34 | Raus.

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Andre POV:

Unser erster Auftritt zog an mir vorbei, wie ein Rausch. Ich stellte mich auf die Bühne, bewegte die Lippen, formte die richtigen Worte. Ich sah unsere Zuschauer im Publikum, wie sie die Handys hochhielten, deren Lichter mich fast schon blendeten. Ich sah Cengiz und Jan, neben mir, die mir immer mal wieder Blicke zuwarfen. Als ich die Bühne endlich verlassen konnte, sah ich die vielen Karten, die ich unterschreiben sollte. Die verschiedenen Menschen, die sich für ein Foto neben mich stellten und mit mir redeten.

Ich sah diese ganzen Dinge, aber ich verstand sie nicht richtig.

Ich war nicht in Stimmung, daran zu denken, wie cool die Bühne war. Wie viele Menschen, gekommen waren, nur um uns zu sehen. Das war alles zweitrangig.

Als wir, als die Autogrammstunde vorbei war, wieder den Bus betraten, holte ich mir eine Flache Wasser aus einem Schrank und trank einen Schluck. Ich war gewissermaßen sogar froh, dass es vorbei war und dass ich wieder machen konnte was ich wollte. Sarah, die den ganzen Auftritt über, im Bus geblieben war, stellte sich plötzlich, mit meinem Handy in ihrer Hand, neben mich. "Andre.", meinte sie sanft. Diese Stimme konnte nichts Gutes bedeuten. "Sie hat dich angerufen. Ein paar Mal." Ich rollte mit den Augen und nahm ihr stöhnend das Handy aus der Hand. Dieses warf ich dann achtlos auf das Sofa, das neben uns stand. Ich brauchte es nicht. Ich hatte nämlich nicht vor zurückzurufen.

"Es hat übrigens so oft geklingelt, dass ich rangegangen bin", teilte Sarah mir mit.

Ich sagte nichts dazu, sondern ging nur wortlos an ihr vorbei uns setzte mich auf das Sofa, auf dem auch schon mein Handy lag. Sarah kam mir mit schnellen Schritten hinterher, während jetzt auch Jan und Cengiz uns beide beobachteten. Na toll.

"Ihr geht's echt schlecht, Andre. Du solltest zumindest mal mit ihr reden."

Musste ich mir jetzt auch noch Sarahs Beziehungstipps für meine nicht vorhandene Beziehung anhören? Das konnte doch nicht sein.

"Ich ruf' sie nicht zurück.", entgegnete ich schulterzuckend.

"Du kannst ihr aber nicht für immer aus dem Weg gehen.", meinte Sarah, die immer noch keine Anstalten machte, sich von mir zu entfernen.

"Du siehst doch, dass ich das kann.", murrte ich.

Sie seufzte. "Ich weiß nicht, was zwischen euch passiert ist, aber egal wie scheiße es ist, ihr müsst darüber reden. Ihr macht euch noch selbst kaputt, wenn ihr es nicht tut." Sie traf den Nagel auf den Kopf. Sie wusste nicht, was Viola getan hatte. Keiner wusste es, weil ich mich geweigert hatte, es ihnen zu sagen. Keine Ahnung, aber ich fand es nicht richtig es jedem auf die Nase zu binden. - Das war eine Sache zwischen Viola und mir, das war's.

"Ihr könntet versuchen Freunde zu sein.", warf Jan ein.

Ich wollte ihm, für diesen selten dämlichen Satz, an die Gurgel springen.

"Ja!", meinte Sarah begeistert. "Das is' doch mal eine gute Idee." Sie sah mich eindringlich an, während ich nur genervt mit den Augen rollte. "Du kannst es leugnen, aber du bist der totale Zombie, seit was auch immer passiert ist, eben passiert ist. Du hängst total in den Seilen. Du kannst nicht ohne sie. Und sie kann anscheinend auch nicht ohne dich. Also kannst du doch zumindest versuchen eine Freundschaft aufzubauen. "

Warum glaubten alle, dass sie sich in meine Angelegenheiten einmischen mussten? Es war immer noch meine Sache, ob ich mit ihr reden wollte oder nicht. Ich hatte das zu entscheiden, kein anderer. Diese Sache ging keinen etwas an, außer mich und Viola.

"Andre, hörst du mir überhaupt zu?" Sarah stemmte die Hände in die Hüften.

"Hört ihr mir überhaupt zu?", keifte ich und Sarah zuckte, vor meiner lauten Stimme, leicht zusammen. "Ob ich sie anrufe oder nicht, geht euch doch 'n Scheiß an!! Ob ich sie sehen will oder nicht geht auch auch nichts an, also haltet euch, verdammte Scheiße, raus! Kümmert euch um euer eigenes Leben uns lasst mich in Ruhe!" Ich stand vom Sofa auf und warf die Arme in die Luft. "Echt, habt ihr keine eigenen Probleme, um die ihr euch kümmern könnt?!"

Ich funkelte sie alle an. Jeden einzelnen von ihnen funkelte ich an.

Sarah schaute mich, im Gegenzug, erschrocken an, Jan schüttelte den Kopf und Cengiz kam auf seine Freundin zu und legte seinen Arm um sie.

"Waixr, du-"

"Ihr könnt meinetwegen eine Freundschaft zu ihr aufbauen, aber lasst mich aus dem Spiel!!"

"Scheiße, Andre!", keifte Cengiz. "Brüll doch nicht so. Beruhig dich und-"

Ich winkte ab und unterbrach ihn. "Wisst ihr was? Ihr könnt mich alle mal. Ich verpiss' mich jetzt. Dann könnt ihr hinter meinem Rücken weiter über mich und sie reden. Macht das von mir aus, is' mir egal, aber lasst mich damit in Ruhe!" Ich wirbelte herum, schnappte mir meine Jacke, die, neben mir, auf dem Boden lag, zog sie an und ging auf die Tür zu.

"Warte doch mal! Wo willst du hin?", fragte Jan.

"Raus.", zischte ich, bevor ich die Tür hinter mir zuwarf.

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ich habe mir jetzt überlegt, dass ich kürzere Teile schreibe, die dann aber dafür öfter kommen. c: idk, aber ich finde das irgendwie besser, weil ich das alles jetzt in verschiedene Sichtwechsel und Tage aufteilen werde & das besser passt. :3

(aber falls ihr jetzt alle sagt, dass das scheiße ist, kann ich es vielleicht wieder anders machen, wäre auch kein Weltuntergang, lel.)


wrong choice | andre schiebler ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt