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Rückblick 2016:
POV Serge:

Es ist schwer eine Fernbeziehung zu führen. Das merke ich immer wieder. Mir fehlt Mila wahnsinnig dolle. Ich merke auch, dass es ihr nicht gut tut, dass wir so weit auseinander leben. Zumindest bin ich wieder in Deutschland. Das ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Natürlich wäre es mir tausend Mal lieber, wenn ich bei ihr in München wäre und nicht am anderen Ende von Deutschland. Aber wir machen kleine Schritte.

Mein klingeltes Handy holt mich aus meinen Gedanken. "Hey Süße!" Freudig gehe ich an mein Handy, als ich sehe, dass Mila mich anruft. "Hey Liebling." Kommt es geknickt vom anderen Ende der Leitung. "Was ist los Mila? Du hörst dich gar nicht gut an." Ich höre wie sie tief durchatmet und dann seufzt. "Ich weiß auch nicht. Die Uni nervt mich gereade einfach nur und ich vermisse dich total. Hab heute glaube ich einfach einen schlechten Tag. Mir geht heute alles irgendwie nah." Am Ende wird ihre Stimme brüchig. Ich weiß sie weint gleich und es tut mir im Herzen weh, dass ich ihr nicht helfen kann, sie nicht in den Arm nehmen kann. Ich seufze. "Du fehlst mir auch total Miles. Ich wünschte wir könnten uns schon eher wieder sehen als in drei Wochen." Meine ich ruhig aber geknickt. Und schon ertönt das Schluchzen von der anderen Seite der Leitung. In dem Moment kommt mir eine Idee. Heute ist Donnerstag und es ist nicht mal um eins. Mila hat bereits Uni aus und Freitags hat sie momentan gar keine Vorlesung. Schnell gehe ich in mein Büro an meinen Laptop und tippe drauf rum. Zwischendurch versuche ich Mila zu beruhrigen. Ich sage ihr immer wieder positive Worte und gebe vor allem mein bestes die richtigen Worte zu finden. Schnell fliegen nebenbei meine Finger über die Tastatur und das Touchpad und kurz darauf sende ich Mila eine Mail. "Schau mal in dein E-Mail Postfach Miles." Es ist still in der Leitung. Kurz darauf lässt Mila ein Schrei los. "Wenn ich nicht zu dir kann, kommst du halt zu mir. 4 Stunden hast du Zeit zu packen. Ich hole dich dann am Flughafen ab." Sage ich freudig zu ihr. "Du bist der beste Freund auf dieser Welt." Mila atmet tief durch. "Ich liebe dich Sergi." Sagt sie dann leise. "Ich liebe dich auch Mila. Ich muss jetzt leider zum Training. Wir sehen uns später. Pass auf dich auf." "Bis später."

Sechs Stunden später stehe ich wie versprochen am Flughafen und warte auf Mila. Ihr Flugzeug müsste schon gelandet sein, also müsste sie jeden Moment um die Ecke biegen. Gerade als ich auf meinem Handy nochmal die Uhrzeit checken will, kommt Mila auf mich zu gelaufen. Als sie mich sieht, lässt sie ihre Tasche fallen und kommt auf mich zu gerannt. Ich muss aufpassen, dass Mila mich nicht umwirft, da sie sich mit so viel Schwung und Kraft in meine Arme wirft. Ihre Arme liegen um meinen Oberkörper. Meine linke Hand liegt auf ihrem Rücken, die hab ich unter ihren Rucksack geschoben, die rechte an ihrem Hinterkopf. Ich drück Mila fest an mich. Sie hat ihr Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben. Ich merke jetzt schon wie mein Pullover leicht feucht wird durch ihre Tränen. "Ich hab dich so vermisst." Ihr Satz wird mittendrin durch ein Schluchzen unterbrochen. "Ich dich auch Miles, so doll!" Kurz stehen wir noch so da, genießen die Nähe des anderen und tanken gemeinsam Energie. "Komm wir fahren zu mir!" Sage ich leise in ihr Ohr. Mila schluchzt nach wie vor aber nickt dann. Langsam lösen wir uns von einander. Ich nehme Mila ihren Rucksack ab und schultere ihn selbst. Danach sammeln wir Milas Tasche ein. Diese nehme ich in die eine Hand und meine andere greift nach der von Mila.

Zuhause angekommen haben wir was gegessen und liegen nun in meinem Bett. Mila liegt mit dem Kopf auf meiner Brust und ich streichel ihr den Rücken. "Warum kann es nicht immer so sein. Warum können wir nicht jeden Abend so zusammen liegen?" Mila seufzt und ist wahnsinnig geknickt. "Ich verspreche dir, das wird so ein irgendwann. Irgendwann wohnen wir wirklich zusammen. Können jeden Morgen, wenn ich nicht bei Auswärtsspielen bin, gemeinsam Frühstücken, können jeden Abend hier gemeinsam liegen und vor allem kann ich immer für dich da sein, wenn es dir nicht gut geht." Ich flüstere beinahe, damit ich die angenehme Stimmung nicht zerstöre. Mila seufzt erneut. "Ja aber halt erst irgendwann." Meckert sie. Ich bewege mich unter ihr so, dass sie sich aufsetzt. Ich mache es ihr gleich und nehme ihren Kopf zwischen meine Hände. "Lass uns jetzt damit nicht unsere Zeit verbringen, darüber nachdenken wann dieses irgendwann ist. Spätestens wenn du fertig bist mit deinem Studium werde ich dich überall mit hinnehmen." Kurz küsse ich sie und als ich mich löse, bleibe ich kurz vor ihrem Gesicht mit meinem stehen. "Wollen wir die Zeit nicht effektiver nutzer." Sage ich leise und verführerisch. Mila kichert kurz und überbrückt dann die Distanz zwischen unseren Lippen. Ich lasse mich nach hinten fallen und ziehe Mila mit mir. Gott, ich liebe diese Frau so sehr!
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Eine stressige Zeit und eine fette Grippe, waren der Grund warum hier nichts kam. Dann hab ich aber gesehen, dass ich dieses Kapitel noch fertig hab. Also hier für euch zum Montag. Lasst es euch gut gehen, passt auf euch auf und bis zum nächsten Kapitel. 🖤

Auf & Ab | Serge Gnabry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt