Kapitel 3

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Kuroo saß im Unterricht und war nervöser als je zuvor. Bokuto war in seiner Parallelklasse, also konnte er nicht einmal ein Auge auf ihm behalten. Blöderweise befand sich Kenma ein Jahr unter ihnen, so dass er auch über ihn keine Kontrolle hatte. Er erwartete auf keinen Fall, dass Kenma snitchen würde, aber er wollte sicher gehen. Er schaute immer und immer wieder auf sein Handy, öffnete nervös den Chat, wollte etwas schreiben aber schickte dann nichts ab und löschte alles aus der Leiste. Er wiederholte diesen Vorgang, bis der Lehrer ihn vorwurfsvoll darauf ansprach und er sein Handy in seine Hosentasche gleiten ließ. 

Nach der letzten Stunde schien alles rein, auch keiner warnte ihn vor etwas. Allgemein sah es so aus, als würde Kuroo heute nichts mehr passieren. Er beschloss zu gehen, schickte zur Sicherheit einen Live Standort an seine Gang. Bei Bokuto konnte er sich nie sicher sein. Vorsicht war geboten und er schlich wie eine Katze durch die Gänge der Schule. Kenma mied er, mit ihm würde er am nächsten Morgen sprechen. Außerhalb der Schule entspannte er sich etwas, versuchte seine Gedanken zu sammeln und den nächsten Gefechts Ort vorauszusagen. Gestern wurden sie von Bokutos Gang angegriffen, also wäre es ihr Vorteil wenn sie dieses Mal angreifen würden … Kuroo bog in eine Seitengasse und gähnte, die Schule hatte ihn müde gemacht. Plötzlich wurde er in einen Hinterhof gezerrt, auf die Knie gedrückt und spürte den kalten Lauf einer Pistole an seiner Schläfe. 

Der Boss der Nekoma wusste genau wer dort war und wer ihm die Pistole an den Kopf hielt. "Bokuto?!" Ein tiefes, überhebliches Lachen ertönte als der weißhaarige sich in Sicherheit wog. "Die größte Katze alleine zu treffen … durchaus interessant." Er verhöhnte Kuroo und genau diesen Moment nutzte dieser aus. Er rutschte durch das nasse Gras nach vorne, stellte sich Bokuto gegenüber und musterte seine Umgebung. Er kam frisch aus der Schule, er hatte keine Waffe an sich, also musste er bluffen. Er schob seine Hände in die Taschen, begann zu grinsen und lehnte sich etwas nach vorne. "Leider sind Eulen zu langsam." In dem Moment bemerkte er wie sich Bokutos Finger bewegte und er rannte in Richtung Ausgang. Er hörte den Abschuss und spürte wie der Schuss ihn am Arm streifte. Er zerriss seinen Blazer, aber das Hemd blieb ganz. Am Ausgang standen mehrere Mitglieder der Fukurodani und starrten Kuroo an. Einer zückte seine Waffe und Kuroo trat sie ihm aus der Hand, meinte ein freches: "Danke mein Lieber, die brauchte ich gerade!" und nahm sie an sich, dann rannte er zurück zu Bokuto. 

"Was zum? Woher?!" Kuroo überprüfte schnell die Munition und er hatte 4 Schüsse zur Verfügung. Sein Ziel war nur abzuhauen, einen Kampf wollte er wenn möglich in dieser extremen Unterzahl komplett vermeiden. Bokuto verstand schnell dass er nun im Fernkampf im Nachteil sein würde, weil Kuroo für seine Zielgenauigkeit bekannt war. Er zückte sein Messer und rannte auf Kuroo zu, der schnell versuchte Distanz zu gewinnen. Bokuto drängte ihn gegen eine Wand und Kuroo hielt seine Waffe vor ihn. "Gib auf, Kuroo." Daran dachte der Schwarzhaarige nicht einmal im Traum. "Haltet euch fern von uns." Er drückte ab und die Kugel raste gegen Bokutos Brust. "Du kranker Bastard." Der Weißhaarige stach Kuroo das Messer in den Arm. "Wieso bist du nicht tot?!" Bokuto grinste: "Seitdem du mein Leben bedrohst, trage ich eine kugelsichere Weste. Also, gib auf." Kuroo zischte, das Messer in seinem Arm verursachte riesige Schmerzen, aber wenn er jetzt aufgeben würde, wäre alles vorbei. "Feige Eule." Breit grinsend schlug Bokuto ihm mit der geballten Faust ins Gesicht und Kuroo wurde kurz schwarz vor Augen. Seine Lippe platzte auf und er schmeckte Blut in seinem Mund. Bokuto zog das Messer aus seinem Arm und hielt es an seinen Hals. "Gib auf, Katze." 

Kuroo weigerte sich. Er war sich sicher, dass Bokuto ihn nicht töten könnte. Dennoch machte er keine voreilige Bewegung, fokussierte sich auf seine Situation. "Kuroo." Er spuckte den Namen so aus, als wäre es eine Beleidigung. Sein Kick traf genau in die Magengrube des Schwarzhaarigen Anführers und er stöhnte auf vor Schmerzen. "Gib auf oder ich bring dich um." Kuroo spürte die Klinge des Messers deutlich an seiner Kehle und seine Atmung wurde hektischer, er verfiel in Panik. "Hat die Katze endlich Angst?" Kuroo biss sich auf die Zähne, sein Blut tropfte auf den Boden und er brauchte dringend medizinische Hilfe. Sein Arm blutete ununterbrochen und ihm wurde schwindelig. "Geh auf die Knie und bettel um dein Leben." Aber dafür war er zu stolz. Er wollte hier selbst herauskommen, er wollte keine Hilfe beanspruchen müssen. Er spürte wie sein Handy vibrierte, jemand rufte ihn an. Er hoffte sehr auf die Gang, denn dann wäre er nicht mehr alleine. "Du willst so sehr sterben?" Er drückte das Messer tiefer an Kuroos Kehle, es war sehr kurz davor in das Fleisch zu schneiden. 

Ihm wurde wieder schwarz vor Augen, alles drehte sich und ihm wurde übel. Lag es an dem Blutverlust? Bokuto schlug ihm noch einmal ins Gesicht und traf seine Nase, die anfing zu bluten. Kuroo ließ die Waffe in seiner Hand fallen und Bokuto grinste breiter. Er kickte sie weg und trat näher an Kuroo. "Hast du endlich aufgegeben? Es würde dein Leben retten." Der Schwarzhaarige zitterte und schwieg. Eigentlich ist ihm die Waffe aus der Hand gerutscht und sein Blick wurde immer trüber. Bokuto schien dies zu bemerken und nahm sein Messer in die andere Hand und packte seinen Hals um ihn zu würgen. "Wäre es erniedrigend genug, dich bewusstlos liegen zu lassen?" Kuroo blendete seine Stimme aus, er konzentrierte all seine verbleibende Kraft darauf bei Bewusstsein zu bleiben. "Komm, sprich doch mit mir … oder habe ich dich etwa so zugerichtet, dass du gleich in die Dunkelheit abdriftest?" Er drückte mehr zu und Kuroo bekam kaum noch Luft. Er versuchte Bokuto von seinem Hals wegzudrücken, aber ohne Erfolg. Die Situation schien ausweglos für ihn, er müsste kapitulieren, solange er dazu in der Lage war. 

Würde Kuroo in Ohnmacht fallen, wäre er dem Boss der Fukurodani hilflos ausgeliefert. Sie könnten ihn problemlos verschleppen und irgendwo verrotten lassen, oder sogar weiter gehen. Auf Internetforen hatte Kuroo mal gelesen, dass Bosse aus Amerika, um ihre Dominanz zu beweisen, andere vergewaltigen, oder von Mitgliedern vergewaltigen lassen. Er traute so etwas Bokuto zwar nicht zu, aber Angst hatte er trotzdem. Die Möglichkeiten waren beinahe endlos. 

Wie immer, Feedback sehr erwünscht! Danke fürs Lesen!

𝕊𝕙𝕠𝕠𝕥 𝕣𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕚𝕟𝕥𝕠 𝕞𝕪 𝕙𝕖𝕒𝕣𝕥 (𝕂𝕦𝕣𝕠𝕜𝕖𝕟[ℍ𝕒𝕚𝕜𝕪𝕦𝕦])Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt