it's goodbye to a lot more than you - this is goodbye, avenue beat feat. Summer Overstreet
11:16
Florence hat Flughäfen schon immer gemocht. Überall sieht man große Emotionen in der Empfangshalle eines Flughafens. Ob es Trauer ist darüber einen Menschen gehen zu lassen. Oder Freude einen Wieder zu sehen. Oder all diese anderen Sachen, die man dabei fühlt, weil Menschen viel komplexer sind, als nur diese beiden Seiten.
Vielleicht war sie deshalb in der Flughafenbar gelandet, als sie eher orientierungslos durch die Stadt gewandert ist. Sie weiß es nicht und wahrscheinlich wird sie es auch nie wissen, aber als sie nicht ganz einen Tag später wieder am Flughafen ist, hätte sie nicht gedacht so viel dabei zu fühlen.
Es ist ein bisschen wie einer Wundertüte an Gefühlen, die sie überwältigen und Florence hat nicht einmal mehr das Gefühl, dass sie zuordnen kann, was sie wie fühlt oder wie sie mit Harry in der Klokabine gelandet ist, in der er sie gegen die Wand drückt und mit seinen Lippen über ihren Hals fährt.
Gott, sie fühlen sich so gut an.
Sie sollten das nicht tun. Das würde alles aus dem Fenster werfen für das ihre Nacht eigentlich steht. Dass Sex nicht alles ist, dass sie besonders und toll und vielleicht sogar ein bisschen verliebt sein können ohne miteinander zu schlafen. Dass das mehr ist, als ein nutzloser One Night Stand.
Aber verdammt Harrys Hände an ihrem Hintern machen sie verrückt.
„Stop", murmelt er gegen ihren Hals, während er weiter mit ihnen darüber streicht.
„Stop", und noch ein Kuss.
„Wir sollten das wirklich nicht tun", und noch einer.
Eigentlich stimmt sie Harry dabei komplett zu. Sie sollten nicht miteinander schlafen. Und vor Allem nicht in der Klokabine am Flughafen.
Florence fährt mit den Händen unter Harrys Shirt, obwohl sie weiß wie falsch das ist. Aber er bekommt eine Gänsehaut und sie liebt es, was für Auswirkungen sie auf ihn hat.
Die Tür zur Flughafentoilette fällt wieder zu und Harry drückt sich von ihr weg. Florence legt einen Finger an seine Lippen, während sie hören wie Absatzschuhe über den Boden zum Waschbecken klacken. „Wir müssen damit aufhören."
Florence weiß nicht einmal genau wie sie in diese Lage gekommen sind. Eigentlich wollten sie Harry doch nur bereits schon zum Gate bringen. So weit wie Florence eben mit kommen kann. Und dann wurde die Tatsache, dass Harry bald weg sein würde irgendwie direkt zu real und dann hat sie sich gegen die Toilettenwand gedrückt wieder gefunden.
Ihr Blick wandert zu Harrys Unterarm, auf dem nun das Kleid prankt, was ihrem eigenen so ähnelt. Es ist eingepackt in Plastikfolie und trotzdem kann sie es klar und deutlich erkennen. Vielleicht ist es das, was sie so angemacht hat. Zu Wissen, dass Harry für immer etwas auf seiner Haut haben würde, was ihn an diese gemeinsame Nacht erinnern würde. Genauso wie Florence auch. Jetzt huscht ihr Blick zu ihrem eigenen, ebenfalls in Frischhaltefolie eingepacktes Handgelenk und sie kann es immer noch nicht glauben, dass sie das getan hatten.
Es war wie eine Art Ablenkung gewesen von all dem was davor passiert war und von all dem was danach passieren würde. Als wären sie für die Zeit im Tattoostudio in noch einer abgeschirmteren Blase gewesen als sie es sowieso schon waren.
Florence weiß noch überhaupt nicht wie sie nach so einer Erfahrung einfach wieder in ein normales Leben zurückkehren soll. Auch wenn sie sich gerade nicht einmal mehr vorstellen kann, was ein normales Leben sein soll.

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Reallife Art // h.s
Romance„Es ist Reallife Art. Es ist so schön, dass nur das Auge die Schönheit festhalten kann." „Ja.", sie bekommt nicht mit, wie Harrys Aufmerksamkeit auf ihr liegt, anstatt auf den Lichtern der Stadt und dem beleuchteten Nachthimmel. // Florence trifft...