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Rückblick 2015:

„Was bist du denn so nervös? Ihr hattet doch jetzt schon so viele Dates." Lacht Luisa und lehnt in der Tür. „Ach ich weiß doch auch nicht." Seufze ich und lass mich auf mein Bett plumpsen. „Ist da etwa jemand verknallt?" Kichert meine Mitbewohnerin. Mit großen Augen schaue ich sie an. „Ach nein Quatsch! Ich mag ihn nur. Serge ist nett. Die Zeit mit ihm ist so angenehm und macht jedes Mal so viel Spaß." Luisa lacht erneut. „Du bist sowas von verschossen in den Typen." Ich verdrehe die Augen. „Sei ruhig und sag mir eher was ich anziehen soll." Jammere ich. Luisa tritt vor meinen Schrank und mit ein paar schnellen Handgriffen zieht sie was aus dem Schrank und wirft es mit zu. „Das find ich so süß und es steht dir wahnsinnig gut." Lächelt sie mich an. Luisa hat ein schwarzes lockeres Kleid mit kleinen Gänseblümchen, welches bis zur Mitte des Oberschenkels geht. Das Wetter ist heute wunderbar in London. Ich ziehe mir das Kleid über und stelle mich vor den Spiegel. „Du siehst super aus Mila!" Lächelt mich Luisa durch den Spiegel an. „Dankeschön." Grinse ich nervös zurück.

Das Hupen, welches von der Straße hoch schallt, ist mein Zeichen um zu starten. „Ganz viel Spaß euch zwei süßen!" Grinst Luisa, die an der Wand im Flur lehnt. Grinsend verabschiede ich mich von ihr, nachdem ich meine süßen Sandalen angezogen hab, und verschwinde durch die Wohnungstür. Schnell flitze ich die Treppen nach unten und atme nochmal tief durch, ehe ich die Haustür öffne. Zu meiner Verwunderung steht Serge heute mal vor dieser und wartet nicht wie gewohnt in seinem Auto. „Oh hallo Serge!" Begrüße ich ihn erstaunt. „Hallo Mila, toll siehst du aus." Lächelt er und zieht mich dann in eine Umarmung. Ich bin froh darüber, denn ich merke wie meine Wangen anfangen zu glühen, aufgrund des Kompliments. „Komm!" Grinst Serge und deutet mir an, mich bei ihm einzuhaken. An der Stelle, als sich unsere Arme berühren, fängt meine Haut an zu kribbeln. Meine Handflächen werden leicht schwitzig und mein Herz pumpert gegen meine Brust.

An seinem Auto angekommen öffnet Serge mir die Tür. Ich steige ein und nachdem er die Tür geschlossen hat, geht er um das Auto rum und steigt auf der Fahrerseite ein. „Wohin entführst du mich heute?" Frage ich ihn als er den Motor startet. „Sei doch nicht immer so neugierig." Lacht er und ordnet sich in den Londoner Verkehr ein. „Du weißt ich mag immer wissen, was wir machen." Lache ich leicht und gucke zu ihm rüber. Das hier ist bereits unser zehntes oder elftes Date, so genau weiß ich es nicht. Ich war auch bereits mit Luisa bei einem seiner Spiele. Ich fühle mich wohl in Serge Nähe. „Wir sind gleich da." Grinst er und holt mich somit aus den Gedanken zurück.

Serge parkt sein Auto auf einem kleinen Parkplatz. Gemeinsam steigen wir aus. Er schaut kurz auf die Uhr und lächelt mich dann sanft an. „Wir haben noch ein paar Minuten. Wollen wir noch eine Runde laufen?" Serge deutet auf die kleine aber gepflegte Parkanlage. Ich grinse und nicke und gemeinsam laufen wir los.

„Was ich dich noch nie gefragt habe." Beginnt Serge als wir nebeneinander durch den Park laufen. Trotz der vielen Bäume kommt genügend Sonne durch und trifft auf unsere Haut. Es ist ein tolles Gefühl.  „Wieso eigentlich England? Wieso nicht Australien oder Amerika zum Beispiel?" Fragt er neugierig. „Australien und Amerika macht jeder, ich wollte was eigenes haben, was besonderes, etwas mit Charme. Zudem waren meine Familie und ich vor sieben oder acht Jahren bereits hier. Hab mich voll in die Stadt verliebt. Meine Eltern leider nicht so. Daher kamen wir nie wieder her. Ich wollte unbedingt nochmal her, also nutze ich einfach mein Auslandsjahr hier. Bisher hat es sich gelohnt." Lächle ich zu Serge rüber. „Ich bin eigentlich auch ganz froh, dass du dich für London entschieden hast." Lächelt er zurück und legt seinen Arm um meine Schulter um mich zu ihm zu ziehen. Ich bin gerade einfach glücklich.

Nachdem Serge mich zum Essen eingeladen hat, er hat unbedingt darauf bestanden zu bezahlen, laufen wir nun durch die Gassen von London. Da heute Samstag ist, ist an jeder Ecke etwas los. Überall sitzen Menschen und unterhalten sich, lachen und haben eine gute Zeit. Zwischendrin bin ich, die gerade die wahrscheinlich beste Zeit ihres bisherigen Lebens hat. „Oh schau mal ein Straßenmusikant." Meint Serge grinsend und zeigt auf den Mann, der zu seiner Gitarrenmusik singt. Wir gehen näher ran. „Los lass uns tanzen." Meint Serge nach kurzer Zeit. „Hier vor allem? Du bist verrückt Serge." Lache ich und schüttele den Kopf. „Komm Miles, schenke mir diesen einen Tanz." Er schaut mir tief in die Augen. Seine braunen Augen strahlen bei diesem Licht besonders schön. Er hält mir sein Hand hin und wartet. „Na gut ok." Lache ich und lege meine Hand in seine. Und schon tanzen wir über den Fußweg. Der Musiker hat wahnsinnige Freude an uns, dass wir zu seiner Musik tanzen. Immer mehr Menschen bleiben stehen. Manche steigen sogar mit ein. Aber für mich zählt nur dieser Moment, Serge und ich. Das hier und jetzt. Wir zwei, hier tanzend. Egal was irgendwer denkt. Egal ob wir morgen in irgendeinem Tratschzeitung stehen. Es zählen nur wir zwei.

Als der Song gespielt ist, bleiben wir stehen. Serges eine Hand bleibt an meiner Hüfte und die andere legt sich an meine Wange. Meine Beine werden in diesem Moment zu Pudding. Mein Herz flattert und meine Hände sind schwitzig. Als sich Serge nähert und dann seine Lippen auf meine legt, explodiert alles in mir. Ich kann gar nicht denke. Ich grinse einfach in den Kuss hinein und bin glücklich.
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Etwas verspätet gibts dieses kleine Kapitel hier. Ich hoffe ihr hattet eine gute Woche. Kommt morgen gut ins Wochenende, passt auf euch auf und bis zum nächsten Kapitel! 🖤

Auf & Ab | Serge Gnabry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt