~fünfundzwanzig~

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Josy



Schwer atmend hatten wir uns ans Auto gelehnt. Mittlerweile war es schon hell und ich konnte Damons blutverschmiertes Gesicht gut erkennen. Reflexartig wischte ich mir über den Mund und als ich meinen Arm ansah, merkte ich, dass auch ich beschmiert war. "Bist du gesättigt?", fragte er mich. Sprachlos nickte ich. Mir war klar, dass das alles hier unmenschlich war, aber so waren wir halt. "Wenn wir nun genug Energie haben sollten wir uns vielleicht um das Werwolfsmädchen kümmern..." Hatte er gerade wir gesagt? Damon wollte mich dabei haben! Froh beugte ich mich zu ihm rüber, setzte mich auf seinen Schoß und küsste ihn innig. Ich schmeckte das Blut auf seinen Lippen und wollte mehr. Ich war gierig nach diesem Geschmack. Ein Gemisch aus Damon und der Köstlichkeit von Blut.

Sechs Stunden später standen wir vor dem Haus von der kleinen Werwölfin. Es war ein kleines Haus mit einem, wie ich zugeben musste schönem Garten. „Was war noch mal genau unser Plan?", flüsterte ich Damon zu, der genervt aufstöhnte. „Das ist nur eine Probe Josy. Wenn du das jetzt versaust muss ich demnächst wieder alleine los." „Du bist gemein! Ich wollte nur wissen ob ich alles noch weiß", schmollte ich. Entschuldigend gab er mir einen Kuss. „Wir warten jetzt bis Klaus verschwindet und versuchen das Weib da drinnen zu entführen. Das ist doch wohl einfach yzu merken." Eingeschnappt blies ich meine Wangen auf. Ja, ich geb es doch zu. Ich hatte nicht zugehört; als Damon mir den Plan erzählt hatte war ich von seinem weichen Mund abgelenkt gewesen. Aber jetzt war ich bereit dafür zu kämpfen, dass Klaus endlich getötet werden konnte.

Alles war still. Irgendwo konnte man eine Heuschrecke zirpen hören. Es hatte etwas beruhigendes an sich und mein Her schlug langsamer. Plötzlich ging die Haustür auf und eine männliche Gestalt trat heraus. Klaus. Er trug jemanden auf den Armen. Da es bereits dämmerte konnte ich nur schwarze Silhouetten erkennen. „Jetzt", flüstere Damon und ich flitzte Richtung Haus. Ich konnte noch erkennen, wie er auf Klaus zuging. Im Haus war es still. Suchend schaute ich mich um. Als ich um die Ecke spähte sah ich sie. Diejenige die Klaus umbringen und für meinen Inneren Frieden sorgen konnte. Die Werwölfin lief nervös in der Küche herum, nippte an einer Tasse in ihrer Hand. Wenn ich ehrlich sein sollte sah sie für mich nicht aus wie eine „Killermaschine". Sie sah wie ein ganz gewöhnliches Mädchen aus. Mit diesem Gedanken fiel mir plötzlich ein, dass ich ohne hereingebeten zu werden das Haus betreten konnte. Wie war das möglich? Doch bevor ich mir noch weitere Gedanken darüber machen konnte zwang ich mich dazu den Plan durchzuführen. Lange konnte Damon Klaus nicht mehr aufhalten. „Hi", sagte ich. Hi? Das war wirklich das erste was mir eingefallen war? Ein Klirren erfüllte den Raum. Sie hatte die Tasse fallen gelassen. „W-Wer bist du?", fragte sie stottern. „Ich bin Josy. Und du?" Sie musterte mich. „Wenn du nicht weißt wer ich bin, was machst du dann in meinem Haus?" Konnte ich ihr die Wahrheit sagen? Vielleicht verdarb ich mir dann die Chance den Plan korrekt und erfolgreich durchzuführen. „Naja, ich weiß wasdu bist." Das Mädchen nickte langsam. Ihre dunklen Haare fielen ihr dabei ins Gesicht. Ängstlich trat sie ein paar Schritte zurück. „Und zu welcher Sorte gehörst du?" „Sorte?", fragte ich verwirrt. „Willst du den Werwolf in mir wecken oder mich umbringen?", ihre Worte klangen bissig. Man erkannte sofort dass sie überhaupt keine Lust auf die ganze Sache hat. Das war der Knackpunkt! „Weder noch. Ich will dich vor dem allen hier beschützen." Ich versuchte meine Worte so ehrlich wie möglich klingen zu lassen. Auf dem Gesicht der Werwölfin breitete sich ein kleines Lächeln aus. „Vivien", sagte sie. „Mein Name ist Vivien."

Aus welchem Grund auch immer vertraute Vivien mir voll und ganz. Ohne froß nachzufragen folgte sie mir auf den Weg zum kleinen Wäldchen. „Wir gehen zu mir nach Hause. Da findet dich keiner." Sie grinste mich an. „Warum hilfst du mir?" „Sagen wir ml ich kann verstehen wie es ist eine Verbindung zum Übernatürlichen und zu Klaus zu haben." Sie nahm es einfach so hin. Menschen waren echt leicht um den Finger zu wickeln. „Du hast es wirklich geschafft!", rief Damon, der urplötzlich vor uns stand. Ich schaute zu Vivien. Wie ein verwirrtes Kätzchen schaute sie abwechselnd mich und dann ihn an. „Du gehörst zu ihm?", ihre Stimme überschlug sich vor Panik. „Vivien!", schrie Klaus von irgendwo. Er lang besorgt. Hundert Prozent hatte er Angst davor, dass wir Vivien nun als Waffe nutzen konnten. „Na, da werden wir wohl lieber schleunigst verschwinden", meinte Damon, biss das Mädchen in den Hals um sie zu schwächen. Dann hob er sie auf seine Arme und fing an zu laufen. Ich folgte ihm, wie schon mein ganzes unnatürliches Leben lang.

War of Innocence (The Vampire Diaries)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt