenwart wohl fühlt.

„Sag mir wenigstens noch einmal, dass du dir sicher bist und es auch willst", seufzt er und gibt sich damit offensichtlich geschlagen. Aufgeregt grinst Florence ihn an.

„Ich bin mir sicher und ich will das auch."

Und damit betreten sie den Tattooladen.

Das Licht ist ein wenig grell und alles ist irgendwie vollgepackt, aber genau das lässt es so heimelig anfühlen. Überall hängen gezeichnete Bilder von Tattoo-Motiven oder Fotos von Leuten mit äußerst außergewöhnlichen Tattoos. Auf einem ist eine Frau, die sich das Planetensystem komplett über den Rücken hat tattoowieren lassen. Mit Laufbahn und allem drum und dran. Es sieht ziemlich cool aus, muss Florence zugeben und ein wenig ärgert sie sich, dass sie sich noch nicht früher der Tattookunst hingegeben hat. Wobei sie sich auch nie so etwas großes stechen lassen würde. Ein wenig Angst davor, dass Harry seine dumme Idee der Golden Gate Bridge quer über ihren Rücken wahr machen will, huscht ihr durch den Kopf. Auch wenn auch das komplett idiotisch ist, weil sie Harry kennt und Harry sie kennt und sie weiß, dass er das nicht tun würde. Es wird etwas kleines, ein wenig unscheinbares, das zu ihr passt, sie aber dennoch verstecken kann, wenn sie das will. Und das weiß sie ohne mit ihm gesprochen zu haben.

Florence weiß hingegen nicht, was sie Harry malen will, als sie der muskulöse Tattoowierer mit der Golden-Retriever Ausstrahlung begrüßt, der, wenn Florence sich richtig erinnert auf den Namen Ashton hört, begrüßt.

Reallife Art // h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt