Kapitel 11

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Kuroo seufzte, ihm schwirrten viele Fragen durch den Kopf. Er setzte an mit: "Wieso waren sie nicht überrascht dass wir "zusammen" sind?" Er zeigte Anführungszeichen in die Luft und Oikawa schmunzelte. "Es ist Gang und Gebe, dass Männer von meinem Kaliber mehrere … Partner haben." Kuroo wollte sich übergeben, Oikawa war ekelhaft arrogant. "Sie haben wahrscheinlich erwartet, dass ich dich in deren Bordell geben will." Der Schwarzhaarige konnte nicht anders als das Gesicht zu verziehen. "Okay … und dieser Typ den du suchst? Was hat es mit ihm auf sich?" Oikawa wurde ernst, er lehnte sich nach vorne und stützte die Arme auf dem Tisch ab. "Iwa-chan zählte zu der Kategorie 'unfreiwillige Mitglieder'. Sein Vater war in Geld-not also hat er uns Iwa-chan 'verkauft'. Wir kamen eigentlich immer gut klar, schließlich ist er ungefähr in meinem Alter, aber neulich ist er einfach abgehauen. Er war von heute auf morgen nicht mehr da und das toleriere ich nicht. Außerdem ist das verdammt gefährlich, weil er Informationen hat." Kuroo nickte nur, er konnte nicht verstehen wie man seinen eigenen Sohn verkaufen konnte. 

"Ich glaube jede Yakuza hat ein oder mehrere Bordells, die braucht man einfach." Kuroo wollte nichts mehr mit diesem Untergrund zu tun haben, er wollte nur Kenma und dann wäre er raus. "Übrigens … ich nehme dich auf, wenn du das hier überlebst." Kuroo schüttelte den Kopf. Wenn das vorbei ist, wird er sich wieder mit Bokuto rivalisieren und gegen ihn kämpfen, aber nichts mehr auf diesem Level, mit fremden Männern und Prostitution oder Verpflichtungen. "Also, hopp. Wir finden Iwa-chan." Kuroo hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. "Helfe ich dir bei einer Entführung?", wollte er wissen und Oikawa lachte nur, bevor er mit: "Im Grunde genommen ja, aber eigentlich nein", antwortete. Kuroo schluckte, aber stand auf und folgte Oikawa aus dem Restaurant. 

Nach einigen Metern blieb er stehen, drehte sich zu Kuroo und griff in seine Haare. "Jemand verfolgt uns. Sei unauffällig." Bevor er ihn los ließ und lachte. "Lass uns in ein Café gehen, ich habe Durst." Kuroo nickte nur, sein Kopf war voller Fragen: Wer würde sie verfolgen? Warum? Oikawa hingegen schien sehr entspannt, er bestellte sich einen Kaffee und setzte sich ruhig. Kuroo hatte ein mulmiges Gefühl dabei, schwieg aber so lange wie Oikawa seinen Kaffee trank. "Okay. Wir haben ihn abgeschüttelt, scheinbar waren wir zu uninteressant. Also weiter, auf zum Bordell." Der Schwarzhaarige nickte und folgte dem Mann, der Kenma gefangen hielt still.

"So, hier müsste es sein", murmelte der Ältere und trat an den Mann im Anzug heran. Dieser zog nur die Augenbraue hoch, die Schuluniformen waren ein Ausschlusskriterium für ihn. "Nein. Zieht Leine." Oikawa rollte nur mit den Augen, krempelte seinen Ärmel hoch und zeigte sein Tattoo. Durch die besondere Anordnung der Blätter wurde sein Rang bestimmt und der Türsteher nickte. "Verstanden, aber was ist mit ihm?" Oikawa griff Kuroo an seiner Krawatte, zog ihn nah an sich und grinste. "Den nehme ich mit. Der gehört m- zu mir." Der Anzugträger trat einen Schritt zurück, gab die Türe frei und nickte still. Kuroo hasste jede Sekunde davon, er würde Oikawa am Ende eine reinhauen müssen. Der Ältere ging mit Kuroo an einen Tisch in der stickigen Bar und setzte sich. "Bestell dir so viel du willst, Alkoholfrei weil wir wachsam bleiben müssen. Achte auf Männer." Er lehnte sich zurück und holte sein Handy raus, um Kuroo ein Bild von dem Gesuchten zu zeigen. Der Schwarzhaarige riss die Augen auf und rutschte etwas von Oikawa weg, bevor er erneut das Bild anstarrte. "Aha?", fragte dieser interessiert und verstaute sein Gerät, bevor er Kuroo fragend ansah. 

"Ich höre?" Kuroo biss sich auf die Unterlippe und schaute sich um, hoffte auf eine Rettung aber es kam keine, also begann er zu erklären: "Er war eine Zeit lang bei Akaashi bis Bokuto ausgeflippt ist. Jetzt weiß ich nicht wo er ist." Oikawa seufzte: "Das mit Akaashi habe ich auch mitbekommen, nur wusste ich nicht, ob er noch bei ihm ist. Man wie nervig." Kuroo schwieg betroffen und wartete bis ein Kellner ihnen die Bestellungen abnehmen würde. Er versuchte die Prostituierten so gut es ging zu ignorieren, aber das war nicht sonderlich einfach wenn sie ständig um ihren Tisch herum schlichen. Oikawa rollte mit den Augen, knallte seine Hand auf den Tisch, so dass viele ihre Aufmerksamkeit auf ihn richteten und zog Kuroo nah an sich. Mehr Erklärung brauchte es nicht und die Frauen verloren ihr Interesse.  Sich weiter an die beiden zu hängen würde ihnen indirekt Geld nehmen. Der Barkeeper schien dies zu bemerken und rief nach einem männlichen Kellner. Kurzerhand kam einer zu ihrem Tisch und nahm ihre Bestellungen entgegegen. Er war nicht aus Japan, so viel war direkt offensichtlich, also war er nicht Oikawas Ziel. 

"Sie denken dass wir später auf ein Zimmer gehen. Also starre keine Frauen an, halte deine Augen auf den Männern oder notfalls mir." Kuroo nickte, er hatte die Anweisungen klar verstanden. Sein Blick suchte den Raum immer und immer wieder nach Anzeichen auf Oikawas Ziel ab, aber er fand keine. Nichts war verdächtig, jedoch hasste er jeden Mann der sich eine der Frauen mit aufs Zimmer nahm. Er fand sie ekelhaft, ganz besonders die, mit einem Ehering. Er schaute auf sein Handy und entdeckte eine Nachricht seiner Mutter: "Ich habe gekocht, wann kommst du?" Er fühlte sich schlecht, tippte ein schnelles: "Wird spät, sorry" und schaltete es wieder aus. Es verletzte ihn seine Mutter so zu behandeln, aber Kenmas Leben hatte Priorität. "Oikawa?", versuche er es, aber der Mann reagierte nicht. "Oikawa … ?", wieder nichts. "Ich nenne dich garantiert nicht bei deinem komischen Spitznamen, jetzt hör mir zu man!" Das Yakuza Mitglied lachte überheblich und drehte sich zu Kuroo: "Ich erteile dir die Erlaubnis zu sprechen." Am Liebsten hätte ihm der Schwarzhaarige ins Gesicht gespuckt. So viel geballte Arroganz, er hasste ihn. "Kann ich Kenma sehen?" 

Oikawa schwieg. Er reagierte nicht auf Kuroos Frage, nicht weil er ihn verspotten wollte, sondern weil er nie mit so einer Frage konfrontiert war. Er war perplex, dass jemand eiskalt fragen würde, ob er die Geisel sehen könnte. Das war immerhin Sinn und Zweck einer Geiselnahme, dass er sie nicht sehen konnte! "Du wirst Kenma sehen, wenn wir Iwa-chan auf dieses Zimmer bringen." Kuroo wurde hellhörig. Zimmer? Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, aber das blieb auch seitens Oikawa nicht unbemerkt. Er griff Kuroo an den Kragen, zog ihn nah an sich und drückte seinen Kopf herunter. "Er ist nicht hier, aber wenn du weiter so grinst, erweckst du mein Interesse. Dann jage ich dich." Sofort verstummte Kuroo und Oikawa grinste triumphierend. 

𝕊𝕙𝕠𝕠𝕥 𝕣𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕚𝕟𝕥𝕠 𝕞𝕪 𝕙𝕖𝕒𝕣𝕥 (𝕂𝕦𝕣𝕠𝕜𝕖𝕟[ℍ𝕒𝕚𝕜𝕪𝕦𝕦])Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt