INFINITY SISTERS (avengers ff)

Mein Bruder Loki (18. Kapitel)

2011 POV. Kaja

Die Brücke unter meinen Füssen bebte bei jedem von Thors Schlägen. Die Brücke splitterte und es bildeten sich grosse Risse im Boden.
Immer wieder schlug mein Bruder unerbittlich mit dem Hammer darauf, während ich Loki im Auge behielt.

“Was tust du da?”, schrie der gerade völlig entsetzt, “zerschlägst du erst den Bifröst, wirst du sie nie wieder sehen!”

Er hatte Recht, er würde Jane nicht mehr wieder sehen. Ich konnte vielleicht Botschaften überbringen, aber einen Menschen zur Erde teleportieren, dafür war ich zu schwach.

“Thor du musst weiter machen. Jane wird es verstehen!”, schrie ich Thor zu, aber das hätte es gar nicht gebraucht. Er war fest davon überzeugt, Jotunheim zu retten.

Ich drehte mich wieder zu Loki und bemerkte, dass er sich aufgerichtet hatte.
“Thor schneller”, brüllte ich ihm über den Lärm hinweg zu. Mühsam stellte ich mich zwischen Loki und Thor.

“Loki du wirst ihn davon nicht abhalten”, richtete ich mich an meinen jüngeren Bruder.
Er IST mein Bruder, egal was er sagt oder denkt!

“Kaja geh mir aus dem Weg!”
“Nein.”
Loki fing an auf mich zuzurennen, aber ich blieb stehen wo ich war. Er hatte mich fast erreicht, als es einen ohrenbetäubenden Knall gab.

Die Glassplitter der Brücke flogen durch die Luft und ich und meine Brüder wurden von den Füssen gerissen.

Der Bifröst war zerstört.
In hohen Bogen flogen wir, weil ich ja heute noch nie durch die Luft geflogen war *hust hust*, in die Luft, unter uns die weite Leere des Alls.

“Das wars jetzt!”, schoss es mir durch den Kopf, als mich plötzlich jemand meine Hand packte und mich festhielt.

Ich öffnete die Augen und schaute in Lokis Gesicht. Ein Lächel huschte über meine schmalen Lippen.

“Danke”, hauchte ich meinem Bruder zu. Dann blickte ich nach oben und stellte fest, dass Loki sich an Vaters Stab festhielt, das andere Ende umklammerte Thor, der Kopf voran über dem Abgrund baumelte und Thors Schuh hielt VATER.

“Vater”, rief ich überglücklich und mein Vater schenkte mir ein mildes Lächeln, aber sein Blick wurde sofort wieder düster, als er den Kopf etwas drehte und Loki fixierte.
Ich spürte wie Loki sich anspannte und drückte seine Hand etwas fester. Er drehte den Kopf und schaute mich an.
In seinen Augen sah ich das erste Mal endlich wieder meinen lieben, lustigen aber auch hinterlistigen Bruder.
Ich hatte ihn endlich wieder.

Mit einer geschmeidigen Bewegung zog er mich etwas nach oben, so dass ich mich auch an Vaters Stab festhalten konnte.
Ich griff nach dem Stab und klammerte mich daran fest. Loki hatte seinen Blick wieder Vater zugewandt.

“Ich hätte es vollbringen können Vater. Ich hätte es vollbringen können für dich für alle von uns!”
In seinen Augen sah ich die Tränen und es brach mir das Herz ihn so zu sehen. Er hatte doch nichts davon wirklich böse gemeint, auch wenn er versucht hatte uns umzubringen.

“Nein Loki”, antwortete Vater ganz simpel nicht einmal wütend auch nicht sonderlich enttäuscht. Einfach nur nein. Ich konnte spüren, wie Loki anfing zu zittern und umklammerte seine Hand so fest ich konnte. Eine Träne lief aus seinem Augenwinkel. Er drehte den Kopf und schaute mich an.

“Es tut mir leid SCHWESTER”, hauchte er traurig, dann rutschte seine Hand vom Stab ab oder viel mehr er liess ihn los, aber ich umklammerte noch immer seine Hand. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich hielt unter Krampf seine Hand.

“Nein Loki bitte tu das nicht”, flehte ich doch es war zu spät.
Er löste seine Hand aus meinem Griff und fiel in die unendlichen Weiten des Universums.
“Neeeein”, schrie ich unter Tränen, ich konnte nichts mehr sehen, alles war verschwommen. Ich hing noch immer über dem Abgrund und wenn Thor nicht meine Hand genommen hätte wäre ich wohl abgerutscht.
Mein Vater zog uns auf die Brücke, aber das bekam ich nur halb mit.
Ich wusste nur noch das ich wie in Trance zum Palast lief, dort von meiner weinenden Mutter in den Arm genommen wurde und dann mit wankenden Schritten zu meinem Zimmer lief.
Auch das alles bekam ich nur halb mit, mir war als hinge ein Schleier vor meinen Augen und als hätte jemand Moos in meine Ohren gestopft.
Ich hörte und sah praktisch nichts mehr. Mein Herz fühlte sich wie ein Stein in meiner Brust an und noch immer rannen unaufhörlich Tränen über meine Wangen auch jetzt noch, während ich in meinem Zimmer auf dem Bett lag.

Ich fühlte mich mehr tot als lebendig.

Mein völlig zerstörtes Kleid trug ich noch immer, ich hatte einfach nicht die Kraft aufzustehen.
Meine Familie und Freunde liessen mich auf den Wunsch meiner Mutter hin allein und dafür war ich ihr unendlich dankbar.
Die Tatsache, dass Loki der Einzige gewesen war, der mich aus meinen Tiefen hatte holen können mit seinen hinterhältigen Streichen und Illusionen, machte das Ganze nicht besser und auch nicht Thors Worte, dass es so vielleicht besser wäre.
Ich vermisste ihn und ich wünschte ihn mir hier, vollkommen egal, was er getan hatte. Vielleicht hätte ich ihm eine gescheuert und ihn angeschrien, aber ich hätte etwas tun können. Jetzt war ich machtlos und ich verzweifelte an diesem Gefühl.
Irgendwann stand ich auf und schleppte mich ins Bad. Ich zog das Kleid aus, wenn man das überhaupt noch so nennen konnte, dann nahm ich ein langes Bad.
Das warme Wasser und der Schaum umspülten mich und ich entspannte mich langsam.
Es tat gut das Blut und den Dreck abzuwaschen. Ich hatte ziemlich viele blaue Flecken und Schürfwunden.
Ich hatte ja nur ein Kleid getragen und keine Rüstung, wenn ich ein Mensch wäre, hätte ich mir vermutlich alles gebrochen.
Ich blinzelte die Tränen weg und versuchte an etwas anderes zu denken, aber so einfach war das nicht. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, ihn nie wieder zu sehen.
Ich seufzte schwer und streckte mich im warmen Wasser aus. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange und tropfte in mein Badewasser.

*Zeitsprung Jahr 2012*

Es war jetzt schon eine Weile her, dass Loki gestorben war, aber ich tat mich noch immer schwer damit. Auch wenn alle versuchten mir zu helfen, konnte mich niemand aufmuntern.
Ich trainierte fast den ganzen Tag und versuchte mich irgendwie abzulenken. Fandral wich nicht von meiner Seite und versuchte mich so gut es ging mich auf andere Gedanken zu bringen.
Auch Mutter kämpfte immer noch mit Lokis Tod und Thor vermisste Jane.
Er gab es nicht zu, aber ich wusste es auch so.
Ich wusste das er Abends zu Heimdall ging um ihn zu fragen, wie es ihr ging und dass er immerzu an sie denken musste.

“Kaja pass auf”, hörte ich Sifs Stimme und im nächsten Moment flog mir mein Schwert aus der Hand.
Ich wirbelte erschrocken herum und blickte in Fandral blitzende Augen.
“Du hast verloren Liebste”, lachte er grinsend.
“Das werden wir sehen!”
Ich war gerade im Begriff mich zu teleportieren, als jemand meinen Namen rief.

“Eure Hoheit euer Vater verlangt nach euch”, rief einer der Diener.
Okay es ist eher mein Titel als mein Name. Sie werden nie verstehen warum sie mich Kaja nennen sollen.

“Ich komme gleich”, rief ich zurück.
“Tja ich werde euch wohl ein ander Mal zeigen müssen, dass ich besser bin als Fandral”, wandte ich mich an meine Freunde.
Ich hörte sie noch lachen, dann befand ich mich auch schon im Thronsaal.

“Huch Kaja wie oft muss man dir noch sagen, dass du dich nicht in den Thronsaal teleportieren sollst”, empörte sich der Allvater.
“Ich bitte um Verzeihung Vater”, murmelte ich verlegen und verbeugte mich vor ihm.
“Kaja komm zu uns wir müssen dir etwas mitteilen.”
Ich hob neugierig den Kopf.

“Wer ist wir wenn ich fragen darf?” “Deine Mutter und ich”, antwortete mein Vater.
“Oh”, erst jetzt bemerkte ich meine Mutter.
“Wir warten noch auf Thor”, erklärte Mutter.
Keine Minute später wurde die Tür aufgerissen und mein Bruder stürmte herein. Er verbeugte sich schnell und entschuldigte sich für seine Verspätung.

“Also”, fing mein Vater an, “wir müssen euch etwas mitteilen. Ich habe soeben mit Heimdall gesprochen. Es gibt schlechte Nachrichten; Midgard wurde angegriffen.”
Okay das sind wirklich schlechte Nachrichten!

“Von wem?!”, fragte ich vorsichtig. “Eurem Bruder Loki.”

So dass wars erstmal von Kaja. Übrigens sorry, dass letzte Woche kein Update kam, aber ich hatte viel  zu viel um di Ohren, nächste Woche wieder pünktlich versprochen!

Hoffe es hat euch gefallen.
Eure natasha_barnes🤍🥰