~vierunddreißig~

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Vivien


"Wer bist du?", fragte ich die männliche Gestalt. Ich konnte nicht ausmachen wer er war. Es war einfach zu dunkel.


"Wie unhöflich von mir. Aber ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet, dass mein Bruder mich erwähnen würde." Sein Bruder? Ich verstand nicht recht was hier vor sich ging.


Diese Stimme war so kalt und jagte mir, trotz allem, was ich in letzer Zeit erlebt hatte, Angst ein.


"Ähm... wer ist denn dein Bruder?", krächzte ich. Mir war die ganze Situation total unangenehm. "Nik. Klaus. Niklaus. Urhybrid. Gefürchtetes Monster. Unter irgendeinem Namen wird er dir doch wohl bekannt sein? Schließlich ist er extra losgezogen um dich zu finden."


Er war etwas näher an mich ran gekommen. Jetzt konnte ich sein schälmisches Grinsen sehen. Na, da hatte er schon mal was mit Klaus gemeinsam!


"Ja, ich kenne Klaus. Du musst dann wahrscheinlich Kol sein." Ich erinnerte mich an die Geschichte zurück, die Klaus mir erzählt hatte.


Fröhlich klatschte er in die Hände. "So ist es!" Mutig schritt ich nach vorne und stieß in beiseite. "Schön deine Bekanntschaft zu machen, aber ich bin echt müde." Meine Stimme klang viel selbstsicherer, als ich mich zu der Zeit fühlte.


Mit zitternden Fingern versuchte ich den Schlüssel in das Schloss zu stecken. "Warte", Kol packte mich an die Schulter. Umso schneller versuchte ich endlich die verdammte Tür auf zu kriegen.


Plötzlich riss er mich herum und ich starrte in seine hasserfüllten Augen. "Du wirst mir jetzt genau zuhören", seine Pupillen erweiterten sich. "Egal was Klaus auch sagt, du wirst ihn hassen. Trotzdem lässt du dir nichts anmerken. Und wenn du ihn soweit hast, dass er dich mag, dann wirst du ihn beißen."


Kols Körper vibrierte schon förmlich. Er ströhmte Hass und gleichzeitig Freude aus, die mich fast zu erreichen schien. Ich wusste nicht was ich machen sollte, weshalb ich nur nickte.


Schon fast hoffte ich er würde es sehen, doch er zeigte mir ein breites Grinsen der Genugtuung.


"Wir sehen uns!", rief Kol, als er beinahe nicht mehr zu sehen war.


"Denk daran, dass Nik nur bei dir ist damit er die Kontrolle über den Wolf in dir hat."


~~~


Ich saß auf meiner Couch und hatte den Fernseher angeschaltet. Auch wenn ich gerade meine Lieblingssendung lief, ich konnte mich einfach nicht konzentrieren.


Meine Augen waren zwar auf den Bildschirm gerichtet. aber meine Gedanken waren ganz woanders.


Wem konnte ich noch trauen? Von einem Tag auf den anderen war Klaus in mein Leben geplatzt und er hatte von Anfang an von mir verlangt, dass ich ihm vertraute. Bei dem Geschichtslehrer-Klaus war das auch kein Problem gewesen aber jetzt...


Dann war da diese Sache mit Jane. Konnte ich ihr noch vertrauen? Sie hatte mir mein Leben lang etwas vorgemacht.


Plötzlich fiel mir ihre SMS wieder ein. Was sollte ich nur machen? Zu allem Überfluss kam die ganze Werwolfsgeschichte auch noch auf mich zu. Morgen war mein letzter Tag als "normaler" Mensch.


Wie von selbst glitt meine Hand in meine Hosentasche. Ich hatte nicht mehr viel Zeit und Jane war meine einzige Freundin. Ich holte mein Handy raus und schrieb:


Es tut mir alles so unglaublich leid! Aber du bist mir auch nicht eine Erklärung schuldig! Wie wär's wenn wir uns morgen treffen? 


Es kostete mir einiges an Mut sie anzuschreiben. Auch wenn ich sie seit jenem Abend nicht mehr mehr gesehen hatte, ging ich schwer davon aus, dass sich unser Verhältnis geändert hatte.


Ich hatte Kai getötet, der schließlich auch zu ihren Freunden gehörte. Und wenn es stimme was Damon gesagt hatte, dann waren sie sogar mehr gewesen.


Ich schaltete den Fernseher aus und rollte mich ein. Dieses scheiß Leben wollte ich einfach nicht!


Wieso ich?


Ich wette es gab einige Leute, die gerne meinen Platz eingenommen hätten. Ich wäre gut ohne dieses Gen ausgekommen! Kai wäre noch am leben, Jane wäre noch meine Freundin und Klaus hätte ich nie kennengelernt.


Ok, letzteres wäre eventuell ein Verlust für meine Augen gewesen, aber manchmal musste man auch Opfer bringen!


Auf Einmal riss mich ein klingeln aus meinen Gedanken. Wer konnte das sein?


Wenn jetzt noch irgendein Vampir vor meiner Tür stand, um mich vor Klaus zu warnen, flippe ich aus! dachte ich, als ich müde zu Tür schritt. Eigentlich hätte ich auch das Klingeln überhören können! Ich hatte überhaupt keinen Bock auf das alles, wollte wenigstens am Abend Ruhe vor allem übernatürlichem haben.


Genervt riss ich die Haustür auf.


Vor mir stand Klaus.


"Ich konnte dich nicht einfach so gehen lassen. Darf ich den Abend mit dir verbringen?"

War of Innocence (The Vampire Diaries)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt