~einundzwanzig~

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Josy


Damon und ich waren immer noch bei der Frage stehen geblieben, weshalb er diese ganze Show abgezogen hatte. Dass er sich mit Klaus verbinden musste konnte ich verstehen und wahrscheinlich hätte ich an seiner Stelle genauso gehandelt. Aber ich war die Warterei leid, wollte die Wahrheit wissen.

"Es ist wichtig für mich, dass du mir jetzt gründlich zuhörst, Josy, und versuchst mich zu verstehen, ok?"

Ich nickte nur, wie ich es schon fast die ganze Zeit getan hatte.

"Klaus ist stark und Leben -menschlich oder nicht- bedeutet ihm nichts. Das einzige für das er sich interessiert ist er selber. Als ich dich mitgenommen habe, war es nicht mehr sicher. Weder für dich noch für mich. Ich musste dich manipulieren und dich glauben lassen, dass ich jemand anderes bin, damit uns keiner auf die Schliche kommt. Du wärst sonst auf Klaus' Liste gekommen, verstehst du? Ich wollte nicht, dass er dir etwas antut."

Damon schaute mich so lieb an, dass ich ihm nur glauben konnte. "Und wegen der Frage wo ich immer sei: Klaus und dieser besondere Werwolf sind in dieser Stadt. Der Werwolf ist weiblich und ganz offensichtlich steht sie auf ihn."

Damon verdrehte die Augen und wedelte mit seiner Hand vor seinem Gesicht a lá "die ist doch bekloppt".

"Ich glaube er will sie um seinen dreckigen, glitschigen, egoistischen, eingebildeten-"

"Ich glaube ich hab verstanden was du sagen willst.", unterbrach ich ihn. "Sorry. Er will sie um den Finger wickeln, um sie dann sofort umzubringen. Ich musste das verhindern. So jemand wie Klaus darf nicht zu viel Macht haben! Seit gestern weiß Klau, dass ich ihm auf der Schliche bin, also ist es noch gefährlicher geworden. Du weißt nun wer ich bin und was ich vorhabe, Josy..."

Er schaute nach oben und schluckte.

"Du willst also Klaus vernichten?"

"Ja, so in der Art."

"Damon, er hat mir das angetan. Wegen ihm muss ich mich von Blut ernähren. Wenn du ihn töten willst, dann werde ich dir helfen."

Ich ging mit einer Geschwindigkeit, wie es nur ein Vampire könnte, und stand nun direkt vor ihm. Mit meinem Finger fuhr ich seine Wangenknochen entlang, seinen Hals hinunter und verharrte an seiner Brust.

"Ich werde immer bei dir bleiben", flüsterte ich und biss mir auf die Lippe. Etwas zu feste, denn ich spürte wie es anfing zu bluten. Grinsend beugte Damon sich vor und küsste mein Blut weg. Ich stöhnte zufrieden auf und legte meine Arme um seinen Hals.

"Ich liebe dich", sagte Damon mit gebrochener Stimme und begann erneut mich zu küssen. Ich vergaß alles um mich herum. Für mich existierten nur noch wir beide. Damon und ich. Unser Kuss wurde immer leidenschaftlicher, so dass ich seine Gefühle spüren konnte. Er wollte mich genau so wie ich ihn. Damon saugte an meiner Lippe und ich genoss das Gefühl so begehrt zu werden. Als meine kleine Wunde wieder verheilte, wanderte seine Zunge von meiner Lippe in meinen Mund.

Er schmeckte nach Whisky und... naja, nach Damon.

Ich erwiderte seinen Kuss. Damon mag zwar seinen wahren Namen verheimlicht haben aber seine Persönlichkeit war noch immer so wie, als ich mich in ihn verliebt hatte. Für einen kurzen Augenblick war ich Klaus sogar ein kleines bisschen dankbar, denn ohne ihn hätte ich Damon nie kennen gelernt. 

Wer weiß, vielleicht hätte ich einen reichen Mann geheiratet, sieben entzündende Kinder bekommen und wäre friedlich gestorben.

Vielleicht aber auch nicht.

Es war mir völlig egal, denn das einzige was zählte war meine Liebe zu Damon. 

Getrieben von meinen Gedanken und den zügellosen Gefühlen für ihn,ließ ich meine Hände unter sein enges T-Shirt gleiten. Als ich seine Haut berührte, stöhnte Damon heißer durch seine Kehle. Ich wollte ihn. Ganz und für immer.

Er hob mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüfte. Ohne den Kuss zu unterbrechen, brachte er mich mit vampirischer Geschwindigkeit in sein Schlafzimmer.

Damon ließ mich auf das Bett fallen. Mit einem lauten Knurren stützte er sich neben meinen Schultern ab und küsste mich erneut. Zwischen uns lag eine Verbindung, die ich noch nie zuvor bei einem anderen Menschen erlebt hatte. Klar als Mensch war ich schon öfter verliebt gewesen aber ich hatte noch nie mit jemanden so etwas intensives geteilt wie mit Damon Salvatore.

Kaum hatte ich meinen Gedanken beendet, merkte ich, dass wir uns wie selbstverständlich ausgezogen hatten. Damons blaue Augen schauten mich fragend an, so liebevoll, dass es sich in meine verfluchte Seele brannte. Ich lächelte und versuchte ihm damit deutlich zu machen, dass ich es wollte.

Dass ich ihn wollte.

Sprechen konnte ich nicht, doch er verstand mich trotzdem.

War of Innocence (The Vampire Diaries)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt