Zack hatte Lunaria in eines der alten Betten gelegt und wollte ihm ein wenig Ruhe lassen, nachdem dieser sich in den Schlaf geweint hatte. Nur Aerith war bei ihm geblieben, denn sie würde den Brünetten wahrscheinlich nicht allzu sehr an den Vorfall erinnern. So saß der Schwarzhaarige einfach nur auf einem Stuhl im Wohnzimmer und starrte auf den alten Tisch. Erst als Cloud, Barret und Tifa zurückkamen, blickte er zu ihnen auf. Cloud erzählte ihm nun auch von dem Kopf und Zack seufzte. „Nicht einmal Sephiroth's Körper würde so viel Mako überstehen und selbst wenn, hätte man ihn nicht so einfach da rausbekommen können." Auch er konnte sich zunächst nicht erklären, wie Shinra an Sephiroth's Kopf gelangen konnte. Es überraschte keinen der Anwesenden, dass sie seinen Arm gefunden hatten, doch von dem Rest sollte nichts mehr übrig sein. Nach einigen Minuten des Schweigens bekam Cloud jedoch starke Kopfschmerzen und hielt sich seine Hand an seine Schläfe. Tifa holte ihm schnell eine Kopfschmerztablette und etwas Wasser, welches er dankend zu sich nahm. "Sephiroth...Klone...Labor...", murmelte er nun zusammenhangslos, doch Zack schien es zu verstehen. "Natürlich...Shinra könnte noch Klone von Sephiroth haben. Vielleicht waren das auch diese unheimlichen Wesen, welche vor einigen Monaten in der Stadt gesehen wurden. Es wäre für sie ein Leichtes, einen von ihnen zu töten und an einen Kopf zu gelangen, welcher dem von Sephiroth 1:1 ähnelt..." Cloud richtete sich nun auf und seine Kopfschmerzen schienen verschwunden zu sein. "Ja...ich hatte eine Vision, in welcher ein kopfloser Körper auf einem Seziertisch lag...Shinra schreckt wirklich vor nichts zurück." Man sah Tifa nun an, wie sie sich bei dieser Vorstellung unwohler fühlte. "Scarlet sprach von einer Geheimwaffe...denkt ihr, dass da etwas dran sein könnte?" Cloud lehnte sich nun ein wenig zurück und sah zu der jungen Frau. "Shinra hat ständig irgendwelche neuen "Geheimwaffen". Davon lasse ich mich schon lange nicht mehr einschüchtern." Zack nickte seinem Freund zu. "Ich denke, dass es etwas mit den Experimenten zu tun haben könnte, durch welche auch Lunaria zu einem Mann wurde. Als wir vor der Explosion gegen Sephiroth gekämpft hatten, lagen bereits einige getötete Menschen auf dem Boden. Ein paar von ihnen ähnelten Lunaria, als dieser noch eine Frau war. Sicherlich hat Shinra diese Experimente nicht einfach aufgegeben, nur weil er entkommen konnte." Selbst der eher mürrische Barret wurde nun nachdenklich. Zwar war er noch immer von Lunaria's blinder, fanatischer Art genervt, doch er musste einsehen, dass auch dieser junge Mann nur ein weiteres Opfer Shinra's war. "Sie behandeln Menschen wie Nutztiere...", schnaubte er verächtlich. Cloud nickte und sah nun auch zu dem Zimmer, in welchem ihr "Gast" noch immer schlief. "Das ist leider nichts Neues. So etwas haben sie bereits vor den Experimenten an Sephiroth getan. Seitdem einige Dinge ans Tageslicht gekommen sind, scheinen sich immer weniger Menschen für SOLDAT rekrutieren lassen zu wollen. Die Klone hingegen werden irgendwann willenlos jeden Befehl befolgen, ohne zu hinterfragen oder sich zur Wehr zu setzen. So wollen sie interne Konflikte oder gar Vorfälle wie in Nibelheim verhindern. Wer nicht mehr gebraucht wird, wird beseitigt."
Schweigen breitete sich nun im Raum aus. Erst als sich die Tür vom Gästezimmer öffnete, sahen die Anwesenden auf. Aerith kam nun zusammen mit dem noch immer blassen Lunaria aus diesem und sah zu Zack. "Es geht ihm körperlich besser. Ich werde mit ihm vor die Tür gehen, kommst du mit?" Nach einem kurzen Zögern nickte Zack der jungen Frau zu und so begleitete er die Beiden. Sie gingen auch nicht weit, nur bis zur nächsten Bank, welche in der Nähe des alten Brunnens war. Dort setzten sie sich gemeinsam hin. Lunaria sah nur kurz wütend zu Zack und anschließend zu Aerith. Mittlerweile vertraute er wenigstens ihr ein wenig. Aerith hatte zwar auch gegen ihn und Sephiroth gekämpft, doch sie war es nicht, welche Sephiroth letztendlich in den Tod getrieben hatte. Im Gegensatz zu Barret und Cloud war sie auch nicht kühl und Tifa konnte er bis jetzt nicht wirklich einschätzen. Einige Minuten schwiegen alle drei. Sowohl Aerith als auch Zack wussten nicht, was sie hätten sagen sollen, ohne Lunaria zu verletzen, doch schließlich war er es, welcher die Stille durchbrach. "Ich...möchte nachhause...", sagte er so leise, dass man es kaum hören konnte. "Nachhause? Du meinst in die alte Villa?", fragte Aerith den jungen Mann, welcher daraufhin nur ein Nicken als Antwort gab. Zack wusste nicht, ob es eine gute Idee war, gleichzeitig wollte er Lunaria aber nicht erneut traurig machen und so ging er mit den Beiden zu dem alten Gebäude.
Es dauerte eine Weile doch schließlich erreichten sie die Villa und Aerith ging mit Lunaria ein wenig voraus. Langsam gingen sie bis in das Zimmer in welchem noch immer Masamune und Sephiroth's Flügel lagen. Einmal mehr bekam der Brünette Tränen in die Augen und nahm schließlich den Flügel in seine Arme. Aerith seufzte und legte ihre Hand auf Lunaria's Schulter. Dieser lächelte nun etwas und streichelte über die Federn. "Sie...sind so wunderschön...Nicht wahr?" Zwar fand Aerith nicht wirklich etwas an Sephiroth oder dessen Flügel schön, doch sie wollte Lunaria nicht kränken und so lächelte sie auch ein wenig. "Ja, das sind sie." Zack hielt noch immer etwas Abstand zu den Beiden und sah einfach nur zu dem Flügel, welcher viel größer als die Anwesenden war. Wieder einmal war der Schwarzhaarige in Gedanken versunken. Er wusste von Cloud, dass Sephiroth nicht nur einmal zurückgekehrt ist, doch was sollten sie tun, falls es ihm erneut gelingen würde? Niemand außer Lunaria wollte, dass Sephiroth diese Welt zerstören und anschließend nach einem neuen Planeten suchen würde, doch gleichzeitig wusste auch Zack, dass Sephiroth nicht immer so war. Auch er kannte Sephiroth als einen guten Freund, einen Partner, welcher andere beschützte und sich dabei auch oft selber in Gefahr brachte. Er war loyal und ehrlich und wenn Zack ein Problem hatte, konnte er mit ihm jederzeit darüber reden. Auch so kam der junge Ex-Soldat teilweise wie aus dem Nichts, um ihn oder einen anderen zu beschützen, falls die Person in Lebensgefahr war. Sephiroth schien es nicht für den Ruhm getan zu haben, auch wenn man ihn nach jeder Mission einmal mehr als Kriegshelden feierte. Umso weniger konnte Zack seinen Wandel verstehen. Sephiroth wurde von Shinra ausgenutzt und als Experiment missbraucht, doch Zack hatte nie verstanden, warum dieser seinen Hass auch auf unschuldige Menschen richtete. War es überhaupt Sephiroth? Immerhin fing seine Veränderung in dem Moment an, als sie das erste Mal bei Jenova in dem riesigen Reaktor waren. Vielleicht nutzte auch sie Sephiroth nur aus, doch selbst wenn, wusste Zack nicht, in wie fern es noch Sephiroth's eigener Wille war. Aerith sah nun auch zu Zack und ging langsam zu ihm. "Möchtest du zurück zu den Anderen?" Der junge Mann schüttelte nur den Kopf. Wieder vergingen einige Minuten, in denen niemand auch nur ein Wort sagte, doch irgendwann schlief Lunaria einfach erschöpft in dem Flügel eingekuschelt ein. So sahen die beiden Avalenche-Mitglieder noch einmal traurig lächelnd zu ihm und gingen schließlich doch zurück.
Zack und Aerith hatten ihr Versteck beinahe erreicht, als sie auf einmal hörten, wie sich ein paar Leute über Lunaria zu unterhielten schienen. "...Dieser Bengel von vorhin sieht genauso aus wie der auf dem Flugblatt. Da bin ich mir sicher...Ob da etwas dran sein könnte? So eine Geschlechtsangleichung geht doch nicht von jetzt auf gleich..." Aerith sah fragend zu Zack und dieser ging nun zu der kleinen Gruppe um nachzufragen, was genau der Ältere von beiden meinte. Dieser sah knurrend zu ihm. "Gerade ihr solltet es doch wissen! Ihr versteckt einen Mörder!" Nun fuchtelte der jüngere Mann etwas mit dem besagten Flugblatt vor Zack's Nase rum, bis dieser danach griff. "Lebt die Nibelheim-Angreiferin noch?" Stand in Großbuchstaben unter 2 Bildern. Auf dem einen Bild war Lunaria als Frau und auf dem anderen als Mann abgebildet. Aerith kam nun dazu und Zack zeigte auch ihr das Flugblatt, welches sie nun gemeinsam lasen. "Lange Zeit hielt man die Frau, welche vor einigen Monaten zusammen mit Sephiroth die Bewohner Nibelheim's angegriffen und einige Menschen getötet hatte, auf Grund der Tatsache, dass man sie lange Zeit nirgendwo mehr gesichtet hatte, für tot. Da Sephiroth jedoch vor seinem Tod öfters mit einem ähnlich aussehenden Mann gesehen wurde, geht man davon aus, dass es sich bei dieser Person um die gesuchte Frau handeln könnte, welche ihr Geschlecht geändert hat um untertauchen zu können. Ob die gesuchte Person den Vorfall im Reaktor überlebt hat, ist ungewiss. Jeder hilfreiche Hinweis wird mit bis zu 2.000 Gil belohnt. - Präsident Rufus Shinra" Entsetzt sahen sich Zack und Aerith für einen Moment an bis die beiden Männer sie angriffen, jedoch hatten weder Zack, noch Aerith ein Problem damit, die Beiden wenigstens bewusstlos zu schlagen. Daraufhin eilten sie mit dem Flugblatt in ihr Versteck, um es den Anderen zu zeigen. Natürlich waren auch die nicht gerade begeistert. "Hat Lunaria nicht bereits genug durchgemacht?", fragte nun Zack und sah wie gebannt auf die abgedruckten Bilder. Cloud seufzte fast tonlos und blickte zu seinem Freund. "Für Shinra ist Lunaria Teil eines wichtigen Experimentes und jetzt wo Sephiroth nicht mehr lebt ist er noch leichter angreifbar. Wir müssen..." Barret unterbrach nun aber den Blondhaarigen und entriss auch Zack das Flugblatt. "Was müssen wir?! Den Bengel beschützen, damit wir dann wieder die Bösen sind, welche seinen ach so tollen Freund in den Tod getrieben haben?! Nur seinetwegen reißen wir uns für diesen Lunaria den Arsch auf!" Barret richtete seine Waffe auf Zack, doch dieser blieb ruhig. "Ich gehe zu ihm. Du kannst ja hierbleiben und auch weiterhin behaupten, dass "wir" Sephiroth in den Tod getrieben haben, dabei warst du zu dem Zeitpunkt nicht einmal in der Nähe des Reaktors." Mit jedem Wort, welches aus Zack's Mund kam, wurde sein Gegenüber wütender, doch der Jüngere blieb weiterhin unbeeindruckt und ging schließlich, ohne noch etwas dazu zu sagen. Cloud, welcher sich bei dem Streit eher zurückgehalten hatte, folgte ihm nun auch.
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Crisis Fall
أدب الهواةNach Sephiroth's Tod hat sich ShinRa neuen Experimenten zugewandt, doch eines der Subjekte schaffte es zu entkommen. Auf der Suche nach einem richtigen Zuhause lernte die junge Frau einen geheimnisvollen Mann kennen, doch was hat er mit den Geheimni...