Der nächste Abend. - Andre, Em und ich waren gerade mal seit ein paar Minuten auf dieser Party. Aber mehr brauchte ich auch nicht, um einzuschätzen welche Art von Party das war.
Musik, Menschen, die vermutlich nicht nur leicht angetrunken waren und gute Laune, die man beinahe mit den Händen greifen konnte. - Das war wohl eine Youtuber-Party. Das war keine Party, auf der man, wie früher 'Wahrheit oder Pflicht' oder andere Spiele spielte. Nein. Das war eine Party, auf der man Alkohol trank, tanzte und sich vielleicht mit den anderen Gästen unterhielt.
Wir zwängten uns durch die Leute hindurch und kamen zu einem riesigen Tisch. Dort standen haufenweise Pappbecher, von denen Andre zwei nahm und einen davon mir, den anderen Em in die Hand drückte. Während Em gierig an dem Bier nippte, schnupperte ich nur angewidert daran.
"Ich trinke nicht." Entschlossen hielt ich Andre wieder meinen Becher hin.
Bevor er etwas dazu sagen konnte, mischte Em sich wieder ein. Sie stellte sich neben Andre und schnippste vor seinem Gesicht mit den Fingern, damit er sie beachtete. Ich musste grinsen. "Hey. Ich geh' mal davon aus, dass du mich am liebsten loswerden würdest. Und ich bin auch nicht gerade scharf darauf, mir euer Pärchengetuue anzusehen." Sie warf mir schnell einen entschuldigenden Blick zu, dann zeigte sie in eine Richtung.
"Also sag mir einfach wer der süße Braunhaarige da drüben ist und ich bin weg."
Andre folgte ihrem Blick, ich ebenfalls. "Meintst du Felix?", fragte Andre.
Dieser Felix von dem Em sprach, stand sozusagen alleine unter den Menschen. Er hatte braune, hochgestylte Haare und trug einen grauen Pulli. Mehr konnte ich aus der Entfernung beim besten Willen nicht erkennen. "Felix? Klingt gut. Red' weiter.", flüsterte Em grinsend.
Andre fuhr sich durch die Haare. "Naja, was soll ich dir jetzt bitte sagen? Das hier ist seine Party. Er hat heute Gebu-" "Er hat Geburtstag? Perfekt! Das reicht mir schon, danke.", unterbrach Em ihn. Und im nächsten Augenblick war sie auch schon weg.
"Also...wo waren wir?", wollte Andre wissen.
"Wir waren gerade dabei einzusehen, dass ich keinen Alkohol trinke."
Er zog eine Schnute. "Achja." Ich lächelte und drückte ihm meinen Becher in die Hand. "Hier, trink du ruhig.", meinte ich, während ich meinen Kopf nach links drehte und mich im Raum umsah.
Dabei entdeckte ich auch diesen Typen mit der auffälligen Kleidung. Ich weiß nicht, aber seine Klamotten passten eher zu einer Mottowoche in der Schule, als zu einer Party.
Aber vielleicht hatte ich auch nur wieder irgendeinen neuen Trend verpasst.
Der Mottowochen-Typ bemerkte wohl, dass ich ihn ziemlich auffällig anstarrte, denn er grinste mich spöttisch an und taumelte in meine Richtung. Ich knuffte Andre in die Seite und zeigte in die Richtung des Typen. Er kam näher und näher, ich konnte ihn so auch besser sehen.
Er hatte braune, verwuschelte Haare, die er unter einer Mütze zu verstecken versuchte. Löchrige Jeans und ein schwarzes Shirt mit einem Motiv, das an einen Zombie erinnerte.
"H-hey!", rief er winkend.
"Hey Ardy.", seufzte Andre. Ich sah zwischen den beiden hin und her. Sie kannten sich, definitiv. Waren anscheinend sogar Freunde. "Wer's das?" Dieser Ardy sah mich neugierig an. - Gott, war er dicht. "Meine Freundin. Viola." Ardy kicherte. "Freundin?"
"Ardy!!", rief da eine laute Stimme hinter mir.
Ruckartig drehte ich mich um. - Schon wieder lief ein Typ auf uns zu. Dieser war aber nicht halb so betrunken wie Ardy. Ich hätte sogar schwören können, dass er genauso nüchtern war wie ich. Er hatte lange, braune Dreads und deutlich normalere Klamotten als Ardy. "Junge! Du solltest doch in meiner Nähe bleiben. Hörst du mir eigentlich nicht zu, oder was ist dein Problem?!"
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wrong choice | andre schiebler ✔
Fanfic"sometimes the wrong choices bring us to the right places" Viola ist 21 Jahre alt, hat einen relativ gut bezahlten Job, eine WG, die sie sich mit ihrer besten Freundin teilt und einen langjährigen Freund. - Klingt perfekt. Wie das perfekte Leben ein...