17 - Aus und vorbei

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Hayden war erleichtert, als ihre Umgebung auf einmal wieder in bunte Farben getaucht wurde.

Einen endlos langen Monat war Hayden von den Klauen der Dunkelheit in Gefangenschaft genommen worden, ohne zu wissen, wo sie sich befand oder was passiert war.

Anfangs hatte Hayden gedacht, entführt worden zu sein, doch sobald sie bemerkte, dass weder ein Hungergefühl noch ihr Harndrang einsetzten, hatte sie gewusst, dass etwas anderes vorgefallen sein musste. Blöderweise konnte sich Hayden aber nicht mehr an die vergangenen Geschehnisse erinnern.

Dass sie in einer Zwischenwelt gefangen war, weil eine Weltenspringerin ihren Platz am Traualtar eingenommen hatte, hätte sich Hayden nicht einmal in ihren verrücktesten Träumen ausgemalt.

Hayden schüttelte einmal kurz ihren Kopf, um ihre Gedanken, die wie lästige Insekten um sie herumschwirrten, zu vertreiben.

Ganz egal, was in dem vergangenen Monat passiert war, wichtig war nur, dass sie endlich wieder zurück war.

Das dachte Hayden jedenfalls.

Hätte sie gewusst, dass ihr Leben in einem Chaos aus Drama und Herzschmerz versunken war, wäre sie vermutlich freiwillig zurück in die Zwischenwelt gegangen.

Glücklich darüber, nicht länger von der Finsternis umgarnt zu werden, wanderte Haydens Blick neugierig über ihre Umgebung. Sobald er auf die karamellfarbenen Augen von Yamila traf, die rachsüchtig im Sonnenlicht glänzten, verdunkelte sich Haydens Blick.

Seit sie Yamila das erste Mal gesehen hatte, hatte sie gespürt, dass Yamila eine falsche Schlange war. Genauso falsch wie der Prinz und der König.

„Yamila." Hayden spuckte ihren Namen wie Gift aus.

Lieber hätte Hayden in das vertraute Gesicht von Shade oder Novalee geblickt, nicht aber in die Fratze des Teufels höchstpersönlich.

„Hayden." Yamilas Stimme klang kalt und distanziert. Am liebsten hätte sie die Verräterin, die ihren besten Freund schamlos ausgenutzt hatte, an Ort und Stelle getötet, doch zunächst musste Yamila den Weltenspringer retten, um ihren geliebten Hale zurückzuholen.

Hayden würde ihr dabei sehr nützlich sein, schließlich hatte Yamila eine Idee, wie sie die Schattenwächter von Hale ablenken konnte.

Haydens Leben für das von Hale.

Innerlich grinste Yamila schadenfroh, doch nach außen bemühte sie sich um eine hilflose Fassade. Sie durfte Hayden auf keinen Fall zeigen, dass sie ihren bösartigen Plan durchschaut hatte.

„Wir müssen unbedingt Hale helfen!", sprach Yamila nun mit möglichst aufgewühlter Stimme. „Die Schattenwächter des dritten Sektors halten ihn gefangen. Ich weiß, wie sehr du deinen Ehemann liebst, Hayden. Bitte rette ihn!"

Während Yamila ihre Schauspielkünste perfektionierte, indem eine einzelne Träne über ihre Wange kullerte, runzelte Hayden nachdenklich ihre Stirn.

Ehemann?

Hayden konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, Prinz Hale bereits das Ja-Wort gegeben zu haben.

Da Hayden keine Ahnung hatte, was sich alles in dem vergangenen Monat ereignet hatte, beschloss sie vorerst so zu tun, als ob alles normal sei. Das war auch der Grund, weshalb sie gespielt besorgt nachfragte: „Oh nein, was ist denn passiert? Mein armer Hale. Natürlich werde ich ihn retten. Meine große Liebe!"

Unauffällig verdrehte Yamila ihre Augen. Haydens falsche Besorgnis ekelte Yamila nicht nur an, sondern entfachte gleichzeitig einen Sturm des Zorns in ihrem Inneren.

In einer Zeit nach dir und mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt