Kapitel 14

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Wenige Stunden später verließen sie den Club und mittlerweile war es höchste Zeit für Kuroo heimzukehren. "Können wir für heute pausieren? Meine Mutter killt mich sonst." Der junge Kriminelle schaute kurz auf seine Uhr, überlegte und schüttelte den Kopf. "Einen Club schaffen wir noch. Du bist 18 oder? Da kann man ruhig rebellisch sein. Wenn sie dich rauswirft, komm zu mir." Absolut nicht, dachte Kuroo aber er sprach es nicht aus, sondern nickte nur. "Sehr gut", kommentierte Oikawa und lief bestimmerisch in eine Richtung. Kuroo sagte nichts und folgte ihm still durch die Absturz Viertel, überrascht von der Ortskenntnis des Älteren. Wieso brauchte er ihn überhaupt, wenn er eh alleine klar kam? 

"Halt dein Maul!" Das Gebrüll erregte Kuroos Aufmerksamkeit und er blieb stehen. Er sah 2 Jungs, der eine war groß und hatte schwarze, kurze Haare, der ander war klein, hatte hellere Haare und … war ein Freund von Kenma! "Einen Moment!", verlangte er von Oikawa und drehte sich zu den beiden Jungs hin. "Ich sagte dir schon, ich habe hier nichts getan!", klagte der kleinere, während sein Partner seine Hand packte. "Ach, Hinata? Mit Nutten rumlungern nennst du also nichts?!", schrie seine Begleitung und auch Oikawa beobachtete die Szene mit hohem Interesse. "Kageyama ich schwöre es dir!" Bei der Nennung des Namens begann das Yakuza Mitglied zu grinsen und verschränkte selbstsicher seine Arme. "Danke für den Hinweis, Kuroo", murmelte er, während er nach seinem Handy kramte um die Szene zu filmen. 

"Ich sagte SCHWEIG!", kam seitens des Schwarzhaarigen und der kleinere zuckte zusammen. "Bitte, ich kann es dir erklären, es … Kageyama!", erklang die zittrige Stimme, aber der andere schien nicht darauf einzugehen. Die flache Hand traf Hinatas Wange und ließ ihn augenblicklich verstummen. Kuroo wollte Kenmas Kumpel zur Hilfe eilen, aber Oikawa hielt ihn fest. "Nein. Schau nur zu", befahl dieser und widerwillig blieb Kuroo stehen. "Jetzt bist du endlich still. Komm mit." Kuroo beobachtete das Geschehen mit Ekel und Hass. Er war nie ein großer Fan von Hinata, aber er tat ihm einfach nur leid. Er dachte daran wie glücklich Kenma über 'Shoyo' sprach und es zerbrach ihm das Herz. "Oikawa, wir müssen etwas tun!", verlangte er schließlich aber der Ältere schüttelte nur den Kopf. "Mit dreckigen Nutten erwischt. Die waren bestimmt alle vollgekokst, du Idiot!" Er schlug dem jüngeren gegen den Hinterkopf und Hinata schwieg einfach. Es hatte keinen Sinn sich zu wehren, sonst würde er erneut ausholen, erneut zuschlagen. 

Schließlich verschwanden sie hinter der nächsten Kreuzung und Kuroo stand still da. "Also, keine Zeit verlieren, wir müssen Iwa-chan finden." Er schnitt während dem Laufen das Video auf die Stelle zu, an der Kageyama handgreiflich wurde und schickte es diesem kommentarlos als Direktnachricht. "Also." Kuroo schwieg, bis sie vor dem Türsteher des nächsten Clubs standen. Mittlerweile war es elf Uhr und Kuroos Augen fielen beinahe im Stehen zu. Er strengte sich in der Schule an, normalerweise war er nicht so lange unterwegs, erst recht nicht in solchen Vierteln. Der Türsteher verlangte nichts, ein Blick auf Oikawa reichte und er winkte die beiden durch. 

"Scheiße, Kuroo, zum Ausgang. Sofort!", der Schwarzhaarige verstand die Welt nicht mehr, aber als er sah wie sich einer der Männer umdrehte, Oikawa erblickte und sofort anfing zu rennen verstand er. Entweder hatte er Informationen, oder er war ihr Ziel. Sportlich wie er war sprintete Kuroo in Richtung Vordereingang, während Oikawa dem Mann direkt hinterher jagte. Einer der Security Männer ging sofort auf das Yakuza Mitglied zu, wollte ihn stoppen aber der junge Mann feuerte seine Waffe haarscharf neben ihm ab und dadurch beschloss dieser, den Flüchtenden seinem eigenen Schicksal zu überlassen. Der Mann rannte wortwörtlich um sein Leben und hörte wie hinter ihm die Waffe erneut klickte. Der Schuss ging gerade neben seinem Ohr vorbei und landete genau vor ihm in der Wand. Er zuckte zusammen, aber er konnte nicht aufgeben. Er rannte in ein Zimmer, verriegelte die Türe und schob sofort das Bett davor, bevor er sich seinen Hoodie schnappte, seinen Geldbeutel einsteckte und das Fenster öffnete. Sobald er einen Schuss durch die Türe hörte, kletterte er aus dem Fenster an der Regenrinne hinaus in den Hinterhof und begann zu rennen. Oikawas Ziel zog seinen Hoodie tief in die Stirn, hielt seinen Gelbeutel fest in der Hand und rannte, bis er bemerkte, dass ihm jemand folgte. Sofort dachte er an Oikawa, aber es war ein Typ mit kurzen schwarzen Haaren, in einer Schuluniform. Der Flüchtende konnte allerdings keine Risiken eingehen und hetzte durch die Gassen, stieß Passanten zur Seite und rannte als gäbe es kein Morgen. Dabei wusste er, dass er nicht sterben würde, wenn Oikawa ihn in die Finger bekommt. Das was ihm, Iwaizumi Hajime, passieren würde, wäre deutlich schlimmer als der Tod. 

Kuroo versuchte ihm zu folgen, aber 2 Hünen kamen ihm in die Quere. "Hey. Pass auf wo du hinläufst", drohte er, aber Kuroo hatte keine Zeit dafür. Würde er diesen Mann jetzt bekommen, wäre Kenma vermutlich noch heute wieder frei. "Tut mir leid, ich muss ihn dringend erwischen!" Er wollte schon weiter rennen, aber der eine Hüne packte ihn am Kragen. "Nein, musst du nicht. Du musst dich angemessen entschuldigen." Je mehr Zeit er hier verschwendete, desto geringer wurden seine Chancen, Kenma noch heute zu sehen. "Bitte, ich muss den echt dringend-" aber weiter kam er nicht, denn der Hüne verpasste ihm eine Ohrfeige. Kuroo trat einen Schritt zurück, seine Wange schmerzte und sein Ohr pfiff. "Jetzt, entschuldige dich." Ohne Zeit zu verlieren verbeugte Kuroo sich und entschuldigte sich erneut, bis der andere seinen Arm packte. "Bock was zu ziehen? Ich hätte ich gerne unzurechnungsfähig." Kuroo bekam Angst und sein Motiv rutschte in den Hintergrund. 

"Hey? Kuroo, Kumpel, komm!" Die Hünen drehten sich verwundert um und rollten mit den Augen als sie Kageyama und Hinata erblickten. Sie ließen Kuroo los und zogen ab und dieser zitterte. Der Tinnitus im Ohr blieb und er selbst war nicht weniger verwundert über die Attitüde der jungen Männer. "Du warst in Schwierigkeiten und wir kennen dich, also mussten wir helfen. Wieso bist du überhaupt hier?" Kuroo rannte die Zeit durch die Finger aber jetzt würde er Iwaizumi kaum noch finden. Oikawa war stinksauer und als er eine Kugel hinter den drei in den Asphalt feuerte, zuckte Kuroo deutlich zusammen. "Du hast versagt", beschwerte er sich aber Kuroo drehte sich um und hob seine Hände. "Ich bin gerannt, so schnell ich konnte und dann-", aber Kageyama unterbrach ihn. "Wir haben ihn gerade vor zwei Muskelprotzen gerettet, die ihn abfüllen wollten." Oikawa rollte mit den Augen, grinste dann aber. "Ich hab an jedem erdenklichen Bahneingang hier meine Männer platziert, das heißt er kam nicht sonderlich weit. Anhalter traut er sich nicht, er hat viel zu viel Angst vor mir. Er wird sich irgendwo verschanzen." Kuroo nickte still, seine Hoffnung Kenma zu sehen, rutschte nicht allzu weit in die Ferne. "Für jetzt gilt aber, wir haben ihn verloren."

Heute etwas früher, weil ich die nächste Woche nicht on sein werde- also etwas Geduld, falls das nächste Kapitel erst am Sonntag kommt!

𝕊𝕙𝕠𝕠𝕥 𝕣𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕚𝕟𝕥𝕠 𝕞𝕪 𝕙𝕖𝕒𝕣𝕥 (𝕂𝕦𝕣𝕠𝕜𝕖𝕟[ℍ𝕒𝕚𝕜𝕪𝕦𝕦])Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt