Kapitel 8

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Kuroo hatte vor sich nach der Schule mit Kenma zu treffen, damit er nicht alleine heimgehen musste, aber nach über zehn Minuten Wartezeit wurde es Kuroo zu doof. Er checkte Kenmas Stundenplan erneut, aber er hatte Recht, eigentlich hätte der Blonde hier sein sollen. "Kenma?", fragte er in die Menge, aber keiner antwortete ihm. Er machte sich mittlerweile Sorgen, normalerweise kam Kenma nicht zu spät. Eine Limousine fuhr vor und alle blieben stehen, warteten wer darin wegfahren würde. Aber es fuhr keiner. 4 Männer in schwarzen Anzügen und Sonnenbrillen stiegen aus und liefen zur Vordertüre hinein. Kuroo konnte nicht sehen wen sie aus der Schule holten, aber er stellte sich zu den anderen Schaulustigen. Die Männer waren ein eingespieltes Team, es war kein Blick in ihre Mitte möglich. Kuroo stand stumm da, wartete auf Kenma während er die skurrile Szene beobachtete. Die Türen der Limousine wurden von den hinteren Männer geschlossen und sie stiegen vorne ein. Kuroo konnte wegen der gespiegelten Scheiben nichts erkennen, aber er ahnte wer es war.

"Ziemlicher Auftritt eben." Er fügte ein Kiwi Emoji ein und schob sein Handy zurück in seine Hosentasche. Sofort tuschelten alle über die eben passierte Situation. Oikawa Tooru war wirklich so imposant wie er sich aufspielte und Kuroo müsste lügen wenn er sagen würde, dass seine Männer nicht gut sind. Keiner hat ihn erkannt und das bei einer Menge von über hundert Schülern. Er entwickelte eine gewisse Ehrfurcht vor dem jungen Erben. Die wahre Yakuza agiert eben auf einem komplett anderen Level, dachte er sich und schaute zum Eingang. Kenmas Klassenkameraden verließen das Gebäude, aber normalerweise war er lange vor ihnen draußen. Kuroo lief schnell auf sie zu und beschloss sie nach Kenma zu fragen. "Uhm, Kenma? Der ist vorhin schon gegangen, wieso?" Kuroo seufzte und regte sich über seine eigene Dummheit auf. Natürlich würde Kenma nicht warten, wenn er nicht wusste, dass er es sollte. Er bedankte sich also schnell bei den drei, bevor er sich auf den Weg nach Hause machte. 

"Sehr gut. Teil eins hat ja schon geklappt. Nehmt ihm den Knebel ab." Der Blonde funkelte Oikawa böse an, traute sich aber nicht etwas zu sagen. Er saß in dieser Limousine, gegenüber von einem echten Yakuza Mitglied und seinen Gefolgsleuten. Er ließ sich einen Champagner einschenken und amüsierte sich, während er Kenma genau musterte. "Dich verwundert es wohl, dass dich keiner gesehen hat. Tja, meine Männer sind halt gut." Er kicherte, verhöhnte den Blonden der sich anfing Sorgen zu machen. "Du hältst dich aber an deine Abmachung? Du verletzt mich nicht." Oikawa nickte nur und lächelte bedrohlich. "Solange dein kleiner Freund nach meinen Regeln spielt, passiert dir nichts. Allerdings bleibst du dort wo wir dich jetzt hinbringen und das, bis ich habe was ich wollte." Kenma machte sich klein, er wollte nach Hause. Sofort, ohne Umschweife und mit all dem nie wieder etwas zu tun haben. Er hasste es und jetzt wurde er als Geisel genommen. Er wollte weinen, aber er traute sich nicht. 

"Kann ich wenigstens meiner Mutter versichern, dass es mir gut geht? Vertrau mir bitte, ich habe eine Idee wie mich keiner suchen wird, das ist doch was du willst, richtig?" Oikawa war skeptisch, er glaubte dem Blonden nicht. Er traute ihm aber ehrlich gesagt nicht viel zu, vor allem keine hinterlistige Aktion, dafür sah er zu ängstlich aus. "Du siehst die beiden hier. Sie zielen auf deine Stirn. Solltest du uns verraten, schießen sie", merkte Oikawa an während er Kenmas Handy rauskramte. "Ich rufe deine Mutter an. Ich will hier keine Aktion die meinen Plan vereitelt, Kapiert?" Kenma nickte still, schluckte als er den Lauf des Maschinengewehrs zu nah an sich sah. "Bitte geh nur einen Schritt zurück, ich könnte mich sonst aus Versehen verraten …" Kenma sah nicht aus wie eine Bedrohung für Oikawa, also hörte er auf ihn und wählte die Nummer die als "Mama" eingespeichert war, nachdem er versichert hatte dass Kuroo anders in den Kontakten stand. 

"Hi Mama! Ich wollte dich nur kurz anrufen, damit du dir keine Sorgen machen musst … Du sagtest immer, ich soll bei Aktionen meiner Klassenkameraden mitmachen, um Freunde zu gewinnen und naja … Ich bin auf einer Aktion von meinen Freunden und, du kennst Kuroo," er lachte nervös, "Er kennt oftmals keine Grenzen. Also spielen wir Verstecke, aber auf ganz großem Rahmen. Jemand bringt mich irgendwo in Tokyo hin und Kuroo muss mich binnen maximal 2 Wochen finden." Oikawa beobachtete jede Bewegung und jedes Wort aus Kenmas Mund mit Argusaugen. Er brauchte Kuroo für seinen Plan und wenn dieser nicht freiwillig kooperieren wollte, brauchte er ein Druckmittel. "Zwei Wochen? Junger Mann, es ist Schule!" Kenma hatte den Lautsprecher aktiviert, damit Oikawa sich sicher sein konnte dass er nicht gelogen hatte, er wollte keine unnötigen Risiken eingehen. 

"Mama, du weißt doch wie gut ich bin. Entspann dich, alles wird gut. Ich muss auch mal Risiken eingehen, das sagst du zumindest immer." Man hörte sie seufzen und Oikawa tippte auf seine Uhr, um Kenma zu signalisieren fertig zu werden. "Es sind maximal zwei Wochen. Das wird lustig, bitte Mama. Ich hole auch alles nach und meine Noten werden nicht fallen!" Noch ein Seufzen, bevor sie widerwillig ihr Okay gab. Kenma bedankte sich, legte auf und hob sofort die Arme. Er zitterte vor Angst und als Oikawa schnippte dachte er es wäre vorbei. Aber die Männer legten die Waffen weg und Kenma ließ seinen Kopf fallen. Er war kurz davor in Tränen auszubrechen, diese ganze Situation stresste ihn unnormal. Er wollte das Vertrauen seiner Mutter nicht ausnutzen, aber er hatte keine Wahl. 

"Wir sind da. Prozedur ist etwas entspannter dieses Mal, weil dich keiner erkennen wird. Allerdings wirst du ausgeschwärzte Kontaktlinsen tragen, ich kann kein Risiko eingehen. Handy her." Widerwillig legte Kenma sein Handy in Oikawas Hand, der sofort den Standort auschaltete, Flugmodus aktivierte und es dann herunterfuhr. Gefüllt mit Todesangst stand der Blonde auf, ließ sich ohne Proteste die Kontaktlinsen einsetzen und ließ sich von den Männern führen. Wenn sein Gehör ihn nicht täuschte, befand er sich in einem Hotel. Im Foyer redeten viele und sie begaben sich zum Aufzug. Leider erwähnte niemand wo sie waren, oder wie das Hotel hieß, obwohl Kenma sowieso kein Risiko eingehen würde. Zumindest nicht, solange sein Körper nicht in Gefahr war. Er hörte eine Tür klicken und wurde in ein Zimmer geführt und auf etwas gesetzt, bevor die Tür erneut klickte und die Kontaktlinsen entfernt wurden. Er schaute sich um und er hatte Recht, er befand sich in einem Hotelzimmer der nicht gerade billigen Art. Aber es schien umfunktioniert worden zu sein, die Fenster waren verriegelt und gespiegelt und überall waren extra Schlösser. "Wie gefällt dir deine Unterkunft für die nächste Zeit?" 

𝕊𝕙𝕠𝕠𝕥 𝕣𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕚𝕟𝕥𝕠 𝕞𝕪 𝕙𝕖𝕒𝕣𝕥 (𝕂𝕦𝕣𝕠𝕜𝕖𝕟[ℍ𝕒𝕚𝕜𝕪𝕦𝕦])Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt