His Property [German]

Kapitel 6

»Gott, ich bin so dumm...«, sagte sie leise zu sich selbst, während Lauren ziellos durch die Gänge des Palast lief. Es war so, als ob sie sich im Kreis gedreht hat und sich der gestrige Tag wiederholt hatte. Eigentlich wartete sie nur noch darauf, dass Loki wieder hinter ihr auftauchte und sie dafür bestrafte, dass sie einfach weggelaufen ist, obwohl er Lauren befohlen hatte in seinen Gemächern zu bleiben. Doch selbst nach mehreren Stunden geschah nichts und sie konnte nicht anders als sich zu fragen, ob ihre Abwesenheit überhaupt etwas bedeutete. Wen wollte sie eigentlich täuschen? Er kümmerte sich nicht um sie, weder als einen Freund noch als Liebhaber, den ansonsten hätte er keinen Plan eine andere Frau zu heiraten. Du bist nur ein Sklave für ihn, dachte sie, einfach wertlos. Lauren spürte wie Tränen begannen ihre Sicht zu trüben und sie konnte den Gang nur noch unscharf erkennen. Plötzlich stieß sie in eine feste Brust; sie schloss ihre Augen und bereitete sich darauf vor auf den Boden zu fallen, doch statt zu fallen wurde sie sanft an ihren Armen festgehalten. Sie atmete tief ein und versuchte sich darauf vorzubereiten Loki zu sehen.

»Alles in Ordnung?« fragte jedoch eine andere männliche Stimme. Verwundert öffnete sie ihre Augen und blickte zu einem Einherjer auf. Er war ungefähr so groß wie Loki, doch seine Haare waren hellbraun und er trug einen Dreitagebart; die Wache schien ein paar Jahre älter als sie zu sein, also wenn sie von dem menschlichen Alter ausging. Sie bemerkte plötzlich, dass sie immer noch nicht geantwortete hatte und nickte schnell als Antwort.

»Ja, danke sehr«, sagte Lauren und gewann ihr Gleichgewicht zurück; der Mann ließ sie gehen und sie trat einen Schritt von ihm zurück.

»Es war mir ein Vergnügen, Lady...«, sagte er lächelnd und sah sie neugierig an.

»Nur Lauren«, sagte sie und strich sich ihr Kleid glatt.

»Es ist mir eine Freude deine Bekanntschaft zu machen, Lauren.« -Der Mann verbeugte sich leicht vor ihr und küsste ihren Handrücken. »Ich bin Sveinn.« -Sveinn blickte sie für einen Moment an- »Sind wir uns bereits begegnet?«

»Ich...Ich bin das Dienstmädchen des Königs«, sagte sie leise und sah hinunter auf ihre Füße.

»Ah ja...Jetzt erinnere ich mich: Ich habe den König und dich zum Thronsaal begleitet«, erklärte er lächelnd und Lauren errötete. »Er schien nicht sonderlich erfreut gewesen zu sein, dass du aus dem Saal davongelaufen bist.« -Sveinns Blick wanderte zu ihren Hals und sein Gesichtsausdruck wurde besorgt, als er wahrscheinlich die Abdrücke von Lokis Fingern auf ihrem Hals sah- »Hat er das getan?« Ihre Hand schloss sich um ihren Hals, um die Blutergrüße zu verdecken.

»Ich sollte wohlmöglich gehen-«

»Es tut mir leid. Es geht mich nichts an«, unterbrach er sie und sie lächelte ein wenig.

»Keine Entschuldigung notwendig«, sagte Lauren schnell. »Ich möchte jedoch nicht darüber sprechen.«

»Verständlich.« -Er schwieg für einen Moment- »Du kommst nicht aus Asgard, oder irre ich mich?«

Sie lachte und schüttelte ihren Kopf. »Nein, du irrst dich nicht. Obwohl ich in Asgard aufgewachsen bin, stamme ich aus Midgard.«

»Interessant, in meinen mehr als tausend Jahren bist du der erste Midgardianer, den ich treffe«, sagte er lächelnd; sie steckte sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.

»Ich sollte wahrscheinlich zu den Gemächern des Königs zurückkehren«, sagte sie schließlich. Sie wusste, dass es besser sein würde sich ihm zu stellen, als das Unvermeidliche weiter hinauszuzögern.

»Dann lass mich dich dorthin begleiten«, bat er sie und Lauren nickte, nachdem sie einen Moment lang überlegt hatte. Auf dem Weg zu dem Zimmer von Loki, sprachen sie weiter miteinander und er erzählte ein wenig von sich. Sveinn war nett und sie mochte ihn bereits, doch es war vielmehr ein freundschaftliches Gefühl, als alles andere. Beide blieben mehrere Meter vor den Gemächern stehen und sie drehte sich zu ihm um.