Kapitel 16

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Kuroo hatte nicht geschlafen. Am Morgen trank er einen Kaffee und seine Mutter sah ihn sehr vorwurfsvoll an. "Junger Mann, nie wieder", beschwerte sie sich, aber Kuroo zuckte nur mit den Schultern. "Wann bist du so geworden?! Du warst immer ein braver Junge!" Sie war den Tränen nahe und es brach sein Herz, sie so aufgewühlt zu sehen. Würde sie die Wahrheit kennen, dürfte Kuroo nie wieder das Haus verlassen. "Mir egal. Bis irgendwann morgen oder so." Er stand auf, weil er die Besorgnis seiner Mutter nicht länger ertragen konnte. Es verletzte ihn tief und zu hören, dass sie anfing zu weinen als er die Türe schloss, zerriss ihn weiter. Er wollte das nicht, aber er hatte keine Wahl. Er musste diesen verdammten Iwaizumi finden, um Kenma zu befreien. Danach würde er sich mit Bokuto aussprechen und sich aus allem zurückziehen. All dieses Schlamassel, nur weil er sich cool fand, wenn er eine Waffe hielt!

"Ah, Kuroo. Sehr gut. Wir schwänzen heute, sie haben Spuren von ihm." Ohne Chance zur Widerrede wurde er direkt von dem Anderen in eine andere Richtung gezogen. "Wenn alles gut läuft haben wir ihn heute Abend. Er will zum Flughafen, das hier ist unsere wahrscheinlich letzte Chance." Kuroo schluckte schwer. Würde er mit einem Flugzeug entkommen war selbst der gut vernetzte Oikawa machtlos. "Ist alles okay?", fragte dieser schließlich und Kuroo nickte nur. Würde er heute versagen, könnte er Kenma vielleicht nie wieder sehen. Es machte ihn fertig, jeder Gedanke an ihn zehrte an Kuroos Kraft. Schwer zu glauben dass es nur 3 Tage waren, aber es könnten auf keinen Fall mehr werden! Seine Eltern, Kuroo wusste nicht einmal wie viel sie wussten. Log Kenma sie an? Er hatte Angst, dass er ihn trotzdem nicht mehr sehen dürfte, weil er dann als schlechter Einfluss gälte ... vielleicht würde sein Vater ihn sogar verfluchen, Kuroo war sich nicht sicher wie das genau ablief.

"Wir haben nur die Info dass er zum Flughafen will. Wir haben weder Zeit noch Pläne, also müssen wir unbedingt vor ihm aufkreuzen!" Der Schwarzhaarige nickte nur und bevor er überhaupt realisieren konnte was passierte, befand er sich in einer Limousine. "Das-", er war sprachlos, starrte Oikawa entgeistert an und schaute sich anschließend um. Es war ein sehr geräumiges Fahrzeug, mit einem Kühlschrank, einem Tisch und edlen Leder Sitzgelegenheiten. Es war prunkvoll, aber Kuroo konnte sich davon nicht ablenken lassen. Oikawa knallte einen Gebäudeplan des Flughafens vor ihn und erklärte, wo seine Männer stationiert waren. An sämtlichen Eingängen standen sie herum, an den Terminals, im Privatjet Bereich, falls sich Iwaizumi Hilfe bei einer rivalisierenden Organisation geholt hatte und an den Check-Ins. Kuroo war beeindruckt von der Präzision der Planung und fühlte sich etwas sicherer darin, Kenma wieder zu sehen. "Wir gehen in den Kontrollturm. Wir übernehmen dort, dafür brauchen wir Waffen. Die Sicherheitssysteme sind bereits abgetrennt vom Rest, die Sirenen werden nur innerhalb des Turms klingeln." Kuroo reagierte nicht, denn er bekam Angst. Was würden sie tun, wenn die Polizei oder die Security kommen würde? War es wirklich notwendig so ein hohes Risiko einzugehen, nur damit ein Abtrünniger Mann gefunden werden konnte? "Zieh das an, die Schule soll nicht reingezogen werden." Er reichte Kuroo einen dunklen Hoodie mit dem Symbol der Aoba Johsai und zog selbst einen mit einer Krone über dem Symbol an.

"Du schweigst und machst punktgenau was ich sage. Du schießt auf keinen Menschen und keine Maschine, verstanden?", versicherte sich Oikawa und Kuroo bestätigte. Mit einem Waffengürtel unterhalb der dunklen Hoodies liefen sie durch das Gebäude, als wüssten sie genau, was sie hier zu tun hatten. "So die Herren, keine Panik. Niemand kommt zu Schaden und es sind keine Terroristen am Werk. Wir suchen einzig und alleine einen Mann. Jeder der nicht kooperiert, wird beseitigt. Sobald der Mann gefunden ist, ziehen wir uns zurück. Macht euren Job ganz normal weiter und ignoriert uns, außer wir geben Ihnen eine Anweisung. Kapiert?" Die Angestellten schienen verwirrt, und einige drückten auf den roten Notfallknopf an ihrem Platz. Aber entgegen ihrer Erwartungen blieb es still. Oikawa grinste breit, seine Hacker wurden immer besser. "Wie gesagt. Einfach uns machen lassen, dann verziehen wir uns wieder. Und nein, ihr habt keine Chance. Die Türen sind verriegelt und wir sind bewaffnet. Ihr seid theoretisch alle unsere Geiseln, bis wir gefunden haben wen wir suchen." Einige versuchten zu Telefonieren, aber Oikawa hatte sogar das bedacht und einen starken Störsender an seinem Gürtel befestigt. Natürlich könnte das ein Problem für den Flugzeugfunk darstellen, aber er hoffte auf das Beste.

"Okay, sie haben sich scheinbar beruhigt. Es klingt normal, alle arbeiten. Jemand wird versuchen Hilfe zu holen, aber das schaffen wir dann." Kuroo war verunsichert, aber jetzt steckte er zu tief drin. Oikawa setzte sich an den Kontrollort für die Überwachungskameras und zog schnell einen USB-Stick mit einer Datei zur Erkennung von Menschen aus der Tasche, schob ihn in den Computer und kurzerhand blitzten überall kleine grüne Kästchen mit Namen auf. Er grinste zufrieden und aktivierte den Teil des Programms, der darauf spezialisiert war Iwaizumi zu identifizieren. Kuroo stand stumm hinter ihm, hielt eine Hand an seiner Pistole während seine Augen ständig durch den Raum wanderten. Aber keiner der Angestellten schien eine Bedrohung darzustellen, was ihn verwunderte. Wussten sie etwa alle wer, beziehungsweise was Oikawa war? Stunden vergingen, ohne dass etwas passierte.

Während Kuroo halb am dösen war, schrillte plötzlich ein Alarm und er war hellwach. Er zückte seine Waffe, erwartete Security aber es kam von dem Computer an dem Oikawa saß - Iwaizumi wurde identifiziert. "Er ist im Flugzeug. FUCK ER WAR BESSER ALS ICH!", fluchte der junge Mann lautstark, bevor er zu den Angestellten rannte. "Überlasst mir Flug 317 B. Keine Fragen, keiner wird zu Schaden kommen." Er zog seine Waffe und langsam rückten die Männer zurück, um ihm Platz zu machen. Er setzte sich, nahm das Headset und sprach mit dem Piloten. "Gib mir sofort eine Flugbegleiterin an die Anlage. Sie haben einen Terroristen an Bord und ich brauche ihre uneingeschränkte Kooperation, sofort! Kein Wort an die Passagiere, wir müssen eine Massenpanik unbedingt verhindern!" Kuroo konnte nicht hören was auf der anderen Seite passierte aber er sah wie Oikawa sich anspannte. Iwaizumi wiegte sich in Sicherheit und für ihn ging es um Alles oder Nichts. "Okay, Hallo. Der Passagier in der Economy Class, vierte Reihe in der Mitte ist das Ziel. Bringen Sie ihn dazu etwas mit drei Tropfen eines Mittels zu geben, was sie bei ihrem Getränkewagen beigelegt finden. Es ist ein Schlafmittel. Sie fliegen weiter und versichern sich, dass er schläft. Sobald sie angekommen sind, lassen Sie alle anderen Passagiere von Bord und warten im Flugzeug. Der Ankunftshafen ist informiert. Dort wird ein speziell ausgebildetes Team das Flugzeug übernehmen und den Terroristen sicherstellen." Kuroo klappte die Kinnlade herunter, er konnte seinen Ohren nicht trauen. Dies war also Oikawas wahre Macht: Sein Charisma und seine Ausdrucksfähigkeit. Nach der Antwort legte das Genie das Headset ab, mutete sich, lehnte sich zurück und fing langsam an zu lachen. Was zu Beginn einige kurze Atmungen waren, wurde zu einem hysterischen Lachen, bis er mit den Worten: "ICH HABE GEWONNEN!", aufstand und seine Hände in die Höhe streckte.

𝕊𝕙𝕠𝕠𝕥 𝕣𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕚𝕟𝕥𝕠 𝕞𝕪 𝕙𝕖𝕒𝕣𝕥 (𝕂𝕦𝕣𝕠𝕜𝕖𝕟[ℍ𝕒𝕚𝕜𝕪𝕦𝕦])Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt