Das Leben einer 15 - jährigen

Kapitel 11; Donnerstag (27. Juni 2013)

Der nächste Vormittag verging, wie im Flug.

In der Mittagspause ging ich diesmal mit Nino essen - alle Parallelklassen hatten an den selben Tagen Nachmittagsunterricht.

Wir liefen ins Alex - so nannten wir das nahegelegene Einkaufszentrum, das eigentlich ALEX-Center hieß - und aßen Pizza.

"Heute wäre wieder Training. Kommst du auch?", wollte er wissen.

"Natürlich", antwortete ich und küsste ihn auf die Nasenspitze.

Er lächelte mich an und strich mir - mit der freien Hand - über die Haare - in der anderen hielt er seine Pizza.

Nachdem wir aufgegessen hatten, standen wir auf und gingen nach draußen.

Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien.

Wir suchten uns einen Schattenplatz und setzten uns.

Ich lehnte mich an ihn und schloss die Augen, während er seine Arme um mich legte. So saßen wir eine Weile da.

"Du bist wunderschön", flüsterte er.

Ich drehte mich, damit ich ihn ansehen konnte.

Dann beugte er sich über mich und wir küssten uns, bis wir keine Luft mehr bekamen.

Mir war heiß, mein Herz raste und ich musste nach Luft schnappen.

Wir grinsten uns an.

Er nahm mich bei der Hand und zog mich mit sich in Richtung Schule.

Als ich auf die Uhr sah, erschrak ich.

Wir waren schon viel länger dort gewesen, als ich dachte, denn wir hatten nur noch fünf Minuten, bis zur nächsten Stunde! Das letzte Stück rannten wir, sodass wir völlig aus der Puste und lachend in der Schule ankamen.

Nach der Schule rief ich meine Mutter an, sie erlaubte es, dass ich gleich mit zu Thomas ging.

Wir fuhren mit den Rädern zu ihm.

Als wir in sein Schlafzimmer kamen, stand Julia vor uns.

"Was machst du hier?", fragte Thomas mit einer harten und kalten Stimme, die ich gar nicht von ihm kannte. Er war misstrauisch.

"Wwwwwas iiiich hier mache?", stotterte sie. "Iiiiiich hatttte nur etwas verrgessen uuund hab's jetzt gesucht."

"Wie bist du hier hereingekommen?"