Seltsame Ereignisse

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Die Stunden in denen 231 ein Buch nach dem Anderen verschlang vergingen wie im Flug. Auch wenn es jedes Mal anstrengend war, ging sie immer wieder in diesen seltsamen Raum um neue Bücher zu holen. Zwar hatte sie schon daran gedacht, einfach gleich unten zu bleiben doch die Luft war in dem alten unterirdischen Archiv viel zu stickig. Obwohl sie es nicht wollte, wurde sie nach einiger Zeit dann doch wieder müde und als dann auch noch das wärmende Feuer im Kamin erlosch, beschloss 231, dass es nun einmal mehr Zeit zu schlafen war. So legte sie auch das letzte Buch zur Seite, holte sich eine mehr oder weniger frische Decke aus dem Schrank und legte sich in eines der vielen Betten. In dieser Nacht hatte zwar ihr Körper Ruhe, doch ihr Inneres war aufgewühlt. Immer wieder träumte die junge Frau von den Experimenten, welche man an ihr durchgeführt hatten aber auch von einer jungen Frau mit langen Haaren, welche in einem seltsamen Behältnis eingeschlossen war. “JENOVA” stand auf einem metallischen Schild, welches scheinbar an ihrem Kopf befestigt war. Es war nur ein kurzer Moment, in welchem sie diese Frau sah, doch es genügte um 231 ein ungutes Gefühl zu geben. So schreckte sie kurz auf und sah sich panisch um. Alles schien normal zu sein doch was hatte es mit diesem Traum auf sich? “Mutter...”, flüsterte sie nun, doch es war eher so als wenn irgendwas durch sie sprechen würde. 231 schüttelte den Kopf. Die ganzen Bücher und all das was sie durch diese erfahren hatte, mussten irgendwas in ihr ausgelöst haben, doch wie kam sie nun auf das Wort “Mutter”? Sie war nun in einem Zustand in welchem sie nicht wusste, ob sie trotz Übermüdung wach bleiben sollte oder ob sie einschlafen und sich neuen seltsamen Träumen stellen sollte. Letztendlich entschied sich ihr Körper für letzteres. Zwar hatte sie noch einige seltsame Träume doch ansonsten blieb es den Rest der Nacht eher ruhig.
Am nächsten Tag ging 231 in Gedanken versunken in die kleine zerstörte Stadt in welcher sie am Tag zuvor war. “Nibelheim” hatte sie nun an einem der Schilder gelesen. Natürlich hatte sie von diesem Ort gehört, doch es hieß, dass dieser Ort vor einigen Jahren vollkommen abgebrannt war. Anscheinend wurde alles neu aufgebaut, nur um erneut von irgendetwas zerstört zu werden. Langsam ging sie nun in den einzigen Laden, welchen es in dieser Stadt noch zu geben schien. In der Villa hatte die junge Frau ein paar Münzen finden können. Mit diesen wollte sie sich nun genügend Nahrung kaufen. Da sie allein war, brauchte sie auch nicht allzu viel. Gleichzeitig wollte sie aber auch herausfinden, was genau in dieser Stadt geschehen war. Der Ladenbesitzer war nicht sehr gesprächig doch eine etwas ältere Frau sagte, dass vor ein paar Tagen einige seltsame Menschen aufgetaucht sind. Sie waren in einer Art schwarzer Kutte gehüllt, sodass man ihr Gesicht nicht sehen konnte. Diese Leute oder was auch immer sie waren, streiften anscheinend ziellos umher und das Einzige was sie sagten war “Reunion”. Zunächst hielt man sie nur für Flüchtlinge, welche sich vor Shinra verstecken wollten doch eines nachts brach ein Feuer aus. Die Fremden, welche anscheinend alle männlich waren blieben seelenruhig stehen, während alle anderen in Panik um ihr Leben rannten. Am nächsten Tag waren alle Verhüllten verschwunden. 231 dankte nun der Frau und gab ihr ein paar Gil, denn sie schien eher arm zu sein. Dieser Vorfall brachte sie aber auch wieder zum Nachdenken. War dies der Grund, weshalb ihre Verfolger in das Büro des Direktors gerufen wurden? Es wäre denkbar, doch bisher hatte sie auch hier nicht einen Soldaten gesehen. Warum sollte sich Shinra auch um einen eher einfachen Ort kümmern, wenn sie sich nicht einmal für Midgar’s ärmere Sektoren interessierten? Oder steckten sie sogar selber hinter dem Anschlag? Wundern würde es wahrscheinlich niemanden. Man würde einfach wieder anderen die Schuld in die Schuhe schieben um von sich selbst abzulenken.

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