Wer dann? Die große Frage ohne Antwort. Elisabeths großes Rätsel, bevor alles zu Ende sein konnte. Wer war der Mörder? Denn obwohl sie Kira einen Mord zutraute, gelogen hatte sie nie.
Wer dann? So vielen Menschen würde sie einen Mord nie zutrauen. Zu viel Angst oder zu viel Korrektheit. Niemand hier wäre hier der Lage dazu. Doch es musste jemand sein.
Zweifel. Zweifel waren alles, was sie weiterbringen konnte. Doch es fiel ihr schwer, in Menschen zu zweifeln, die sie ihr ganzes Leben lang kannte. Wie sollte sie auch? Sie hatte schon genug gezweifelt.
Ihre Nachbarn? Nein, sie konnten es nicht tun. Oder doch? Schließlich wollten sie sie schon einmal umbringen. Aber wozu sich damit als Mörder offenbaren? Aber andererseits wäre eine Enthaltung auffallen
Es war zu verzwickt! Vor so kurzer Zeit war sie vom ganzen Herzen überzeugt, doch nun... Was, wenn sie sich wieder irrte? Was, wenn sie falsch lag? Niemals in ihrem Leben würde sie diesen Irrtum vergessen können.
Sie glaubte so fest an Kiras Schuld und diese an ihre. Wieso konnte sie nicht richtig geraten haben? Denn mehr als geraten hatte sie nicht, wie ihr jetzt auffiel. Zwar gab es noch einige Dinge, die sich nicht zu erklären ließen, wie das Handy, aber nichts, dass vollkommen überzeugend war.
Wer dann? Immer wieder kam diese Frage in ihr auf. Wer war es bloß? War es am Ende sie? Erinnerte sie sich nur nicht? Immer mehr Selbstzweifel machten sich in ihr breit. Wieso konnte sie nicht so unauffällig sein wie alle anderen? Wieso musste ausgerechnet sie in einen Mordfall hineingeraten? Viele ihrer alten Klassenkameraden hätten viel dafür gegeben, ermitteln zu dürfen, doch sie wollte es nicht.
An wem konnte sie sich Zweifel erlauben, wenn fast jeder wegfiel? Nachdenklich sah sie aus dem Fenster. Es fiel ihr niemand ein. Sie durfte sich keine Fehltritte erlauben! Ihre rosaroten Gardinen fielen vor das Fenster.
Rosarote Gardinen. Sie drehte sich um. Das I-Tüpfelchen. Irrtümer. Der Burgunderrote Lippenstift. Elisabeth drehte sich noch einmal herum und blickte nun das Fenster an. Das I-Tüpfelchen.
Denk nach! Gedanken hämmerten ihr durch den Kopf. Denk nach, Elisabeth! Diese kleine Rose auf dem "I". Ein Detail, das von Anfang an wichtig war und sie doch ignorierte. Sie suchte nach neuen Spuren. Doch wie konnte Neues ihr weiterhelfen, wenn sie Altes noch nicht einmal ordentlich verfolgt hatte?
Hans Fregler. Der zweite Name, den ihr Melanie gegeben hatte. Sie brauchte eine Verbindung! Im Fernsehen sah es doch immer so leicht aus! Drehen, drehen, eine Spur, eine Antwort. Nur die Antwort wollte nicht auftauchen..
Wer dann? Wer hatte Hans Fregler ermordet? Wer hatte Frau Kunne erschlagen in ihren Garten gelegt? Wer war wirklich der Mörder? Immer wieder drehte sie sich herum.
Es konnte niemand sein und musste doch jemand sein! Ermüdet ließ sie sich aufs Bett fallen. Wie einfach war alles noch, als sie Kira beschuldigt hatte? Es war einfach. Doch aus ihren Fehlern musste sie lernen, egal wie oft sie sich noch dagegen sträubte. Sie musste etwas herausfinden! Irgendetwas! Doch das schien nicht so leicht.
"Errare humanum est, sed in Errare perseverare diabolicum. Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch." Ihr wurde klar, dass sie genau das gerade tat ...
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Zum Mord bestimmt
Mystery / Thriller'Du bist zum Mord bestimmt. Du weißt es, Elisabeth', mit diesem einen Zettel fing alles an. Elisabeth versteht nichts, bis plötzlich eine Leiche vor ihrem Haus liegt. Jemand will ihr die Morde unterjubeln, doch wer ist es? Sie weiß nicht mehr, wem...