Meine Abenteuer mit Peter Pan

Tiger-Lilys Tod

Freitag, 24.12.21

Es mag zwar Weihnachten sein, aber heute ist kein Grund zu feiern... eher zu trauern.

Alles fing damit an, dass es in Haufen von Erde, Goldmünzen versteckt zu finden gab und die Charaktere außversehen diesen Hügel hinabrutschen. Ich kann allerdings nicht mal mehr genau sagen Wer dies betraf. Es könnten die Verlorenen Kids gewesen sein, oder Wendy. Vielleicht war es aber auch Tinkerbell... da bin ich mir nicht mehr ganz sicher.
Und im nächsten Augenblick fand ich mich auch schon auf einer Lichtung im Wald wieder und es herrschte Krieg!

Die Indianer und die Piraten befanden sich in einem Kampf und Peter und ich waren mitten drin!! Keine Ahnung, ob die verlorenen Kinder auch dabei gewesen waren oder abgehauen sind, aber wenn ja, hatten sie das Chaos erfolgreich dafür ausgenutzt zu verschwinden. Denn ich hielt mich hauptsächlich an Peters und Tiger-Lilys Seite auf.

Als wir vor den Piraten flüchten wollten oder zumindest wieder etwas mehr Abstand zwischen uns und ihnen bringen wollten, geschah allerdings das Tragische Ereignis.....!
Tiger-Lily traf ein Pfeil. Mitten durch ihren Hals. Und blieb dort stecken.
Sie war ein Stück vor mir rechts gerade erst über eine großen Stein hinweg über die Wiese gesprungen. Jetzt fasste sie sich mit beiden Händen nach einander an den Hals und brach mit den Knien am Boden zusammen.
Die Indianer Prinzessin betastete den Pfeil und dann wieder ihren Hals. Ihre Hände wurden langsam klebrig Rot mit ihrem Blut und Sie fing an zu röscheln und vergeblich nach Luft zu schnappen.
Sie kniete am Boden und versuchte im Gras Halt zu finden. Mit dem Pfeil im Hals, ließ Sie nun mit dem Händen von diesem ab und krallte sich vor ihr in den Boden der saftig grünen Wiese.

Ich hatte alles mit angesehen.

Als Sie der Pfeil traf, war ich fassungslos und schockiert stehen geblieben und konnte nichts weiteres tun, als mit aufgerissen Augen auf das Geschehen, auf meine Freundin, vor mir zu schauen, wie man die Tapferste aller Indianer Prinzessinnen in die Knie gezwungen hatte und Sie nun dabei war ins Jenseits Manitus zu verschwinden.

Peter hatte es erst bemerkt, als ich er mich regungslos da stehen sah, mitten im Kampf und der Flucht. Und dann die Angst in meinen Augen glänzen sah. Er folgte meinem Blick und er landete auf der Indianer Prinzessin, die sich gerade auf die Knie fallen ließ, beide Hände am Pfeil und am Hals.
Er eilte ihr sofort zur Seite und schob seine Arme unter ihre Achseln, um ihr wieder hinauf auf die Beine zu helfen und einen stabilen Stand und Halt wieder zu geben. Als er aber recht schnell merkte, dass dies kein bisschen funktionierte und oder ihr half, ließ er sich neben sie auf die Knie fallen. Als Tiger-Lily begann sich mit den Händen im Gras festzukrallen, zog er Sie an den Schultern zurück und legte vorsichtig seine linke (von mir aus rechte) Hand an das Ende des Pfeils und zuckte augenblicklich zurück, als das Mädchen anfing vor Schmerzen sich zu verkrampfen und nach Luft zu röscheln. Doch dann nahm er erneut seinen Mut zusammen, atmete tief durch und flüsterte etwas in Tiger-Lilys Ohr, als er im gleichen Augenblick sachte seine Finger um das Holz mit den lila Federende des Pfeils legte und den Pfeil dann mit einem Ruck aus dem Körper der Kriegerin herausriss.
Natürlich hätte der Pfeil niemals in ihr stecken bleiben können, aber ich schätze ihn herauszureißen hat vermutlich nur noch mehr Schaden angerichtet als zuvor beim eindringen des Fremdkörpers entstanden war. Die Waffe hatte vermutlich jetzt noch mehr Nerven, Fasern und Sehnen zerrissen und Tiger-Lily griff sich augenblicklich mit geweiteten Augen und beiden Händen an den Hals, aus dem nun das Blut wie wild geschossen kam! Es sah beinahe so aus, als wolle sie sich selbst erwürgen!
Dann fiel sie bewusstlos auf den Bauch und bewegte sich nicht mehr. Ihre Augen vor Schreck geöffnet und ihre Arme als letzte Reaktion ihres Körpers etwas nach vorne ausgesteckt, um ihren Fall abzufedern bzw. aufzufangen oder abzubremsen. Sie lagen jetzt angewinkelt auf beiden Seiten neben ihrem Körper, die Fingerspitzen zeigten nach vorne. Ein Fuß war ebenfalls angewinkelt, der andere lang gestreckt.
Schnell breitete sich eine Blutlache unter ihr aus, dessen Lebenselexier, wie eine sprudelnde Quelle durch die offenen Wunden aus ihrem Hals rann.

Sie war tot.
Und das auch noch in der Weihnachtsnacht...!

Peter hockte fassungslos neben ihr. Die ganze Zeit hatten seine Augen vor Angst und Tränen geglänzt. Jetzt waren sie Matt.
Sie trugen immer noch den Schrecken der sich vor ihm abspielte in sich. Unverkennbar!
Dies hatte und wird weiterhin Narben hinterlassen! Für alle von uns!...
Aber da war etwas neues hinzu gekommen, welche den Glanz von purer Panik und Hilflosigkeit gegen das Matte Gefühlskalte und Gefühltslose ausgetauscht hatte.

Es war Wut.

Wut auf die Person, die den Pfeil abgefeuert hatte.
Wut auf die Piraten.
Revanche Gedanken. Rache Züge.

Wieso flog er eigentlich nicht?
Das war mir zuvor ja noch gar nicht bewusst gewesen...
Aber er rannte mit uns davon. Wieso flog er nicht hinter oder vor uns her?
Wieso floh er mit uns am Boden, statt davon zu fliegen in die Lüfte, wo die Sicherheit deutlich mehr gewährleistet war?
Wollte er uns nicht zurück lassen?
Aber das würde dennoch nicht alles erklären?
Konnte er uns nicht mitnehmen?
Z.B. nur eine von uns davon tragen und er wollte keine Entscheidung zwischen uns Fällen müssen?
Empfand Tiger-Lily es vielleicht als unfair oder als schlechter Kampfstil, Fähigkeiten einzusetzen, die sein Gegner als schwächer darstellen würde, wie seine Gabe zu fliegen?
War es so eine Art Indianer-Codex, dem wir mit ihr und ihrem Volk als Gruppe Unterlagen?
Oder war es Peters eigene Entscheidung gewesen, dieses mal nicht zu fliegen, um noch mehr Gefahr und Spannung zu erzeugen im Kampf gegen die Piraten?
Als kleiner Adrenalinkick?
Kleinen Bonus für seinen eigenen Spaßfaktor?
Er machte doch nur zu gern aus allem ein Spiel. Das würde nur zu Gut zu ihm passen.
Oder... Und daran will ich nicht einmal zu hoffen wagen (!).... Er konnte es einfach nicht!
Doch dann fragt sich wieso?
Hatte er wieder einmal seinen Schatten verloren?
Nein, daran konnte es nicht liegen... schließlich kann er auch ohne Schatten fliegen. Oder etwa nicht?
Lag es an fehlenden Feenstaub?
Aber konnte er für gewöhnlich nicht auch ohne fliegen?
Hatte er womöglich keinen fröhlichen Gedanken mehr?
Aber wieso? Was hatte sich geändert?
Was war davor sein fröhlicher Gedanke gewesen?
Welche Sorgen und Ängste belasteten ihn so stark, dass er keinen glücklichen Gedanken mehr greifen konnte?!

Die Frage die aber viel wichtiger ist doch eigentlich ...

Wer hat den Pfeil abgefeuert?

Pfeile sind nicht die Waffen der Piraten. Sie benutzen Schwerter, Pistolen und Kanonen.
Pfeil und Bogen, sowie Tomahawk sind die Waffen der Indianer!

Aber wieso sollte Jemand aus seinem eigenem Volk seine Prinzessin ermorden wollen?
War es nur ein unglücklichsamer Unfall gewesen?
Aber wieso ging der Pfeil dann in die Richtung wohin die Piraten und wir zuvor vor ihnen weg rannten und nicht entgegen gesetzt, damit dieser die Männer auch treffen konnte?!
Oder wurde der Pfeil von hinten abgefeuert und hat durch eine Lücke in der Masse sein Ziel, den Rücken eines Piraten verfehlt?
Wobei die Indianer doch eigentlich ziemlich Zielsicher sind...

Hatte vielleicht Hook persönlich einem Indianer Pfeil und Bogen entrissen und ungewöhnlich für seinen Typ, den Pfeil selbst abgefeuert?...
Unwahrscheinlich wäre das nicht...

Aber ich hatte den Schützen nicht gesehen. Ich schätze niemand von uns Dreien hatte dies. Schließlich war unser Blick streng nach vorne gerichtet, damit wir auf der Flucht nicht unnötig stolperten.
Ich hatte es danach nicht mehr geschafft, zu Peter und Tiger-Lily zu gelangen und mit ihm zu trauern, ihn zu trösten und oder der Indianer Prinzessin meinen Respekt zu erweisen. Nicht einmal den Zusammenprall der unmittelbar bevor stand, denn die Piraten hatten schnell den Zwischenraum zwischen uns aufgefüllt, habe ich noch mitbekommen.
Denn vor meinen Augen wurde es schwarz und ich bin nämlich kurz danach in meinem Bett erwacht.