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POV Mila:

In Leggins und Hoodie sitze ich auf der Couch. Irgendwas läuft im Fernseher aber ich bekomme nicht mit was. Meine Gedanken arbeiten und ich komme auf keinen Nenner. Ich weiß nicht was ich fühlen soll. Bereue die Nacht mit Leon eigentlich gar nicht, hab aber ein schlechtes Gewissen gegenüber Serge. Dieser hat mich heute morgen nochmal angerufen aber es dann sein lassen.

Erneut holt mich heute mein Handy aus meinen Gedanken. Diesmal steht aber nicht ‚Serge' auf dem Display, sondern ‚Leon'. Ich hoffe es ist kein mieser Komplott von den beiden, dass Serge jetzt über Leons Handy versucht mich zu erreichen. Aber das traue ich Leon nicht zu. „Hey Leon, was gibts?" Nehme ich also dann doch ab. „Hey Mila, schlechte Neuigkeiten." Sofort setze ich mich auf und warte, dass Leon weiter redet. „Serge war gerade hier. Ich hab ihm nichts gesagt, aber anscheinend hat er es an meinem Verhalten selbst erkannt. Er weiß es nun." Rattert Leon schnell runter. „Oh fuck." Ist das einzige was ich gerade raus bringe. Mir wird schlecht und mein Herz verkrampft sich. „Ich sollte mit ihm reden oder?" Frage ich nach kurzer Stille. „Wäre vielleicht besser. Mit mir will er nicht mehr reden." Seufzt Leon. „Man es tut mir so leid Leon. Ich hätte gestern Abend schon ehrlich sein sollen." Jammere ich. „Quatsch Mila alles gut. Ich hänge da genauso drin. Schlussendlich habe ich ja angefangen. Mach dir über mich keinen Kopf. Regel du das mit Serge. Du bist dem Kerl echt wichtig. Du schaffst das Mila." „Ok mach ich Leon. Danke!" Ich seufze während ich aufstehe. „Nicht dafür Mila." Kurz verabschieden wir uns, mit den Zusatz, dass ich Leon auf dem laufenden halte und dann mache ich mich fertig um zu Serge zu gehen. Mir wird echt immer schlechter.

Schlussendlich nützt es aber alles nichts, also stehe ich jetzt vor der Haustür von dem Haus in dem Serge wohnt. Nach ein Mal tief durchatmen drücke ich die Klingel. „Hallo?" Höre ich Serges Stimme durch die Gegensprechanlage. „Hey Serge, ich bin's Mila. Lässt du mich bitte rein?" Frage ich vorsichtig. Kurz darauf summt die Tür, ohne dass ich von Serge nochmal was höre.

Langsam gehe ich die Treppen hoch. Ich habe Angst vor dem was da auf mich zu kommt. Oben angekommen ist die Tür angelehnt. Vorsichtig öffne ich diese und gehe rein. Im Flur ziehe ich meine Schuhe aus und gehe in Richtung Wohnzimmer. In diesem sehe ich Serge vor dem Fenster stehen, mit den Rücken zu mir, aus dem Fenster blickend. Seine Arme sind verschränkt, sein ganzer Körper angespannt. „Was willst du hier Mila?" Nun wird mir noch schlechter. Serge Stimme ist kühl. So hab ich ihn noch nie erlebt. „Ich möchte das alles mit dir klären." Bevor ich mich erklären kann, fällt Serge mir ins Wort. „Ach jetzt mit einmal. Jetzt nachdem ich bei Leon war. Bei meinen etlichen Nachrichten und Anrufen wolltest du auch nichts klären." Serge Stimme ist aufgebracht und trotzdem brüchig. „Mensch Serge. Ich musste mir erstmal klar werden über das alles. Meine Gefühle und Gedanken sortieren. Es kommt nicht regelmäßig vor, dass ich mit meinem Ex in der Kiste lange." Nun erhebe auch ich meine Stimme. „Ach und über deine Gedanken wirst du dir klar, wenn du mit Leon schläfst?" Serge schreit schon beinahe. „Kannst du dich wenigstens mal rum drehen, wenn du mir schon so einen Müll an den Kopf knallst?" Schreie ich zurück. Energisch dreht sich Serge zu mir. Ich sehe seine roten aufgequollenen Augen. Er hat geweint und das nicht wenig. „Damit du siehst, wie dreckig es mir geht?" Schreit Serge und ich muss schlucken. „Nein, damit ich ordentlich mit dir reden kann, verdammt. Ich brauchte wen zum reden, jemanden der dich kennt. Es war Zufall dass Leon und ich uns morgens beim joggen begegnet sind. Daraufhin hat er mich eingeladen. Es ist dann halt passiert. Man wir können es jetzt auch nicht rückgängig machen." Mir laufen mittlerweile auch die Tränen die Wange runter, während Serge anfängt zu lachen. „Sowas passiert nicht einfach so." Nun bin ich es die ihn unterbricht. „Doch, ist es bei uns auch." Fahre ich ihn an. Serge streicht sich mit der Hand übers Gesicht. Er bekommt schon wieder feuchte Augen.

Ohne was zu sagen dreht Serge sich wieder rum. „Man Serge. Warum stört es dich denn so? Klar ist es einer deiner besten Freunde und nicht gerade der beste Zeitpunkt. Aber dennoch verstehe ich den Aufstand nicht." Ich sehe erneut wie sich Serges Muskeln anspannen. Langsam dreht er sich rum, blickt mir direkt in die Augen. „Weil es weh tut. Weil ich so viel Hoffnung hatte nach unserer Nacht. Weil ich dich verdammt nochmal liebe Miles, das habe ich schon immer getan, seit wir uns kennen und das werde ich immer tun. Ich kann niemand anderen lieben als dich. Du bist die Frau in meinem Leben, mit der ich alt werden möchte. Ach kacke, ich liebe dich so sehr, dass es manchmal fast weh tut. Dass es weh tut wenn du jedes Mal mit anderen Typen schläfst." Serge Stimme ist ruhig. Er steht da und sieht mich an, ihm laufen die Tränen die Wangen runter. Und ich? Ich stehe einfach nur da. Mir ist schlecht und ich weiß nicht was ich denken soll. Meine Reaktion? Weglaufen und das tue ich auch. Mit schnellen Schritten gehe ich in den Flur und ziehe meine Schuhe an. Serge Ruft mir hinterher und folgt mir. „Miles warte doch." Mit Tränen in den Augen und brüchiger Stimme, sehe ich ihn an. „Ich kann das gerade nicht. Sorry" Und dann sprinte ich beinahe aus der Tür raus, die Treppen runter und raus an die frische Luft.

Kurz denke ich, ich muss brechen. Aber ich laufe einfach. Keine Ahnung wohin, Hauptsache weg.
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Da ist es raus. Wird das aus Mila und Serge noch was? 💔
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr seit bis hierher gut durch die Woche gekommen. Kommt gut durch den Rest der Woche, passt auf euch auf und bis zum nächsten Kapitel! 🖤

Auf & Ab | Serge Gnabry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt