Epilog I

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Circa ein halbes Jahr später:
POV Mila:

Als ich mich freudig grinsend im Bett zu Serge umdrehe habe ich Flashbacks. So ungefähr war es vor ein circa vier Jahren auch schon gewesen. Nur heute fühlt sich alles irgendwie anders an als damals. So viel echter, so viel nach mehr als nur Verliebtheit. Es war die beste Entscheidung meines Lebens diesen Schritt zu gehen. Diesen Schritt auf Serge zu und rein in mein eigenes Glück. „Alles gut Miles?" Fragt Serge, da ich ihn immer noch einfach nur breit grinsend anschaue. Gefühlt wird mein grinsen noch mehr. „Ich hatte Flashbacks zu damals und hab dann festgestellt wie glücklich ich eigentlich bin." Sage ich wahrheitsgemäß. Serge Lippen ziehen sich nun auch zu einem breiten Grinsen. Er dreht sich nun richtig zu mir und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Seine Hand lässt er kurz an meiner Wange liegen und streicht sanft mit dem Daumen drüber. „Du kannst dir gar vorstellen, wie glücklich du mich machst."
Warum wir so glücklich sind? Heute ziehen wir wieder zusammen, also offiziell. Inoffiziell bin ich schon einige Tage nach unserem zusammen kommen wieder hier eingezogen. Nur wenn Serge auf Auswärtsspielen war, war ich in meiner eigenen Wohnung. Sonst war ich immer hier. Ich hab mich ja auch während unserer Freundschaft hier immer noch zuhause gefühlt.

Serge drückt mir noch einen kurzen aber gefühlsvollen Kuss auf, ehe er aufsteht. „Ich würde gerne weiter mit dir hier liegen. Aber wir müssen. Die anderen sind in einer Stunde an deiner Wohnung." Seufzend drehe ich mich und setze mich an die Bettkante, wo ich Serge meine Arme entgegen strecke, damit er mich hoch zieht. Dieser hat nur zu viel Kraft, und zieht mich glatt in seine Arme. Lachend legen wir die Arme um des jeweils anderen. Meinen Kopf lege ich an Serge nackte Brust und er drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Alles ist irgendwie leichter aber trotzdem schöner zwischen uns. Als hätten wir die Pause gebraucht um uns selber zu finden, um zu merken wie sehr wir uns brauchen.

Als ich nach oben schaue grinst Serge mich an und ich strecke mich nach oben um unsere Lippen zu verbinden. Ich intensiviere den Kuss und streiche mit meinen Fingern über Serges muskulöse Brust. Dieser schiebt mich von sich weg und lächelt mich einfach nur an. „Damals warst du diejenige die drauf gedrängt hat, dass wir keine Zeit hätten, weil die Umzugshelfer bald kommen." Lacht Serge. „Manche Dinge ändern sich eben, andere bleiben gleich." Lache ich und drücke ihm nochmal einen kurzen Kuss auf ehe ich an ihm vorbei husche ins Badezimmer. Und auch wenn ich es nicht sehe weiß ich, dass Serge gerade grinsend den Kopf schüttelt, während er mir auf den Po schaut.

„Ja packt alles was da steht einfach in den Transport!" Rufe ich in die Wohnung zu unseren Umzugshelfern. Viele Möbel haben wir schon verkauft oder gespendet. Daher besteht der Umzug fast nur aus Kisten und ein paar meiner Möbel die gut in das neue, alte Büro passen. "Mila, hier steht wichtig drauf. Willst du den gleich mal an dich nehmen." Bevor ich antworten kann funkt Serge dazwischen. "Ach den Karton nehme ich dir gleich ab Leon." Meint mein Freund zu seinem besten Freund. Ja die zwei haben sich wieder zusammen gerauft. Lange konnte Serge nicht ohne Leon aushalten. Wir haben uns zusammen an einen Tisch gesetzt und Serge die ganze Sache erklärt. Ich mach mir bis heute Vorwürfe deswegen, aber nun ist ja alles wieder gut. Serge nimmt Leon also diesen wichtigen Karton ab und geht zu seinem Auto. Den Karton haben Serge und ich gepackt. Daran sind viele Erinnerungen an unsere damalige Zeit. Viele Sachen aus London. Eintrittskarten zu Museen, Theater und allen anderen Sachen. Fotos, Briefe die wir uns ab und an mal Geschrieben habe und kleine Geschenke von Serge in unserer ersten Beziehung, die ich zwar weg getan haben, aber nie weg geschmissen habe. Verträumt schaue ich Serge, meinem Freund, hinterher. Wahrscheinlich sehe ich gerade super dümmlich aus, wie ich ihm hinterher schaue. Ein Arm, der sich um meine Schulter legt, holt mich aus meinen Gedanken. "Ich bin so froh, dass ihr zwei wieder ein Paar seid. Ihr gehört zusammen. Das sieht ein Blinder." Grinst Leon und schaut mich an von der Seite. "Danke Leon! Danke, dass du mir damals irgendwie die Augen geöffnet hast." Lächle ich und umarme ihn kurz. "Gerne Mila, um euch Glücklich zu sehen, mache ich alles." Lacht Leon leicht. "Was wird denn das hier? Ich dachte wir arbeiten." Höre ich Serge lachen. Dieser kommt zwischen uns und legt seine Arme um uns. Es ist toll wie alle sich verstehen, wir alle befreundet sind und gerade einfach alles läuft.

"Komm da vorne ist eine Bank, da setzen wir uns." Nachdem alles erledigt wurde haben wir noch gemeinsam mit unseren Umzugshelfern was gegessen. Serge und ich haben beschlossen die letzten Stunden Sonne heute an diesem Früh-Herbst Tag zu nutzen und noch eine kleine Runde an der Isar spazieren zu gehen. "Lass uns doch lieber die Wiese nehmen." Grinse ich und zeige auf das Stück grün direkt an dem Fluss. Serge stimmt mir zu und gemeinsam lassen wir uns auf dem Gras nieder. Kurz herrscht eine angenehme Stille zwischen uns. Wir genießen die Geräusche der Natur um uns herum. Vor uns hört man wie das Wasser an die Steine am Ufer schwappt. Hinter uns hört man den zarten Wind in den Bäumen rascheln. In der Ferne hört man Kinder lachen und einen, oder sogar zwei Hunde bellen. Wenn man so genau hinhören könnte, würde man wahrscheinlich mein Herz schlagen hören. Dieses schlägt gefühlt immer ein bisschen mehr wenn ich in Serges Nähe bin. Auch wenn wir bereits seit einem halben Jahr wieder zusammen sind, habe ich immer noch ganz oft diese Momente. Die Momente, wo ein ganzer Zoo in meinem Magen tanzt, wo mein Herz bis zum Hals klopft, wo ich rot werde und einfach dümmlich grinse, wo ich einfach nicht realisieren kann, dass wir nun endlich wieder ein Paar sind, auch wenn ich mir immer eingeredet habe, dass ich das nicht wollte, ist es das was ich immer brauchte.

"Alles ok Miles?" Fragt Serge nach kurzer Zeit. Wahrscheinlich starrte ich gerade grinsend auf die Isar. Ich drehe mich zu meinem Freund und sofort ziehen mich seine braunen Augen und sein tolles Gesicht in den Bann. "Ich kann gar nicht in Worte fassen wie glücklich ich bin. Wie sehr ich es gebraucht habe dich wieder an meiner Seite zu haben. Ich hatte es so sehr verdrängt wie sehr ich dich brauche, wie sehr ich deine Nähe brauche. Ich hatte versucht mir das wo anders zu holen, hatte versucht mir alles was ich brauche bei anderen Männern zu holen. Nie wurde ich so ganz glücklich damit, auch wenn ich es mir eingeredet habe. Nie war es wirklich so gewesen. Ich war blind, hab nicht gesehen, dass das was ich wirklich brauche genau vor mir ist. Hab nie gesehen, dass das was ich so sehr liebe genau vor mir ist. Ich wollte es nie fühlen, dass mein bester Freund eben nicht nur dieser ist. Es war so dumm, aber manchmal ist die Angst, das Schlechte, so viel stärker als das Glück, als die Liebe. Wahrscheinlich ist diese Angst total unbegründet. Aber dennoch hat sie sich so sehr in mir festgebissen, dass ich von ihr geleitet wurde. Aber das ist jetzt alles egal. Jetzt zählt das Hier und Jetzt. Jetzt zählen nur wir beide, du und ich. Ich bin so froh, dass ich dich wieder an meiner Seite habe. Ich liebe dich so sehr Sergi." Ich musst gerade einfach meine Gefühle mal raus lassen, mal aussprechen. Serge sieht mich einfach an, mit feuchten Augen und einem Grinsen im Gesicht. "Ich weiß gar was ich dazu sagen soll. Ich liebe dich auch so sehr Miles." Serge zieht mich in seine Arme, sodass wir nach hinten ins Gras fallen. Uns ist es gerade egal ob uns wer sehen oder fotografieren könnte. Ich lege mein Gesicht in Serges Halsbeuge und dieser streicht mir sanft über den Rücken. Alles ist gerade Perfekt! Perfekt und voller Glück!

Auf & Ab | Serge Gnabry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt