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Mit schnellen Schritten bin ich auf dem Weg zu Clara. Die Tränen laufen mir die Wangen runter und ich weiß nicht was ich denken oder fühlen soll. In meiner Handtasche vibriert mein Handy. Ich habe mich gestern nach dem Gespräch mit Serge Zuhause quasi eingesperrt. Ich musste das ganze erstmal verarbeiten. Nur Leon habe ich kurz geschrieben, damit er weiß, dass ich keinen Erfolg bei Serge hatte. Danach habe ich mein Telefon schon wieder ausgeschalten. Heute habe ich es angemacht, da ich Clara gefragt habe, ob ich denn nicht vorbei kommen könnte. Clara sagte mir natürlich sofort zu. Sie hab ich echt zu sehr vernachlässigt die letzten Wochen. Immer war ich nur bei ihr, um über meine Probleme zu reden. Auch heute ist es ja wieder soweit. Ich seufze, und heule, und rege mich innerlich über dieses klingelnde Telefon auf. Hätte ich es mal einfach ausgelassen. Dann hätte Serge aber vielleicht vor meiner Tür gestanden. Gut, dass ich nicht rangehe, verhindert das wahrscheinlich auch nicht.

Kurze Zeit später bin ich bei Clara. Diese öffnet mir sofort nach dem Klingeln die Tür. Nachdem ich die Treppen rauf gestiegen bin, sehe ich sie im Türrahmen lehnen. Sofort zieht sie mich in ihre Arme und streichelt mir behutsam über den Rücken. "Komm erstmal rein." Sagt sie sanft und zieht mich in ihre Wohnung.

Mit einem Tee in der Hand und immer noch anhaltenden Wasserfällen auf der Wange, sitze ich auf Claras Sofa. Diese sieht mich nun abwartend, aber dennoch besorgt an. "Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es ist so krass viel passiert." Versuche ich ohne ein Schluchzen raus zu bringen. "Fang in Dortmund an und dann chronologisch weiter." Sagt meine beste Freundin ruhig. Ich atme nochmal tief durch und erzähle dann allesch Schritt für Schritt. Von der Zeit in Dortmund, mit Mats und seiner Frage, ob wir denn da nicht mehr drauß machen wollen. Weiter mit dem Streit mit Serge und seiner Einladung. Als ich von unserer gemeinsamen Nacht erzähle, dauert es länger, da ich immer wieder schluchze und mich fangen muss. Claras Gesicht verrät, dass sie nicht weiß, ob sie lachen oder weinen soll. Ich weiß es selber nicht. Rede dann aber weiter, und erzähle von der Zeit mit Leon, dass Serge es raus gefunden hat und zu guter letzt mir seine Liebe gestanden hat.

Clara gibt mir etwas Zeit um mich kurz zu fangen, ehe sie mich ausfragt. "Und du bist einfach gegangen?" Fragt Clara. "Ja ich konnte das nicht. Ich wusste nicht was ich denken soll. Wie ich fühlen soll. Ja wenn ich ehrlich bin wollte ein Teil ihm einfach um den Hals fallen und ihn wieder küssen. Der andere, stärkere, Teil wollte einfach nur weg." "Und warum, wollte der einen Teil in dir ihm um den Hals fallen und ihn küssen?" Claras Blick durchbohrt mich. Ich muss schlucken und schaue auf meine Hände, die um den Tee liegen. "Weil du die ganze verdammte Zeit recht hattest. Weil ich Serge immer noch über alles liebe. Ich mich mit den anderen Männern nur versuche abzulenken. Aber ich hab wie gesagt panische Angst, dass es wieder zu ende geht und ich ihn ganz verliere." Ich schluchuze erneut. "Mila, ich glaube du bist jetzt gerade dabei ihn zu verlieren. Nach eurer gemeinsamen Nacht, seinem Liebesgeständnis. Das wird nie mehr sein wie früher. Keiner von euch beiden wird überhaupt wirklich glücklich ohne den anderen. Ihr seid füreinander bestimmt Mila. Ihr liebt euch abgöttisch. Niemand passt so gut zu dir wie Serge. Niemand macht dich so Glücklich wie Serge. Und das wird immer so bleiben. Ob das hält kann nie einer sagen. Aber ich denke wenn ihr es nicht einmal versucht, werden ihr euch, wirst du dich irgendwann dafür verfluchen." Clara rutscht zu mir und nimmt mich in den Arm. Und ich? Ich seufze, weil ich genau weiß sie hat recht und ich nun mittlerweile einfach dazu stehen muss.

"Jetzt hoffe ich nur, dass es nicht zu spät ist." Jammere ich leise, als ich mich etwas beruhigt habe. "Der Typ liebt dich abgöttisch, das ist niemals zu spät. Gehe gleich zu ihm. Ich fahre dich auch hin." Ich falle Clara um den Hals. "Danke Clara, für alles. Du bist wirklich die beste." Clara löst sich von mir und steht auf. "Na dann, auf gehts."
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Hey, ich schaffe es tatsächlich mal pünktlich zu updaten. 🥳🥳
Langsam wird's ernst Freunde. Aber bis dahin wünsch ich euch einen tollen Sonntag, einen entspannten Feiertag und passt alle auf euch auf. Bis zum nächsten Kapitel! 🖤

Auf & Ab | Serge Gnabry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt