Kapitel 27 -Date? -

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Sato, Seiji:

Ein ganzes Wochenende waren zwar keine ganze Woche, doch mehr konnte er anscheinend nicht von Oikawa erwarten. Schließlich war er sein erster Kerl, mit dem er überhaupt etwas in dieser Richtung unternommen hat. Zumindest laut seiner Recherche. Nach diesem Abend in der Sporthalle hatten seine Gedanken immer wieder nur um den Zuspieler der AobaJosai gekreist. Er hatte viel über ihre Begegnungen nachdenken müssen. Er machte sich wirklich Gedanken und sogar sorgen um den Jungen und auch wenn seine Hormone verrücktspielten, entwickelte sich ein ernsthaftes Interesse.

So etwas hatte Seiji nicht mehr seit seinem letzten Partner gespürt. Einem Partner, der ihn hintergangen hatte. Einen Partner, der ebenfalls ein Volleyballspieler gewesen ist. Sein verfluchtes As hatte ihn aus dem Tief nach Maxwells Tod herausgeholt, um ihn anschließend das verdammte Herz zu brechen, als er durch seine Verletzung bereits am Boden lag.

Und nun hatte er den Kopf schon wieder verloren und sein Herz folgte Stück für Stück. Er musste etwas finden, was sein Herz abschreckte, doch aktuell war dieses verzogene Bürschchen alles andere als unattraktiv für ihn. Er erkannte sich selbst in Oikawa wieder und er fühlte mit ihm.

Eine Verabredung würde sicherlich Abhilfe schaffen. Wenn er den Jungen näher kennenlernen würde, würde sicherlich sein Herz eine Möglichkeit finden, sich von ihm abzuwenden, damit es nicht noch einmal verletzt werden konnte. Das Wochenende konnte sicherlich Aufschluss geben, doch Vorbereitungen mussten dafür noch getroffen werden. Und so wie sich Oikawa sträubte, seine homosexuelle Seite der Welt preiszugeben, würde es ihm sicherlich leitfallen, nach dem geplanten Date und einer schnellen Nummer von diesem Oberschüler loszukommen.

Zumindest hoffte er das, den erneuter Herzschmerz ertrug er in seinem jetzigen Leben einfach nicht.

Oikawa, Toru:

Erst am nächsten Morgen in der Schule machte er sein Handy wieder an. Ob wohl es auf dem Schulgelände verboten war, hatte ihm Iwalein dazu gedrängt und mit einer verbeulten Nase gedroht, wenn er es nicht anschalten würde.

Doch kaum war es an, vibrierte es wie am Abend zuvor und eine Nachricht von Sato-San ging ein.

Torus Magen zog sich zusammen und ihm wurde leicht schlecht. Er war ziemlich unhöflich gestern gewesen und es graute ihm die Nachricht zu öffnen, doch Iwaizumi löste das Problem, indem er ihm das Handy entriss, den Nachrichten verlauf durchsah und dann die letzte Nachricht laut vorlas:

„Dann Freitag um 17:00 Uhr in der Sporthalle. Bringe dieses Mal jedoch besser Wechselkleidung mit." Las Iwalein vor und runzelte die Stirn. „Außerdem hat er noch einen zwinkernden Smiley hinzugefügt" erklärte er, bevor er Toru ansah und leicht den Kopf schüttelte. „Alter ich habe ja keine Ahnung, wie der Kerl drauf ist, aber wenn er dich in einer Sporthalle flachlegen will, ist er zumindest schon auf der richtigen Spur. Was anderes als Volleyball hast du ja sonst auch nicht im Kopf.".

Wütend über diese Anmerkung entriss er Iwaizumi das Handy, schrieb ein kurzes „OK" zurück und schaltete das Handy sofort wieder aus. Peinlich berührt und immer noch wütend stampfte er ins Schulgebäude und ließ selbst seine Fans, die auf dem Flur vor dem Klassenzimmer auf ihn warteten, einfach stehen.

Dann würde er halt seine Jungfräulichkeit in einer Umkleidekabine verlieren und auf ewig Volleyball mit diesem Mann verknüpfen, was solls, dachte er sich und versuchte sich abzuregen. Es gab Schlimmeres, vor allem wenn er daran dachte, was passierte, wenn er sein Herz dadurch verlor, wie es seine Groupies taten, wenn sie ihn einfach nur Anschmachteten.

Jetzt folgte erst einmal die restliche Woche mit Training und Schule.

Leider verging die Zeit wie im Flug, sodass es bereits Freitagnachmittag war und er das Schulgelände verließ. Es kam ihm so vor, als hätte er sich gerade noch verstimmt in den Klassenraum gesetzt, nachdem Iwaizumi seinen blöden Scherz gemacht hatte, doch tatsächlich waren bereits drei volle Tage vergangen. Iwalein, war wenigstens so nett gewesen, es bis dato kein einziges Mal zu erwähnen, doch nun auf dem Heimweg, griff er das vermiedene Thema auf und mustere Toru aufmerksam.

„Du bist nervös und siehst ein wenig bleich aus. Dabei dachte ich, dass du es eigentlich willst?!! Was sollte er jetzt darauf antworten? Was verlangte sein bester Freund von ihm? Natürlich war er nervös. Er würde gleich seine Unschuld verlieren und das dank eines Mannes, den er im Grunde gar nicht kannte, für ein Gefühl, was er nicht haben wollte. Stattdessen schwieg er beharrlich. Er wollte nicht mit Iwa über dieses Thema sprechen. Er wollte es eigentlich nur schnell hinter sich bringen und dann das restliche Wochenende in seinem Zimmer in Ruhe gelassen werden.

Und kaum waren sie in ihrem Wohnblock angelangt, ließ er los. Ließ Iwaizumi einfach stehen. Er lief zu seinem Elternhaus, zog sich Sportkleidung an, packte eine kleine Tasche mit nur dem notwendigstem und verließ sogleich wieder das Haus. Dabei achtete er darauf, das Iwaizumi ihm nicht auflauerte.

Schon um halb fünf kam er mit seinem Fahrrad an der Sporthalle zum stehen und betrat diese, als sei es das natürlichste der Welt. Außer ihm befanden sich jedoch noch zwei andere Personen darin, die beide nicht Sato-San waren. Etwas nervös und leicht panisch schlugen seine inneren Alarmglocken an. Sollten die beiden etwa dabei sein, wenn sie es trieben? Oder stand Sato-San etwa auf die Nummer mit den erwischt werden?

Torus Atem wurde schneller, seine Kehle schnürte sich zu, als die beiden sich zu ihm umdrehten und ihm fröhlich zuwinkten. Alles in ihm schrie nach, flucht, doch kaum, dass er einen Fuß zurückgesetzt hatte, spürte er eine starke Hand an seine Schulter. Eine tiefe, ihm bekannte Stimme raunte ein „bereit" und ließ ihn damit komplett erstarren.

Die andern kamen freudig zu Sato-San und ihm herüber getrabt und wirkten enthusiastischer als beim letzten Mal. Und ihr mustern seinesgleichen beunruhigte ihn noch mehr, wollten die etwa auch Hand an ihn legen? Der nächste Satz jedoch ließ ihn an seinen Verstand zweifeln, denn er verstand nun überhaupt nichts mehr.

„Bereit zu versagen mit deinem Kouhai?" Sprach der mit dem Namen Yusuke Takinoue und der Brillenträger neben ihm stimmte erfreut zu. „Die Niederlage betrifft eindeutig euch zwei, doch vorher, ziehe ich mich noch schnell um, ihr könnt den Kleinen ja schon einmal einspannen zum Netz aufspannen.".

Verlieren? Netz aufspannen? Was für kranke Sexpraktiken gingen den hier ab? Doch kaum hatte Sato-San sie verlassen, wurde er endlich aufgeklärt. Sie vier würden gleich eine Runde Volleyball spielen, bei dem er mit Sato-San ein Team gründen würde. Hatte er also das mit der Visitenkarte falsch verstanden. Wollte er einfach nur Volleyball mit ihm spielen? Fragen über Fragen blieben offen, als Sato-San die Umkleide wieder verließ. Stattdessen machte der blöde Spruch, der Satos Mund verließ ihn mehr als aggressiv.

Sein „dieses Mal musst du nicht vor mir auf dem Boden rumrutschen, denn wir sind ja ein Team" konnte sich dieser Lackaffe wirklich sonst wohin stecken. Dieses Mal würde er ihm zeigen, wo der Hammer hing.

Haikyuu FF -Kann es wirklich Liebe sein?-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt