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Nachdem wir die Decke ausgebreitet haben setzen wir uns auf diese und ich packe den Korb, der voll mit Snacks und Getränken ist, aus und greife nach einer Erdbeere um mir diese in den Mund zu stopfen. „Was liegt dir auf dem Herzen Miles?" Frage ich sie nachdem ich gekaut habe. Mila zuckt mit den Schultern. „Ich weiß auch nicht. Ich bin irgendwie verwirrt. Warum machst du das hier? Eigentlich hättest du jeden Grund um total sauer auf mich zu sein. Wieso bist du aber so liebevoll und organisierst sowas hier?" Mila seufzt und starrt auf den See. Ich rutsche und drehe mich zu ihr. Dann lege ich meine Hand auf ihre. Ich habe das Gefühl mein Körper durchfährt ein Stromschlag und mein Herz beginnt schneller zu schlagen. „Ich mag dich Mila, dass weisst du. Uns verbindet was, das hier ist keine 0815 Freundschaft. Ich hab es schon vor sieben Jahren gehasst mich mit dir zu streiten. Wieso sollte es jetzt anders sein. Ja natürlich war ich genervt von der Situation gestern und auch nach dem Telefonat heute Morgen war ich echt stinkig. Aber ich war dann joggen, hab den Kopf etwas frei bekommen und wollte jetzt einfach mal wieder Zeit mit dir verbringen. Nur du und ich." Ich lächle Mila an und sie schaut mich unsicher an. „Es tut mir wirklich leid Serge. Ich hätte gestern nicht einfach so abhauen sollen. Das war blöd von mir. Auch das was ich heute morgen gesagt habe, das war voll nicht ok. Ich hätte nicht so mit dir reden sollen. Du warst angepisst, und das zu recht, und dann hast du dir trotzdem Sorgen gemacht. Ich hab dich dann so blöd angemacht. Das war wirklich nicht ok von mir. Entschuldung Serge." Mila hat mir währenddessen in die Augen geschaut. Ihre sind mittlerweile feucht und sie sieht mich entschuldigend an. „Es ist ok Mila. Ich sollte glaube ich einfach mal lernen, dass du da dein Ding machst und ich mir nicht ständig nur Sorgen machen kann." Meine ich etwas geknickt aber ehrlich. Mila schüttelt wild mit dem Kopf. „Das ist es doch nicht. Ich find es gut, dass du so bist. Ich weiß nur gerade selber nicht was ich will." Fragend sehe ich sie an, nebenbei greife ich zu den Snacks. „Wie meinst du das?" Frage ich Mila. Diese zuckt mit den Schultern. „Ich weiß doch auch nicht. Eigentlich will ich das gar nicht mehr so. Aber dann wenn jemand attraktives vor mir steht und mit mir flirtet, dann hab ich das Gefühl, ich brauche das. Ich müsste mal abschalten, raus aus dem Alltag, weg von diesem ganzen Stress aus der Uni. Einfach begehrt werden. Manchmal sitze ich so da und denke nach. Ich bin mittlerweile 26, sollte eigentlich in einer festen Beziehung sein, an Kinder, heiraten und Häuser denken. Aber ich habe Angst, Angst davor was zu verpassen. Angst, dass ich mal später da sitze und meinen Mann nicht mehr so lieben kann wie ich es will, weil ich denke, dass mir was fehlt, dass ich mich nicht genügend ausgelebt hab. Ich will meinen zukünftigen Mann vollkommen lieben und mir keine Gedanken um andere Männer machen. Ist das verständlich? Macht das Sinn?" Mila schaut mich schon beinahe verzweifelt an. „Es ist egal ob es für mich Sinn macht oder nicht. Dass ist dein Leben, deine Entscheidung, deine Ansichten. Aber wenn es dich beruhigt, ja es klingt sinnvoll was du da sagst. Aber gucke mal wie viele Männer du im letzten halben Jahr hattest. Meinst du nicht, du bist irgendwie langsam an dem Punkt, wo du das Kapitel abhaken kannst? Wo du dich langsam auf was festes einlassen kannst?" Frage ich sie ernst und sie zuckt mit den Schultern. „Weiß ich nicht, muss ich mal drüber nachdenken." Sagt sie und lächelt mich sanft an. „Komm mal her Miles!" Sage ich und ziehe sie in meine Arme. Behutsam streiche ich ihr über den Rücken und genieße die Nähe zu ihr.

Die Snacks sind mittlerweile aufgefuttert. Und Mila und ich liegen nun auf der Decke und quatschen über alles mögliche. Mila liegt auf meinem Bauch und ich genieße diese Nähe zu ihr. „Wollen wir langsam aufbrechen? Es wird frisch, und da hinten kommt eine dunkle Wolke." Frage ich Mila, die sich gerade aufsetzt. „Ja klingt gut." Also stehen wir auf und packen wieder alles zusammen. „Komm noch mal her." Sage ich zu Mila, als sie gerade die Decke greifen will und breite meine Arme aus. Mila lässt sich schon fast in meine Arme fallen. Ich drücke sie fest an mich und Mila legt ihren Kopf auf meiner Brust ab. Ich genieße es mit ihr so hier zu stehen. Sie löst sich etwas von mir und schaut zu mir hoch. „Danke für den tollen Nachmittag!" Lächelt sie. Dieses Lächeln zieht mich so in ihren Bann. Kurz setzt mein Gehirn aus, mein Bauch kribbelt wie verrückt. Ich lege meine Hand an Milas Wange und sehe ihr in die Augen. Ich atme nochmal tief durch, aber bevor ich irgendwas tun kann, fällt der erste Tropfen vom Himmel, genau auf Milas Stirn. Diese quietscht und reißt sich los. Ehe wir uns versehen, schüttet es wie aus Kannen auf uns hinab. Wir schnappen uns das Zeug und rennen zum Auto.

Als wir beide im Auto sitzen sehen wir uns an und lachen los. „Oh man, sowas kann auch nur ins passieren." Lacht Mila, als sie sich anschnallt. „Witzig war's aber." Lache ich und starte den Motor. Ich schalte die Sitzheizung für Mila an und fahre los.

„Danke nochmal für den tollen Tag Sergi." Lächelt Mila, „Gerne doch, und jetzt rein mit dir, nicht dass du krank wirst," Lächle ich zurück. Mila drückt mir einen Kuss auf die Wange und grinst dann nochmal ehe sie aus meinem Auto aussteigt und in das Haus rennt, in dem sie wohnt. Gott diese Frau macht mich fertig. Ich seufze und fahre nach Hause.
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Ohohoh haben Sergi und Miles vielleicht doch noch eine Chance. 🤔
Auch wenn ich heute nicht so gute Laune habe, wegen des gestrichen Abends. Kommt trotzdem was. Ich hoffe es hat euch gefallen! Kommt gut durch den Tag und passt auf euch auf. Bis zum nächsten Kapitel! 🖤

Auf & Ab | Serge Gnabry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt