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Nervös stehe ich vor Serges Haustür. Ich trage nicht außergeöhnliches. Eine Jeans, mit einem Hoodie und Sneakern. Meine Haare habe ich zum Pferdeschwanz gebunden. Nachdem ich einmal tief durchgeatmet habe, drücke ich auf die Klingel. Wenig später summt die Tür und ich gehe in das Treppenhaus. Oben bei Serges Wohnung angekommen, grinst mich dieser bereits breit an. Für meinen Geschmack etwas zu kurz umarmen wir uns, ehe er mich rein bittet. "Fühl dich wie zuhause." Lächelt er mich an, als wir ins Wohnzimmer gehen. "Das ist ja nicht schwer." Lache ich leicht und setze mich an den bereits gedeckten Tisch. Serge hat alles sehr schön vorbereitet. Die Teller stehen schon, die Stäbchen liegen bereits daneben, Weingläser sind griffbereit und dazwischen brennen Kerzen. "Wahnsinn, so viel Mühe hast du dir ja nicht mal gegeben, als wir damals das erste Date bei dir zuhause hatten." Lache ich leicht, als ich mich beeindruckt setzte. "Damals wusste ich ja aber auch, dass du mich magst. Heute habe ich was gut zu machen." Grinst als er sich ebenso setzt. "Das Essen sollte jeden Moment da sein." Schiebt er noch hinterher. "Magst du einen Wein haben?" Fragt er dann auch gleich noch. "Sehr gerne!" Serge nickt und steht dann auf. Kurz darauf kommt er mit einer Weinflasche in der Hand wieder und gießt uns beiden etwas ein. "Du heute auch?" Frage ich neugierig. Serge will gerade antworten, da klingelt es an der Tür. Während er zu dieser läuft, ruft er mir seine Antwort zu. "Hab morgen Trainingsfrei, da dachte ich, ich gönne mir mal was." Lacht er. Ich komme gar nicht zum antworten, denn dann redet er schon mit der Lieferantin.

"Und war sie hübsch?" Frage ich grinsend Serge. Das haben wir früher immer den jeweils anderen gesagt, wenn wir Essen bestellt haben. "Ja war eine süße." Lacht Serge als er das Essen auf den Tisch stellt. "Wie viele Leute hast du denn einegeladen?" Lache ich als Serge die einzelnen Sushiboxen aus der Tüte holt. "Irgendwie dachte ich, es wäre weniger." Kopfschüttelnd lässt er sich auf den Stuhl fallen.

"Ich bin so satt. Es war ja auch wahnsinnig lecker." Pappensatt lehne ich mich mit meinem Weinglas zurück. Noch etwas weniger als die Hälfte ist noch über. "Oh ja, ich liebe den Laden, bestelle da echt oft." Serge greift ebenso zu seinem Weinglas. "Was würdest du nur ohne Lieferdienste machen?" Lache ich meinem gegenüber entgegen. "Verhungern wahrscheinlich. Oder mich bei dir und Lina durchmampfen." Serge steigt mit in mein Lachen ein. Es ist gerade alles so schön und unbeschwert. Ich verstehe echt gar nicht, wieso wir immer wieder streiten, wenn es eigentlich so gut laufen kann. "Wollen wir auf die Couch wechseln?" Serge steht auf und schnappt sich das Sushi um es in den Kühlschrank zu bringen. Ich gebe derweil einen zustimmenden Laut von mir, ehe ich mich erhebe und zum Sofa gehe.

Nach zwei Filmen und einigen Gläsern Wein liegen meine Beine auf Serge Schoss. Gerade läuft der Abspann von Mamma Mia und ich richte mich langsam wieder auf. Keine Ahnung wie spät es ist. Ich genieße gerade einfach die Zeit. Ich rutsche neben Serge um an mein Weinglas zu kommen, in dem noch ein kleiner Schluck drin ist. "Willst du noch eins?" Fragt Serge mich, als ich mein nun leeres Glas abstelle. Schnell schüttele ich den Kopf. "Ich glaube das hier war schon eins zu viel." Lache ich. Serge schaut mich sekeptisch an. Auch er ist nicht mehr ganz nüchtern. "Was soll denn passieren Miles? Betrunken kenne ich dich ja schon gut genug." Serge lallt schon etwas, bei mir hört es sich wahrscheinlich nicht besser an. "Ja das ist es eben, du kennst mich wie ich betrunken bin." "Liebebedürftig!" Fällt Serge mir ins Wort. "Genau, und bevor ich über dich herfalle oder so. Das will ja keiner." Lache ich und sehe wie sich der Blick meines Gegenübers ändert. "Sicher Miles?" Fragt Serge mich ruhig. Die Stimmung im Raum ist innerhalb von Sekunden umgeschlagen. Gerade ebend war sie noch witzig und jetzt? Ich kann es selbst nicht ganz beschreiben. Elektrisierend? Anspannend? Ich weiß es nicht. "Was meinst du?" Frage ich leise, meine Verwirrung hört man aber klar raus. "Wäre es denn so schlimm, wenn du über mich herfallen würdest?" Serge rückt näher zu mir. Seine Hand legt sich vorsichtig an meine Wange. "Ich.. Ich weiss es nicht." Sage ich leise. Ich würde mich gerne bewegen, aber ich kann nicht. Es fühlt sich an als wäre ich festgefroren. Serge blickt direkt in meine Augen, ich merke wie meine Handflächen schwitzig werden. Mein Herz schlägt bis zum Hals und ich habe das Gefühl ich bekomme keine Luft. "Also ich glaube es eher nicht." So schnell kann mein Gehirn gar nicht denken, da liegen Serges Lippen auf meinen. Kurz brauche ich einen Moment um zu realisieren was hier gerade passiert. Aber als es in meinem Gehirn angekommen ist, bewegen sich meine Lippen im gleichklang mit Serges. Es fühlt sich so gut an. Kein anderer Kuss hat sich jemals so gut angefühlt wie dieser. Ich fühle mich komplett, irgendwie als hätte mir etwas gefehlt. Die Zweifel, die sich gerade in meinem Gehirn breit machen, schiebe ich schleunigst zur Seite.

Serge fängt an den Kuss zu intensivieren. Dabei lässt er sich nach hinten gegen die Lehne des Sofas fallen und zieht mich mit sich. So schnell kann ich gar nicht gucken, da sitze ich auf seinem Schoss. Kurz müssen wir uns auf Grund des Luftmangels lösen. Serge Hand liegt immer noch auf meiner Wange. Die zweite legt sich vorsichtig an meine Hüfte.  Meine Hände liegen mittlerweile auf seiner Brust. "Ich weiss nicht ob das hier richtig ist." Sage ich leise. "Es ist mir egal ob es richtig ist. Es fühlt sich gut an und ich brauche das hier gerade. Ich brauche dich Mila." Bevor ich es mir anders überlegen kann, vereine ich unsere Lippen wieder.

Schnell wird Serge mutiger. Seine Hände legen sich beide auf meine Arsch und fangen diesen an zu kneten. Genüsslich seufze ich in den Kuss hinen und beginne nun auch mutiger zu werden. Obwohl wir das hier schon zu genüge getan haben, fühlt es sich an wie als würden wir es zum ersten Mal tun. Wiederum fühlt es sich auch nicht so an als wäre das letzte Mal über ein Jahr her. Es ist genauso vertraut, wie es damals war. Meine Hände wandern unter Serges Shirt. Seine Haut ist immer nochs so weich wie damals. Als meine Finger über seine Brust und seine Bauchmuskeln gleiten, unterbricht Serge den Kuss und legt seufzend den Kopf in den Nacken. Um ihn noch mehr in den Wahnsinn zu treiben, beginne ich nun meine Hüfte zu kreisen. "Du bist ja immer noch so ein kleines Biest wie damals." Zischt er und sein Griff verstärkt sich. Ehe ich mich versehe, ist Serge mit mir aufgestanden. Schnellen Schrittes bewegen wir uns in Richtung Schlafzimmer, wo er mich auf das Bett fallen lässt. Serge zieht sich schnell sein Shirt über den Kopf, ehe er sich über mich legt. Seine Lippen finden schnell wieder zu meinen, aber das nicht lange, da ich seufzen muss als seine Hand unter meinen Hoodie fährt. Es fühlt sich so gut an Serges Finger auf meiner Haut zu spüren.

Bevor sich unsere Lippen wieder verbinden, zieht Serge mir den Hoodie über den Kopf. Sein Blick wandert über meinen freigelegten Oberkörper, ehe er seine Lippen erst auf meine Lippen legt und sie dann über meine Haut wandern lässt. Erst den Hals runter, dann über meine Brust und schlussendlich auf meinen Bauch. Ich habe das Gefühl, dass ich völlig den Halt verliere, mich in Serge verliere. "Serge ich will dich. Jetzt!" Und ab da an geht alles schnell, wir verlieren unsere Kleiderstücke. Kurz weiß ich nicht, ob wir uns selber, oder den jeweils anderen ausziehen.

Nachdem sich Serge ein Kondom übergezogen hat, liegt er wieder über mir. Wir sehen uns direkt in die Augen. Fragend sieht er mich an, worauf ich mit einem nicken antworte. Dann dringt Serge langsam in mich ein. Den Blickkontakt bricht keiner von uns währedessen ab. Nur unser Stöhnen erklingt im Raum. Kurz bewegt sich Serge nicht, ehe er dann an Tempo zulegt. Meine Hände, die auf seinem Rücken liegen, krallen sich in seinen Rücken und ziehen in näher an mich ran. Unsere nackte Haut aufeinander, das Gefühl ihm so nah wie möglich zu sein, dass erfüllt mich gerade. Es macht mich glücklich. Alles fühlt sich so unwirklich an.

Verwitzt liegt mein Kopf auf Serges Brust. "Das war der wahnsinn." Sagt er leise. Ich habe meine Augen geschlossen. Durch den Alkohol dreht sich alles, aber es ist noch aushaltbar. "So guten Sex hatte ich schon seit über einem Jahr nicht." Gebe ich ehrlich zu. "Und dabei hattest du so viel davon." Ich habe das Gefühl, der Alkohol hat meine Zunge übernomme. "Trotzdem war keiner so gut wie du." Sage ich leise. Ok, es ist eher ein nuscheln, da ich gerade am einschlafen bin. "Ich kann das selbe behaupten, aber nur weil es keine andere nach dir gab." Sagt Serge leise. Ganz nehme ich nicht war, was er gerade zu mir gesagt hat. Ich merke nur noch, wie Serge unter mir wegrutscht um aufzustehen, bevor ich endgültig einschlafe.
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Ähm, ich lasse das einfach mal so hier stehen. 🫣
Passt auf euch auf, habt eine gute Zeit, trinkt genügend Wasser und bis zum nächsten Kapitel! 🖤

Auf & Ab | Serge Gnabry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt