Experimente des Grauens

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Lunaria konnte immer noch nicht glauben, was gerade geschehen war. Sie zitterte und versuchte sich zu wehren, doch alles was sie tat, schien sinnlos zu sein. Traurig sah sie nun auch zu Sephiroth, welcher noch immer bewusstlos auf dem Boden lag. Auch er wurde sicherheitshalber gefesselt, nur für den Fall, dass er zu früh aufwachen würde. Den stolzen Krieger nun so geschwächt zu sehen war für die junge Frau unerträglich. Reno hatte gesagt, dass er nun auch noch blind sei, was sie nur noch trauriger machte. Gleichzeitig war Lunaria aber auch erleichtert, dass ihr Freund überhaupt noch lebte. Während des gesamten Fluges schwieg die Brünette. Was sollte sie schon sagen? Keiner der Turks würde sie freilassen, nur weil sie es forderte. Im Gegenteil. Man würde wahrscheinlich ihr oder Sephiroth noch mehr antun als so schon und so blieben ihre Lippen versiegelt. Reno und den Anderen schien es nur Recht zu sein. Sie mussten einige Stunden bis nach Midgar fliegen, da wollten sie auch ihre Ruhe haben. Irgendwann landeten sie schließlich. Natürlich wurden die Turks bereits von einigen höherrangigen Shinra Mitarbeitern begrüßt. “Mission erfolgreich. Wir haben beide. Leider gab es einige Verluste.” Ein schwarzhaariger Mann mit einem etwas längeren Bart lachte nur auf. “Die sind alle ersetzbar. Bringt die Beiden in Professor Hojo’s Labor.” Rude und Reno zerrten nun die Gefangenen aus dem Hubschrauber. Als Lunaria nun den etwas älteren Mann sah, ging ein eiskalter Schauer über ihren Rücken. “Heidegger...” Ihre Stimme zitterte, denn er war einer der Wenigen, vor denen sie sich wirklich fürchtete. Seine gesamte Art war bösartig, so wie es bei den meisten hohen Tieren des Shinra-Vorstandes war. Nur den kleinen, etwas dicklichen Palmer konnte sie nicht ernst nehmen und was sie von Reeve halten sollte, wusste sie nicht, doch dies war nun ihr geringstes Problem. Wie ein Tier, welches man zu einem Schlachter brachte, musste Lunaria nun gefesselt laufen, wobei sie mehr torkelte anstatt wirklich zu gehen, doch Reno schubste sie so, dass sie nicht einmal kurz stehen bleiben konnte. Sephiroth wurde von Rude getragen und Tseng sollte auf Heideggers Anweisung zurück ins Büro des Präsidenten gehen, was er nun auch tat.  

Der darauffolgende Weg fühlte sich für die junge Frau wie eine Ewigkeit an. Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Noch vor wenigen Monaten war sie diesem Alptraum entkommen und nun hatte sie es nicht einmal schaffen können, vor den Turks zu fliehen. Sephiroth’s Bewusstlosigkeit und wahrscheinlich auch Blindheit verunsicherten die junge Frau noch mehr, doch es schien logisch zu sein. Sephiroth wurde genau wie sie in einem von Shinra’s Laboren erschaffen. Dieser Konzern wusste mehr über die Beiden als sie jemals erfahren würden und so hatten sie sicherlich auch Mittel und Wege entwickelt um den vermutlich gefährlichsten Mann des Planeten zu schwächen. Nach einiger Zeit erreichten sie schließlich die Labore, doch nun sollten sich ihre Wege trennen, denn Rude brachte Sephiroth in ein anderes Labor als das in welches Lunaria gebracht wurde. Ein paar jüngere Wissenschaftler nahmen beide nun entgegen und die Turks zogen sich daraufhin wieder zurück. Noch immer war Lunaria gefesselt und einer der Wissenschaftler gab ihr nun auch eine Beruhigungsspritze, damit er sie einfacher auf die Liege zerren konnte. Dort schlief die junge Frau erschöpft ein und bemerkte nun auch nicht, wie man die alten Fesseln löste, sie komplett nackt auszog und anschließend auf der Liege mit einigen Gurten fixierte. Einige Stunden sollten nun vergehen, bis Lunaria schließlich ihre Augen öffnete. Als sie nun bemerkte, dass sie nackt war, schrie sie panisch auf. Immer wieder versuchte sie sich zu befreien, doch dabei zogen sich die so schon engen Gurte nur noch mehr um ihren Körper und schnitten dabei auch in ihrer Haut ein. “Sieh an, sieh an...Meine beiden Lieblingssubjekte sind endlich wieder da wo sie hingehören. Hehe...” Ein dürrer Mann mit einer kleinen dunklen Brille kam nun näher und berührte Lunaria’s Bein, welches daraufhin etwas zuckte. “Das wirst du bereuen...Hojo...”, keuchte Lunaria erschöpft, doch diesen schien es nur zu amüsieren. “In eurer Abwesenheit konnte ich einige neue Dinge entwickeln.” Der ältere Mann holte nun eine Spritze aus seinem weißen Kittel und zog diese auf. Lunaria versuchte sich erneut zu wehren, doch wie auch die Male davor, gelang es ihr nicht und so spürte sie kurz darauf den Einstich in ihren Arm. “Leider wird es nun ein wenig dauern schätze ich aber eine brillante Forschung braucht ihre Zeit.” Einige Stunden sollten vergehen, doch Professor Hojo wich nicht von Lunaria’s Seite. Auch wenn es die junge Frau nicht wollte, konnte sie nicht verhindern, dass ihr nun Tränen übers Gesicht liefen. Ihr gesamter Körper schmerzte mit jeder Minute mehr und sie fühlte sich einfach nur widerlich. Sie ekelte sich vor Professor Hojo, vor den anderen Wissenschaftlern aber auch vor sich selbst. Wie oft musste sie so entblößt vor diesen machtbesessenen Wahnsinnigen liegen? Nie wieder wollte sie diesen Unmenschen ausgeliefert sein und doch war sie erneut ihre Gefangene. Schlimmer noch, nun hatten sie auch noch Sephiroth und Lunaria gab sich die Schuld daran. Hätte sie sich nicht zurückgezogen, hätte Sephiroth vielleicht auch die Turks vernichten können. “Sephiroth...” flüsterte Lunaria kaum hörbar, doch dieses Mal klang es anders als die Male davor. Ihre Stimme war viel tiefer und ihr Hals schmerzte auch. “was...?”, war nun das nächste, was sie von sich gab, doch auch dieses Mal war ihre Stimme nicht wie früher. Professor Hojo grinste nun noch finsterer als zuvor und erhob triumphierend seine Arme. “Faszinierend! Ich konnte es vollbringen. Von heute an, bist du ein Mann und dafür brauchte ich nur eine Spritze.” Lunaria konnte es nicht glauben. Das alles musste ein Alptraum sein. Das war nicht echt. Sicherlich würde sie bald auf dem Sofa der Shinra-Villa aufwachen und Sephrioth würde nach einer erfolgreichen Schlacht zurückkehren. Doch Lunaria schlief nicht. Die Schmerzen, welche sie noch immer am gesamten Körper spürte, waren der Beweis für ihren wachen Zustand. Als wäre das alles nicht bereits schlimm genug, richtete Professor Hojo nun einen OP-Spiegel so zu Lunaria, dass diese nun ihren gesamten Körper sehen konnte. Beinahe alles an ihr war männlich, sogar ihre Brüste hatten sich unter unvorstellbaren Schmerzen zurückgebildet. “Nein...“ Lunaria wusste, dass dies nur der Anfang sein würde. Von diesem Moment an, war sie endgültig keine Frau mehr.  

Professor Hojo war sichtlich zufrieden, doch nun wollte er sich nicht länger an diesem Forschungssubjekt aufhalten. Immerhin hatte er noch ein anderes. So verließ der Leiter der Forschungsabteilung dieses Labor, nur um kurz darauf in jenes zu gehen, in welchem Sephiroth ebenfalls vollkommen entblößt an eine Liege gefesselt war. Dieser war mittlerweile aufgewacht und hatte wie Lunaria versucht, sich zu befreien, doch es gelang auch ihm nicht und auch seine Sehkraft war noch immer weg. “Mein Sohn ist also mehr oder weniger aufgewacht. Wie schön...” Sephiroth zog einmal mehr an den Gurten, doch diese hielten ihn weiterhin zurück. Der Ältere schien den Anblick regelrecht zu genießen. “Die Rauchbombe war einer meiner neusten Erfindungen...Perfekt um Kreaturen wie dich zu schwächen. Ich mag es nicht, wenn man meine stärksten Subjekte umbringen will...Lebendig seid ihr mir doch viel nützlicher. Allein mit deinem Blut und deinem Sperma lässt sich so viel in der Wissenschaft erreichen.” Ohne eine Vorwarnung ging Professor Hojo nun zu Sephiroth’s Kopf und stach diesem eine Spritze direkt in sein linkes Auge. Der junge Mann keuchte panisch auf und sein Vater ging nun etwas zurück. Nach wenigen Sekunden bemerkte Sephiroth nun auch, dass er auf dem einen Auge wieder sehen konnte, trotzdem versuchte er sich erneut zu wehren als Professor Hojo dasselbe bei dem rechten Auge tat. Auch da war es so, dass seine Sehkraft zurückkehrte. Zwar konnte Sephiroth nun wieder richtig sehen, doch die Schmerzen waren sogar für ihn beinahe unerträglich gewesen. Hasserfüllt sah er nun zu dem Wissenschaftler, welcher noch immer selbstzufrieden grinsend neben ihm stand. “Du musst mir nicht danken, mein Sohn...Das habe ich sehr gerne für die Wissenschaft getan...aber ich habe noch eine kleine Überraschung für dich...immerhin wirst du dich bestimmt sehr einsam fühlen."

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