Kapitel 20

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Erst klang es wie abgehacktes Ausstoßen von Luft, aber es entwickelte sich zu einem hysterischen Lachen. Einem Lachen, was von Selbstsicherheit und Dominanz nur so tropfte. Voll in Extase rief Oikawa: "Ja! Ich hab gewonnen! Ich hab alles geschafft. Ich habe dich zurück und du hast aufgegeben. Ich dachte es würde länger dauern dich zu brechen, aber dass du bereits nach so kurzer Zeit deinen Stolz ablegst, wird den Rest zu einem Kinderspiel machen. Du bist meins Iwa-chan und du weißt es! Du bist nichts ohne mich! Ich leite dich und du lässt dich fallen!" Iwaizumi konnte seinem Gerede nicht länger zuhören und presste ihm seine Lippen auf den Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen. Allerdings offenbarte er mit dieser Geste etwas weiteres. Eine Seite an sich, die er verbannen wollte, die er hasste. Die Seite, die Oikawa tatsächlich liebte. Aber in diesem kurzen Moment, mit geschlossenen Augen, hier war alles vergessen. Er ließ diese Seite zu, er küsste Oikawa und mochte es. Er ging weiter, er öffnete seinen Mund und lud seinen Partner aug einen Zungenkuss ein, den dieser sofort startete. Lange dauerte der folgende Dominanzkampf nicht, Iwaizumi gab auf, ließ sich komplett fallen unter Oikawa. 

Als er seine Augen öffnete, zuckte Iwaizumi sofort zurück und die Realität traf ihn mit all ihrem erdrückenden Gewicht: Er hatte ein massives Problem, was nicht aus seinem Schnell schlagenden Herzen oder unregelmäßigem Atem bestand. Er musste ihn hassen, er konnte ihm nicht wieder verfallen! Er würde nur wieder alles tun um ihm zu gefallen und schließlich seine Freunde verlieren … er wollte daran nicht einmal denken. Er hatte sich selbst strengere Regeln aufgelegt, damit Oikawa beeindruckt von ihm war, aber er hatte es nicht einmal bemerkt. "Na, was war das denn, Iwa-chan?", wollte Oikawa belustigt wissen, aber dieser wandte sich nur ab und schwieg. Würde er sich jetzt unterwerfen würde es seine Zukunft einfacher machen, aber er wollte nicht. Er wollte stark und eigenständig sein, aber dies war ihm verwehrt, nur weil sich dieses verwöhnte Arschloch in ihn verliebt hat! Er ist so verwöhnt, dass es sogar die Menschen bekommt die er will. "Sei nicht traurig. Du kannst alles machen was du willst, außer mich verlassen. Mehr Regulationen sind es grob gesehen nicht." Iwaizumi fühlte sich belogen. Sobald sie in Oikawas Zimmer angekommen wären, würde dieser andere Saiten aufziehen. Er würde ihn foltern bis Iwaizumi das tut was er hören will: Um Vergebung betteln.

Iwaizumi schwieg, er rang innerlich mit sich. Er muss sich jetzt unterwerfen, sonst ist es zu spät. "Dein Gesicht ist wunderschön, Iwa-chan", schwärmte der Obere während er die Konturen mit den Fingern nach zog. "Shittykawa, tu mir nicht weh, okay?" Es klang ängstlich und machtlos, genau wie Iwaizumi es klingen lassen wollte. Es sollte Oikawa ablenken, obwohl er es hasste so schwach zu spielen. "Iwa-chan, es ist nicht so einfach musst du wissen. Du warst sehr böse und hast viel zu viel Tumult aufgeworfen … Das ist nicht einfach so weg. Aber das letzte Wort darüber hält mein Vater", gab Oikawa zu und Iwaizumi erstarrte. Es brachte also nichts sich bei Oikawa einzuschleimen, weil sein Vater über seine Strafe entschied! Er verfluchte sich selbst über seinen Nachlass und zog seine Fassade erneut hoch: "Na dann bringt es ja auch nichts so einem Wixxer wie dir schöne Augen zu machen. Steh auf und lass mich in Ruhe, Crappykawa." Die Stimmlage war komplett anders und Oikawa war kurz überrascht, lächelte dann aber wieder entspannt. 

"Jetzt spielst du wieder den ganz starken, oder?" Oikawa leckte sich provokant über die Lippen, als er Iwaizumis Handgelenke packte und sie über dessen Kopf pinnte. "Für jemanden der sich so einiges von mir gefallen ließ, kommt dieser Umschwung zu gekünstelt. Du stehst drauf schlecht behandelt zu werden, deshalb provozierst du mich ständig. Wenn ich wollte, könnte ich direkt hier alles mit dir machen. Dich töten, dich verstümmeln, dir die Stimme nehmen, dich bewusstlos schlagen, die Möglichkeiten sind grenzenlos. Aber ich habe mich dafür entschieden mit dir zu Flirten. Also sei nicht dumm und akzeptiere endlich, dass du verloren hast. Ich will dich so zurück wie du warst, bevor du dachtest, dass es einen anderen gibt!" Iwaizumi zuckte zusammen und starrte ihn an, er hatte ihn also doch durchschaut: "Das war nur einer der Gründe!", protestierte dieser aber Oikawa strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. "Als ob ich dich aufgeben könnte, Iwa-chan."

Der untere schaute weg, er konnte den Blickkontakt nicht länger ertragen. Er war davon ausgegangen, dass Oikawa ihm fremd ging und wurde deshalb sauer auf ihn. "Wir fliegen jetzt zurück und wenn du brav bleibst, lege ich ein gutes Wort für dich ein", meinte er mit einem süffisanten Grinsen bevor er Iwaizumi erneut küsste. Dieser gab es auf sich zu wehren und erlag seinem Schicksal. Den gesamten restlichen Flug lang sagte Iwaizumi kein Wort und ließ mit sich machen was auch immer Oikawa wollte. Er reagierte auf nichts, außer gelegentlichem Zischen wenn Oikawa ihm erneut eine genervte Ohrfeige verpasste. Bei der Landung wurde Iwaizumi wieder unter den Einfluss der Droge gesetzt und Oikawa suchte Kuroo. Dieser war mittlerweile eingeschlafen, also weckte Oikawa ihn und verließ gemeinsam mit ihm das Flugzeug. Er erzählte nicht viel, sie brachten Iwaizumi in die Limousine, stiegen selbst ein und fuhren dann los. "So, ich halte meinen Deal. Wir fahren zum Hotel." Kuroos Herz begann zu rasen. Er würde Kenma wieder sehen. Er müsste sich rechtfertigen, erklären, entschuldigen und alles! Er bekam Panik, wie würde er Kenma erklären was er realisiert hatte? Kenmas Vater war ein Pfarrer und er hatte nicht die größten Hoffnungen auf eine Beziehung. Aber würde es ihre Freundschaft beeinflussen?!

𝕊𝕙𝕠𝕠𝕥 𝕣𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕚𝕟𝕥𝕠 𝕞𝕪 𝕙𝕖𝕒𝕣𝕥 (𝕂𝕦𝕣𝕠𝕜𝕖𝕟[ℍ𝕒𝕚𝕜𝕪𝕦𝕦])Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt