~fünfunddreißig~

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Damon


Ehrlich gesagt wusste ich nicht was ich tun sollte. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass mir etwas entglitt ohne, dass ich dagegen etwas machen konnte. Ich liebte Josy und wollte sie beschützen. Damals als ich sie das erste Mal gesehen hatte, wusste ich, dass ich sie nicht einfach so gehen lassen konnte. Ich hatte sie von Klaus weggelotzt, was vielleicht das egoistischste war, was ich je getan hatte.

Okay, vielleicht auch nicht, aber es war mir zu jener Zeit zum ersten Mal bewusst gewesen was für ein egoistisches Arsch ich war. Jedenfalls hatte ich es mir seit dem zur Aufgabe gemacht dafür zu sorgen, dass nieman sie verletzte. Und jetzt war ausgerechnet ich derjenige gewesen, der sie dazu angestachelt hatte ihre Gefühle abzuschalten.


Josy stand vor mir, spielend mit einem Whiskey-Glas und sah überhaupt nicht mehr so aus wie die Josy, die mir so viel bedeutete. Auch wenn mir das alles sehr zu schaffen machte, war dieses Problem nur zweitrangig.


Bald war Vollmond. Klaus durfte nicht die Macht über diese Super-Werwölfin bekommen. Sie war die einzige Chance Klaus und die anderen Ur-Vampire von der Bildfläche verschwinden zu lassen.


"Ich hoffe du hast dir, neben deinem ganzen Spaß gestern", es schmerzte mich an daran zu denken, was sie alles mit dem Typen gemacht haben könnte," dir auch Gedanken darüber gemacht, wie wir die Sache mit dieser Vivien in Angriff nehmen können."


Sie schmiss ihr blondes Haar nach hinten und schaute mich mit einem bedauernden Lächeln an. Ihre Augen waren kalt und leer.


"Du glaubst doch nicht, dass ich mir um so etwas noch Gedanken mache. Soll Klaus doch machen was er für richtig hält."


Ich konnte es nicht glauben. So etwas aus Josys Mund zu hören war so unwahrscheinlich wie die Veränderung Klaus Charakters.


Ich schüttelte sie.


"Hast du alles vergessen?"


"Klaus hat mich zu einem Vampir gemacht. Das ist das einzige was er mir angetan hat. Aber wie du siehst genieße ich mein Leben."

So langsam ging mir ihre Einstellung auf die Nerven. "Was gedenkst du nun zu tun?", fragte ich Josy. Sie zuckte die Achseln.


"Meinen Spaß haben."

Ich konnte mir gut vorstellen was sie unter "Spaß" verstand.

Josy würde mir bei meinen Plänen im Weg stehen. Morgen war der letzte Tag um Vivien zum Umdenken zu kriegen.


Ich konnte nichts riskieren.


Mit Blitzgeschwindigkeit schritt ich auf Josy zu, die sich wieder dem Alkohol gewidmet hatte.


"Es tut mir leid", flüsterte ich.


Mit einem Knacken brach ich ihr das Genick.

Sprachlos starrte ich auf das Mädchen welches vor mir lag. Ihre Haare waren um ihren Kopf positioniert wie ein Fächer. Sie sah ohne Zweifel schön aus, aber in ihr schlummerte ein Monster.


Ich weiß, ich war nicht besser. Wie viele Partys hatten bei mir mit einem Mord geendet? Aber seit Josy an meiner Seite war hatte ich mich geändert. Sie so gefühllos zu sehen zerbrach mein Herz.


Ich holte tief Luft und nahm sie dann auf den Arm. Josy war tot, aber schon bald würde sie wieder auf den Beinen sein. Mit schlechtem Gewissen trug ich sie in den Keller und sperrte sie ein.


Zwar konnte ich mich jetzt voll und ganz meinen Plänen hingeben, doch mein Kopf bestand nur noch aus einer Frage:


Wie konnte ich meine Josy wieder kriegen?

War of Innocence (The Vampire Diaries)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt