Alone with nine Ⅰ | ✔️

Chapter 18

Mittlerweile sind über zwei Wochen vergangen. Es ist nichts besonderes passiert.
Ich habe mittlerweile keinerlei schmerzen mehr und gehe wieder zur Schule. Ich bin wieder zu meinem gewohnten Alltag zurück gekommen und auch bei Tylers verhalten mir gegenüber hat sich nichts geändert.
Es ist Freitag und ich sitze im englisch Unterricht. Es ist die letzte Stunde für heute und danach kann ich endlich nachhause. Zum Glück ist dann Wochenende.
Ich habe echt genug von Schule.
Unsere Lehrerin hält gerade einen ihrer ewiglangen Monologen. Sie ist heute wieder in ihrer Bestform.
Sie hat heute schon direkt einen nachsitzen lassen, weil er angeblich zu spät war, obwohl sie nur schon 2min. früher mit dem Unterricht angefangen hat. Es hat sich aber auch niemand getraut irgendwas dagegen zusagen, da es dann nicht gut für einen ausgegangen wäre bestimmt.
Ich habe echt Hunger. Kein Wunder, es ist gleich schon 16Uhr und ich habe heute noch nichts gegessen. Ich habe ja nicht mal gefrühstückt, weil ich morgens nie wirklich etwas essen kann und heute morgen eh niemand da war. In der Mittagspause hatte ich auch noch nicht wirklich Hunger, also sitze ich jetzt und habe Hunger.

Als es dann endlich klingelt, packe ich schnell mein Sachen zusammen und mache mich auf den weg nachhause, nachdem ich mich von meinen beiden Freunden verabschiedet habe.
Unsere Lehrerin hat uns natürlich wieder total viele Hausaufgaben aufgegeben. Wie ich mich doch darauf freue.

Zuhause angekommen stelle ich meine Sachen weg und gehe erstmal in die Küche, um mir etwas kleines zum Essen zuholen.
Anscheinend war noch niemand zuhause, da ich noch niemanden begegnet bin und es sonst auch still im Haus war.

Mit meinem Essen, ein lecker aussehendes sandwich, gehe ich ins Wohnzimmer um Fernsehen zu gucken.
Ich stelle meine Sachen auf dem kleinen Tisch ab und will nach der Fernbedienung greifen, als ich Tyler vor der Terrassentür sehe. Er ist am rauchen. Er weißt doch genau das Cole und Noah das nicht wollen. Er hat deswegen schon öfters seinen Auto Schlüssel abgeben müssen oder Hauserrest bekommen. Niall raucht zwar auch, allerdings ist er sich erwachsen und kann darüber selbst entscheiden egal was die anderen sagen.

Als er fertig ist dreht er sich um und schaut direkt in mein Gesicht. Erst wirkt er schockiert, doch das ändert sich direkt in Wut.
Mit schnellem Schritten kommt er auf mich zu und bleibt erst kurz vor mir stehen.
"Wenn du auch nur ein Wort zu den anderen sagst hast du ein ziemlich großes Problem" sagt er.
"Du weißt genau das Cole und Noah nicht wollen, dass Du rauchst. Es ist total ungesund" antworte ich ihm. Keine Ahnung wo der mit plötzlich her kommt, aber ich werde mich nicht immer so von ihm unterkriegen lassen.
"Es geht dich einen scheiß an was ich mache und wenn du kleines Stück scheiße auch nur ein Wort darüber verlierst dann mach ich dir dein kleines jämmerliches Leben zur Hölle" sagt er mit drohend leiser Stimme und ich muss schwer schlucken.
"Ich werde nichts sagen, wenn du damit aufhörst" meinte ich.
"Du hast hier gar nichts zusagen kleine Schlampe. Schon gar keine Forderungen. Es interessiert eh niemanden und niemand möchte dich hier haben. Nicht mal deine eigene Mutter wollte dich und denkst du den anderen geht es anders" sagt er und macht eine kurze Pause bevor er weiter redet und mir kommen schon die tränen.
"keiner will dich. Dad hat dir auch nur etwas vorgespielt. Er hat dich auch nicht geliebt. Niemand liebt dich. Du bist nur eine Belastung für alle. Ständig brauchst du Hilfe bei irgendwas. Brauchst immer ihre aufmerksamkeit, obwohl sie schon genug Probleme habe. Sie brauchen nicht noch so eine nervige kleine Schwester wie dich. Man muss immer aufpassen, wenn du in der Nähe bist, weil du sonst gleich anfängst zu heulen. Sie haben eh schon viel Arbeit und den wenigen schlaf dem sie dann abends kriegen, wird ihnen dann auch noch genommen, weil ein armes kleines Kind Albträume hat und beruhigt werden muss. Hau einfach ab und komm nie wieder. Es wird sowieso niemanden interessieren wenn du weg bist"
Mir sind währenddessen immer mehr tränen gekommen und nun laufen sie mir ungehindert meine Wangen runter.
"Ohne dich wird es allen besser gehen. Geh einfach du kleine heulsuse"
Ich drehe mich einfach um und renne aus dem haus...