Kapitel 13

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"Was wollt ihr? Dieser Club ist exklusiv." Der Türsteher verschränkte seine Arme und Oikawa seufzte: "Ich bin hier mit meiner Begleitung und ich will rein. Dass du mich nicht erkennst kann ich als Hochverrat sehen." Kuroo schämte sich extrem für das Verhalten des Älteren, aber scheinbar wirkte es. "Was soll ich denn erkennen?", fragte der muskulöse Mann etwas verwirrt, während er mit seinem Partner einige Blicke wechselte. "Euer Geldgeber und ich sind sehr gut bekannt. Also, lass mich rein." Während er sprach ließ er, wie so oft, sein Hemd runter rutschen und zeigte sein Tattoo. "Ich- Entschuldigen Sie, gleich hier links. Oben sind die Zimmer, unten ist die Bar." Oikawa packte Kuroo an der Krawatte und zog ihn wie einen Hund hinter sich die Treppen herunter, während er murmelte: "Wir machen das gleiche wie eben. Beobachten und warten." Der Schwarzhaarige nickte nur, er wollte Kenma auf keinen Fall durch einen dummen Spruch in unnötige Gefahr bringen. Er setzte sich still hin und beobachtete die Männer. Dieser Club schien … anders als der vorige, in der Ecke saßen Männer die Lines zogen und am Nebentisch hörte er mehrfach Waffen klicken – sie spielten Russisch Roulette. Kuroo war eingeschüchtert, er ließ seinen Blick über die Menge schweifen und als er sah, wie eine der Prostituierten sich an der Bar nehmen ließ, schloss er verstört die Augen und schaute zu Oikawa. Diesen schien die Situation nicht zu beeinflussen, seine Augen huschten von Mann zu Mann, stetig auf der Suche nach Iwaizumi. 

Kenma sah wie es schon wieder dunkel wurde und beschloss duschen zu gehen. Er hatte genug gegessen, nicht gerade billig, um sich bei Oikawa zu rächen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Der Mann ließ ihn in Ruhe, er kam nur wenn er nach ihm verlangte, was wirklich gut war. Er wusste dass er überwacht wurde, als er sich gestern zum Schlafen hingelegt hatte, bemerkte er wie die Kamera in der Deckenleuchte blinkte, aber weitere hatte er bisher nicht gefunden. Zum Glück gab es im Badezimmer keine, das beruhigte ihn dann doch sehr. Er streifte sich die Klamotten vom Körper und stellte sich dann unter die Dusche. Der Duschkopf hatte viele verschiedene Stufen also beschloss er einfach herumzuprobieren. Etwas verzweifelt fühlte er sich schon, wie er da stand und versuchte die Dusche umzustellen, nur um sich aus der Situation zu denken, aber was blieb ihm anderes übrig? Er vertraute auf Kuroo und weinen würde ihm nichts bringen. Er duschte sich ab, trat dann heraus, trocknete sich ab und zog den bereitgestellten Bademantel an. "Kenma?", fragte die Stimme aus dem Flur und klopfte an die Tür des Badezimmers. 

"Einen Moment!", erklang die Antwort von innerhalb und kurz danach stand Kenma mit dem Bademantel vor dem Mann. Dieser zog eine Augenbraue hoch und murmelte: "Ah, alles gut. Du warst nur etwas leise und ich musste sicher gehen." Kenma nickte mit gespieltem Verständnis, aber eigentlich verstand er den Grund nicht. Nur weil er still war, hieß es nicht, dass er sich etwas angetan hatte. So schwach war seine Psyche dann auch wieder nicht. Der Mann bewegte sich aber nicht, also ging Kenma einen Schritt zurück und schaute ihn fragend an. Er bekam keine Reaktion, nur das stille, endlose Anstarren. "Ist etwas?", fragte er verunsichert und der Mann schüttelte nur den Kopf, drehte sich um und verschwand in sein Zimmer. Kenma war verwirrt, wahrscheinlich hatte er komische Fantasien mit ihm gehabt … Der Blonde ging auf sein Bett, legte sich hin und begann zu beten. Er betete für Kuroos Kraft, dass er stark genug sein würde um Kenma zu befreien und gleichzeitig fühlte er sich so verdammt machtlos. Er konnte nichts tun um sich oder Kuroo zu helfen, außer hier zu sitzen und zu warten. Er hasste es. 

"Da ist einer meiner Männer. Bleib hier Kuroo." Der Schwarzhaarige schreckte etwas auf wegen der plötzlichen Ansprache, nickte dann aber um zu antworten, während Oikawa aufstand und auf einen leicht bekleideten Mann zuging. Mit einem verschmitzten Lächeln und tropfender Arroganz sprach er den jungen Mann an: "Also tatsächlich. Und ich dachte Vater machte Witze wenn er meinte, er würde dich in ein Bordell verkaufen." Der Mann drehte sich um und zuckte etwas zusammen, als er sah wer mit ihm sprach. "Oh, Hallo." Oikawa ließ seinen Blick über den fast freigelegten Körper des Mannes wandern und grinste dann. "Tatsächlich, Hallo zurück. Beantworte mir nur zwei Fragen", er lehnte sich vor und platzierte seine Hand auf der Brust des Mannes, "Wer nimmt deine Dienste in Anspruch? Frauen oder Männer?" Der Prostituierte leckte sich kurz über die Lippen, kam dann aber wieder zurück zum Thema und antwortete schnell: "Männer und Frauen. Hauptsächlich Männer tatsächlich, oder 3er mit Frauen." Diese Antwort gefiel Oikawa ganz und gar nicht, da es eine Bedrohung für seine Fantasie darstellte. "Okay danke. Zweite Frage, hast du Iwaizumi Hajime gesehen?" Der Mann trat einen Schritt zurück, setzte sich an die Bar und bestellte kurzerhand einen Shot. "Antworte mir!", verlangte Oikawa aber der Mann sprach erst, nachdem er seinen Shot getrunken hatte: "Euer persönlicher Diener wurde ins Bordell verbannt? Wie konnte das passieren?" 

Oikawa nervte die Schadenfreude seines ehemaligen Untergebenen, er wollte einfach nur eine Antwort: "Geht dich gar nichts an. Antworte mir, sofort!" Der sitzende sah nicht so aus als hätte er dies vor, deshalb griff Oikawa an dessen Hals und starrte in seine Augen. "Vergiss nicht, wer die Kontrolle über dein Leben hat." Schließlich gab er auf, hob beide Hände und Oikawa löste seinen Griff und wartete. "Ich habe ihn nicht hier gesehen, aber neulich in einem Laden in der Innenstadt. Mehr kann ich nicht sagen!" Oikawa nickte und zog eine Augenbraue hoch. Mehr Worte bedarf es nicht und er redete: "Vor sechs Tagen, wenn ich mich recht erinnere! Er kaufte Jeans und Hoodies, ich dachte nicht, dass er nicht mehr unter Euch steht!" Oikawa nickte und hob seine Hand, um ihm zu signalisieren dass er genug gehört hatte. "Danke, jetzt an die Arbeit. Du hast Schulden zu begleichen." 

Er schlich zurück zu Kuroo und ließ sich auf die Bank fallen. Oikawa bemerkte den fragenden Blick, beschloss aber nicht zu antworten. Er würde es erfahren, wenn es nötig wäre, zu groß war das Risiko, dass Rivalen ihr Ziel kannten.

𝕊𝕙𝕠𝕠𝕥 𝕣𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕚𝕟𝕥𝕠 𝕞𝕪 𝕙𝕖𝕒𝕣𝕥 (𝕂𝕦𝕣𝕠𝕜𝕖𝕟[ℍ𝕒𝕚𝕜𝕪𝕦𝕦])Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt