- Ein kurzer Spaziergang -

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Mi, 13.07.2022

Peter führte unsere Gruppe an, während wir über die Brücke meines kleinen Nachbarortes Richtung Post schritten.

Ich bildete das Schlusslicht der Gruppe. Und die Gruppe bestand auch nicht aus den Verlorenen Jungen, wie du vielleicht vermutet hast, sondern nur aus John und Michael. Wendy war auch da gewesen, aber die hatte sich irgendwann verabschiedet. Als ich nach ihr fragte, hielten wir in der Mitte der Brücke an, und mit dem Finger wurde auf den Flussweg runter gezeigt, wo Wendy scheinbar auf dem nach Hauseweg war. Komischerweise ungefähr dort wo der Aufstieg zur Brücke beginnt/endet und dort wo die Bank steht, war eine Treppe mit eingelassenen Brunnen an der Wand dahinter, die Wendy irgendwie mühselig auf allen Vieren hochkletterte. Sie versuchte dabei, ihr Kleid hochzuheben, um nicht darauf zu treten und sah dabei aus, wie, als Sie damals umständlich auf den Felsen in der Meermädchenlagune herumgeklettert war. Dabei war das eigentlich gar nicht nötig gewesen, den die Stufen waren nicht mal sonderlich hoch. Es schien eher so, als sei Sie völlig erschöpft zu sein, von dem Tag den Sie bisher hinter sich gebracht hatte. Ich denke das war auch der Grund gewesen, weshalb Sie unsere Gruppe vorzeitig verlassen hatte um nach Hause zu gehen. Nämlich um sich dort ein wenig auszuruhen, weil Sie so müde war.

Als Sie oben angekommen war, musste Sie nur noch die restlichen Stufen auf der anderen Seite hinunter steigen, um wieder auf dem Flussweg zu gelangen, da viel mir plötzlich auf und Wendy scheinbar auch, wie es den Anschein hatte, dass der Fluss an dem Sie eben noch entlang gelaufen war, gar nicht mehr existierte! Die Treppe ging ebenso vor ihr hinunter und führte in einen wunderschönen Garten, den Sie anscheinend beschloss, verwundert ein wenig näher zu erkunden. Von Müdigkeit keine Spur mehr! Die Neugier und das Abenteuer hatten Sie nun gepackt!

Peter beschloss die Wanderung, wohin auch immer, fortzusetzen und wir wandten uns von Wendy ab und blickten wieder zielstrebig nach vorne. John richtete seinen Hut und Michael hob seinen Teddy vom Boden auf und kontrollierte seine Schuhe, dass sie auch gut zugebunden waren, auch wenn er eigentlich seinen pinken Pyjama trug. Da Michael aber natürlich viel zu jung war, um sich selbst die Schuhe vernünftig zu zu binden, half John ihm dabei, nachdem er seinen Bruder gebückt und mit dem Kopf Richtung Boden erblickte.

Peter schien nicht gerade bester Laune zu sein. Oder er schien mit seinen Gedanken beschäftigt. Aufjedenfall war keine Spur eines Lächelns auf seinem Gesicht zu finden. Dafür die Stirn in Falten gezogen und die Augen angestrengt zusammen zu Schlitzen gekniffen. Vielleicht aber auch wegen der Sonne, die ihm aus blauem Himmel entgegen schien. Aufjedenfall eine Eigenart von ihm, die man so nicht von dem Anführer kannte und einem deutlich Sorgen bereiten konnte.

Und das war es dann auch schon mit meiner Erinnerung. Ich habe keine Ahnung woher wir kamen, noch wohin wir wollten und warum. Geschweige den, wieso wir da waren, wo wir nunmal gerade waren, nämlich am vermutlichst langweiligsten Ort der Gegend: auf der Brücke zwischen zwei meiner Heimatorte!
Ich erinnere mich aber noch eine winzige Kleinigkeit! Unklar dabei ist allerdings, ob Peter und die anderen dort bereits schon bei mir gewesen waren oder erst danach zu mir fanden, was dann die Frage aufwirft, wohin die Person/en verschwand/en die hier angesprochen werden. Es geht mal wieder um keine geringere Wenigkeit als Pippi Langstrumpf!

Keine Ahnung um was es ging, wohin sie wollte, was wir bei ihr (oder andersrum Sie bei mir) machte oder woher Sie kam! Ich weiß nicht einmal mehr genau wo wir waren oder ob Annika und Tommy wieder bei ihr waren!
Aber ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass Sie kleinen Onkel mit einem schwarzen Edding einen runden Kreis um sein rechtes Auge gemalt hatte, dass er nun zusätzlich zu seinen schwarzen Flecken auf dem weißen Fell trug. Ich glaubte Pippi meinte, damit könne er besser sehen. Zumindest sah er damit klüger aus, da es sehr an ein Monokel erinnerte, wie es Milliardäre immer trugen.

Ich hoffe nächstes mal erinnere ich mich an mehr als nur diese kleinen Bilder.

Meine Abenteuer mit Peter PanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt