Kapitel 56 -Tanjiro und die Begrüßung zum Fest -

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Sato, Seiji:

Einige Tage schien es endlich alles gut zu sein. Sie hatten sich, sie hatten ihre Ruhe. Leider jedoch musste alles Gute anscheinend ein Ende finden, den schon bald verfestigte sich das ungute Gefühl, welches er schon länger spürte. Ausgerechnet sein älterer Bruder Tanjiro war es, der Ärger machte und es drohte zu einer noch nie da gewesenen Schlammschlacht auszuufern. Dabei begann es völlig harmlos mit einer einzelnen Nachricht, die er eines morgens im Büro auf seinem Tisch vorfand.

Tanjiro war schon ein Möchtegern Erpresser, weshalb sich Seiji nichts bei den Worten „Ich weiß um dein kleines Geheimnis!", sorgen machte. Im Gegenteil fielen ihm diverse kleinere Sachen ein, die sein Bruder gemeint haben könnte und die im keinerlei Schaden bereiten Würden.

Oikawa, Toru:

Die Zeit des Trainingscamps war vorbei. Und Seiji sowie die Uni nahmen ihn ein. Es war eine ruhige Zeit für ihn. Die Sache mit seinem Vater rückte immer weiter in den Hintergrund und alles lief gut. Iwaizumi und er vertrugen sich wieder und auch die Geschäfte seines Freundes liefen gut. Seinem Ziel, in den Kader aufgenommen zu werden, hatte geklappt und er war seinem Traum etwas nähergekommen. Schon bald würde er zumindest als Ersatzmann bei den Großen mitspielen dürfen.

Alles schien perfekt zu sein, doch etwas nagte an dem Glücksgefühl, welches er verspürte. Sie hatten sich immer noch nicht die drei Worte gegenseitig ausgesprochen. Ein Einfaches „Ich liebe dich" kam ihnen beiden einfach nicht über die Lippen. Und so langsam wusste er auch nicht mehr, was er tun sollte. Warum musste alles immer so kompliziert sein?

Egal wie viele Schwierigkeiten sie auch überwanden, er konnte es ihm einfach nicht sagen. Waren seine Gefühle daher nicht echt? Spürte er deshalb diese innere Unruhe in sich?

Erzählersicht:

So vergingen glückliche Tage voller Zweifel, bis das nächste und letzte große Hindernis auf sie beide zukam. Es war ein Tag Ende Dezember. Nur einen Tag vor Silvester und der liebe Seiji wurde in das Haus seines Vaters geladen. Nanako die kleine Schwester, kam mit Suga-San und freute sich, ihren liebsten wieder nahe sein zu können. Koshi fühlte sich sichtlich unwohl in der Gesellschaft von Tanjiro und dem Familienoberhaupt der Familie Sato, sprich von dem big Boss, während Tanjiro selbstverliebt durch das imposante Gebäude schlenderte und die ankommenden Gäste, darunter auch die Familie Oikawa begrüßte. Die Gästeliste war natürlich auf seinem Mist gewachsen, was Seiji ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend verursachte.

Seiji war bekannt, wie verschlagen Tanjiro sein konnte, doch schlimmer fand er, dass sein Bruder ausgerechnet auf Herrn Oikawa treffen würde. Doch nun war es zu spät, die Gästeliste abzuändern und zumindest Herrn Oikawa wieder auszuladen. Dies war schließlich nicht sein Haus, sondern das seines Vaters. Unwohl war ihm dennoch dabei.

Auch Toru Oikawa war angespannt seit der plötzlichen Einladung, zu der sein Vater ihn mitgeschleift hatte. In seinem Magen bildeten sich Eisklumpen, die ihm Bauchschmerzen bereiteten. Ihm war ohnehin die Situation mit seinem Vater über den Kopf gewachsen. Und als er nun im Eingang auf Tanjiro Sato traf, von dem er ausdrücklich gewarnt wurde, sich diesem zu nähern, hätte sich der einst so selbstgefällige Zuspieler am liebsten in eine Ecke gesetzt und angefangen, sich seine ach so geliebten Haare rauszureißen.

Doch nun stand er hier mit seinem Vater, dem großen Bruder von Seiji gegenüber, setzte ein schiefes Lächeln auf und versuchte den Moment zu überstehen. Die Türklingel rettete ihn halbwegs, auch wenn sein Vater nun auf ihn ein stichelte mit herablassenden Worten, wie er bloß einen Sohn haben konnte, der sich nicht zu benehmen wusste. Dabei war es sein Vater, der weder Anstand noch Moral kannte.

Der einzige erhellende Moment in dieser Tortur bis zu den Zimmern war die Aussicht darauf Seiji zu sehen. Allerdings fragte er sich immer wieder, ob es überhaupt möglich sei, dass sie sich auch in ruhiger Zweisamkeit sehen konnten. Kaum war er jedoch in seinem Zimmer und hatte die Tür hinter sich geschlossen, erledigten sich seine Zweifel, denn auch Seiji hatte ihn im Eingangsbereich gesehen, auch wenn er nicht zur Begrüßung von Balustraden gesäumte Treppe hinabgelaufen war.

Für solche Förmlichkeiten hatte er schlichtweg einfach keine Zeit, die er erübrigen wollte, auch wenn er es konnte. Zudem war es weder seine einberufene Gesellschaft noch sein Anwesen, auch wenn er es sicherlich zu einem Bruchteil erben würde, wenn sein Vater ihn nicht gänzlich aus dem Testament strich.

Nun waren sie beide hier in Torus Zimmer, Seiji näherte sich katzenhaft diesem und schlang seine kräftigen Arme um den drahtigen Körper Torus. Eine Gänsehaut breitete sich rasant durch diese überraschende Nähe aus und der Zuspieler bekam weiche Knie. Stress und Ballast fielen ab. Die Sorge nahm überhand und er krallte seine langen Finger in Torus gut proportionierten Rücken. Er spürte die angespannten Muskeln unter dem Hemd, fühlte die Konturen der Rückenmuskulatur nach.

Allerdings zu mehr kamen sie nicht mehr, denn ein klopfen an der Tür riss sie auseinander. Den abrupten Verlust des Halts, ließ Toru etwas wackelig auf den Beinen zurück, doch mit Mühe schaffte er es stehen zu bleiben. Das „herein" konnte er sich sparen, den schon stürmte ein überarbeitetes Dienstmädchen herein, drückte ihm saubere Handtücher in die Hand und stürmte so schnell, wie sie gekommen war auch wieder hinaus.

Perplex stand Toru nun mit den Handtüchern im Arm da und sah sich verwundert in seinem Zimmer um. Seiji war nirgendwo zusehen. Ein Stich zog sich von seiner Brust bis hin seinen linken Arm und kurz flackerte etwas wie Wut in ihm auf, doch dieser kleine Funken erlosch so schnell, wie er gekommen war. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich auf sein Bett sinken zulassen und nicht zu versuchen ein anderes, ein schlechteres Gefühl in sich aufkommen zulassen. Er wollte nicht das Gefühl haben, nur ein Spielzeug zu sein, ein Ballast, wie sein Vater immer so schön sagte. Nicht bei Seiji. Dennoch wurden seine Gedanken mit solchen Denkschemen geflutet. Bis er doch sich auf dem Bett zusammen rollte und leer vor sich hinstarrte.

Dieses Mal würde er keine Tränen vergießen. Er überstand das und das Gefühl der Enge in seiner Brust, die Schmerzen in seinem Bauch und das Zittern seines Leibes würden daran nichts ändern.

Haikyuu FF -Kann es wirklich Liebe sein?-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt