Kapitel 25 I Am Anfang

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Wieder ganz am Anfang. Elisabeth blieb keine andere Chance. Wenn sie auch viele Hinweise hatte, so hatte sie auch zu viele Spuren die in die Irre führten. Nichts schien eindeutig. Nichts schien sicher. 

Vertrauen. Davon hatte sie eindeutig zu viel. Ihrer Meinung nach konnte niemand ein Mörder sein. Doch es es musste jemand sein, so musste sie einfach einmal ihren Instinkt vergessen. Sie konnte vieles nicht glauben, das wahr war. Wieso sollte sie sich also kein zweites oder gar drittes Mal irren? Denn niemand in ihrer Umgebung schien mehr der zu sein, der er früher war. Alte Geschichten würden sie niemals zur Lösung führen. 

Wer konnte es sein? Theoretisch jeder. Doch wer hatte die Möglichkeit? Leider auch jeder. Alles deutete dennoch auf eine Person hin. Der burgunderrote Lippenstift, eine seltene Farbe. Das seltsame "I", eine Angewohnheit, die nur bei sehr wenigen Personen vorkommt. Alles hatte einen gewissen Wahnsinn und dennoch auch Klasse. Alles war bis ins Detail überlegt und gewissenhaft durchgeführt. Wie beim Schminken, wo jeder falsche Strich einen neuen Versuch bedeuten würde und wieder Stunden kosten wird. 

Melanie. Alles deutete auf sie hin. Diese Perfektion kam nicht oft vor. Doch wie konnte sie ihre Freundin verdächtigen? War ein Fehler nicht schlimm genug? Doch die Beweislage war erdrückend. Die Beweislage, alle Anschläge auf sie verübt zu haben. Doch wieso wollte sie Elisabeth dann schützen? Ein  Detail schien nicht zum anderen zu passen. Das Bild zeigte nur einen kleinen Ausschnitt. 

Und die Morde? Wer war dafür zuständig? Denn es war nicht Melanies Art. Vielleicht waren es zwei unterschiedliche Dinge. Doch wieso dann die Zettel, die noch vor den Morden kamen? Ihre gesamte Idee basierte auf diesem Zusammenhang, der eindeutig schien. Doch es schienen zwei völlig verschiedene Menschen getan zu haben. 

Zwei Menschen. Demnach war keiner der Indizien eindeutig. Nichts konnte etwas beweisen. Nichts. Immer schien alles zu eindeutig, auf eine Person fokussiert, doch es war einfach nicht möglich. Doch beide mussten sich kennen. Niemand schien mehr in Frage zu kommen. Alles war wieder am Anfang. 

Doch was wusste sie schon? Eine kleine Ermittlung, Behauptungen ohne Beweise. Sie musste dringend wieder etwas unternehmen. Eine Kleine Ermittlung. Sie musste wissen, was es sich mit den anderen Spuren auf sich hatte und ob es neue geben würde. 

Wer war der zweite Tote? Noch eine Frage von den Hunderten. Doch vielleicht würde diese Frage Elisabeth einen Schritt näher an die Lösung bringen. Es musste so sein! Denn sonst ergab keine andere Spur Sinn. Wer war er bloß? 

Frustriert war sie dennoch. Hatte sie tagelang die falschen Spuren verfolgt? Waren ihre Vermutungen richtig? Konnte die neue Spur etwas bringen? Würde sie wieder scheitern. Doch eine Frage blieb noch. Würde sie jemals den Mörder finden? 

Ihr Kopf wollte alles bejahen, doch sie selbst zweifelte daran. Wenn schon die Polizei überzeugt von ihrer Schuld war, wie sehr konnte sie sich dann irren? Sie hatte schon genug Fehler begangen. Und doch musste sie jemanden finden. Koste es was es wolle. 

Koste es was es wolle. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie hatte es ohne Hintergedanken gedacht. Würde sie wirklich alles geben, um den Mörder zu finden? Vielleicht. Doch wie weit wird 'alles' gehen? 

Zum Mord bestimmtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt