𝟓𝟓 | 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

3.9K 139 23
                                    

Wie ich es erwartet hatte, war Hunter die Person, die mir nach draußen gefolgt war.
Für einen kurzen Moment schauten wir uns beide an, bevor ich ihm den Rücken zu wandte und meinen Blick wieder an den Himmel richtete, der mit Sternen übersäht war.
„Blair", kam es erneut von Hunter, wobei seine Stimme nun deutlich weicher klang, als beim ersten mal Rufen.

Wieder wandte ich meinen Kopf nicht, sondern betrachtete nur die Sterne.
Auch wenn ich wusste, dass schweigen insgeheim nichts brachte.
„Blair, hör mir zu. Ich will nur mit dir reden..."
Da hatte ich ihn aber auch schon unterbrochen.
„Musste das wirklich sein...musstest du wirklich mir ihr hingehen"

Verwundert schaute er mich an, worauf ich mich von der Mauer abdrückte.
„Du hättest jede fragen können, aber musste es unbedingt Cindy sein"
Immer noch schaute er mich verdutzt an, bevor sich aber auch seine Miene verzog. „Was hätte ich denn machen sollen? Es ist Pflicht mit einer Begleitung zu kommen und du hast mich ja die letzten Tage ignoriert. Was soll ich denn sonst noch machen? Vor deiner Haustür campen und warten das du raus kommst, weil du jeden Anruf von mir wegdrückst?"

Nun war ich diejenige, die ihn etwas perplex anschaute und das nicht nur, weil seine Stimme lauter geworden ist. „Seit Tagen ignorierst du mich und gibst mir nicht mal die Chance es bei dir wieder gut zu machen. Also erwarte nicht, dass ich nun mit keiner Begleitung hier hingehe und mich komplett zum Affen mache"

„Ja, aber musste es ausgerechnet sie sein", entfuhr es mir nun auch etwas lauter. Nun konnte ich meine Eifersucht nicht mehr wirklich unter Kontrolle bekommen.
„Du hättest doch auch jede andere fragen können. Die meisten hätten eh ja gesagt"

„Ich hätte auch dich gefragt, hättest du mir die Chance gegeben. Es ist dir ja anscheinend so wichtig zu wissen mit wem ich hier hingehe", entgegnete er nun. Trotzdem lag noch ein gewisser genervter Blick in seinen Augen.
Wahrscheinlich gerade wegen meines Verhalten.
Aber selber verstand ich mich ja auch nicht wirklich. Einerseits wollte ich Hunter verzeihen, aber andererseits tat es trotzdem weh, die Wahrheit zu hören, warum ich damals an der Party überhaupt so betrunken war, dass wir zusammen im Bett gelandet waren.
Und die Tatsache, dass er nun ausgerechnet Cindy mit hierher genommen hatte, die eigentlich der Hauptgrund war, warum wir überhaupt im Bett gelandet waren, machte es nicht gerade besser.

„Es tut mir leid. Ich hoffe du weißt das", startete Hunter schließlich wieder das Gespräch. „Aber ich hab mittlerweile echt keine Ahnung mehr, was ich machen soll, damit du mir vergibst. Und glaub mir ich renn nicht oft Mädchen hinterher, also ich bin wirklich kein Pro dadrin"
Wieder entgegnete ich nichts sondern schaute ihn nur an.

Gerade als ich den Mund öffnen wollte, riss uns aber eine andere weibliche Stimme auseinander. Sofort wanderte mein Blick hinter Hunter und dort konnte ich Cindy erkennen, wie sie auf uns zu gelaufen kam. Ihr Blick sah nicht gerade sehr freundlich aus. Trotzdem war es kein Killerblick.
„Hunter?", konnte ich sie nur fragen hören, wobei ihre Augen zwischen uns beiden hin und her huschten. Wahrscheinlich malten sich auch gerade irgendwelche Dinge ihn ihrem Kopf aus.
Wobei musste sie das nicht eigentlich gewohnt sein von ihm?

Ihn mit anderen Mädchen zu erwischen? Das war doch eigentlich der Grund warum die beiden meistens On Off waren. Zumindest wenn man den Gerüchten glaubte, die umher gingen.
Eigentlich ein weiterer guter Punkt Hunter abzuschießen. Würde er überhaupt treu bleiben?

Hunters Blick war nun komplett verzogen und ich konnte sehen, wie er sich langsam herum wandte.
„Ich hab gerade zu tun, siehst du das nicht", fuhr er anschließend Cindy an, worauf sie nur stutzte. Dann wurde auch ihr Blick ernster. „Ist das dein Scheiß ernst! Wir sind zusammen auf einer Gala und du machst dich wieder an andere Mädchen ran?"

„Ich hab mich nicht an sie herangemacht. Wir haben nur was besprochen", entgegnete er schroff. „Außerdem sind wir nur zusammen auf der Gala, das heißt nicht, dass wieder etwas zwischen uns läuft. Also mach mal halb lang. Nur weil ich die um einen Gefallen gebeten habe, heißt das nicht, dass wieder etwas zwischen uns ist. Es gibt Unterschiede Cindy"

Nun war auch ich etwas verwundert von seiner Ansage.
„Das ist mir bewusst", kam es nun von Cindy in einem genauso schroffen Ton, wobei ihr Gesichtsausdruck jedoch so aussah, als wäre ihr das erst nach seinen Worten klar geworden.
„Aber trotzdem wäre es nett, wenn du den Abend mit deiner Begleitung verbringen würdest, die du ja gefragt hast und nicht mit irgendwelchen anderen Mädchen"

Langsam schaute ich zwischen den beiden hin und her, wobei sich Hunters blaue Augen mit einem gewissen Hass in Cindy bohrten.
„In ein paar Stunden ist das hier eh alles vorbei, also versteh ich nicht, wieso du so viel wert darauf legtest. Du weißt, dass das zwischen uns vorbei ist"
Nun schaute Cindy noch zerknirschter und ich konnte sehen, wie sie ein paar Schritte auf Hunter zu machte, wobei ihre Augen bedrohlich funkelten.
„Glaub mir...", entgegnete sie leise, so dass ich nun genau zu hören musste, um überhaupt zu verstehen, was sie zu sagen hatte.

„Ich weiß alles, was hier vorgefallen ist. Sie wird dich nicht zurücknehmen. Kein Mädchen würde das nach so einer Aktion tun außer wenn sie ihre letzten Gehirnzellen aufgeben möchte. Du bist ein kleines verficktes Arschloch Hunter Fernández, lass dir das gesagt sein"
Dann streifte ihr Blick kurz zu mir herüber, bevor sie sich herumdrehte und wieder verschwunden war.

Etwas verdutzt blickte ich ihr hinterher, bevor mein Blick zu Hunter wanderte. Mittlerweile wusste ich echt nicht mehr, wo ich stehen sollten. In einer gewissen Weise hatte Cindy recht, aber irgendwie konnte ich mir auch vorstellen, dass sie all dies nur sagte, damit sie zu Hunter zurück konnte. Warum legte sie sonst so viel Wert darauf, dass er den restlichen Abend seine Augen nur auf ihr behielt. Klar es war eine Sache des Respekts, aber wenn sie alles von unsere Story wusste, dann würde sie auch wissen, dass Hunter sie nach diesem Abend in Ruhe lassen würde.
Zumindest hoffentlich.

Wieder schauten wir beiden uns nur an.
„Darf man sie jetzt offiziell deine verrückte Ex's nennen?", startete ich irgendwann wieder das Gespräch worauf sein Blick zu mir huschte und ich ein kleines Schmunzeln erkennen konnte.
„Gerne, außer du hast vor dies zu sein?"
Nun zog ich meine Augenbraue hoch.
„Ahhh Ex also...so schnell gibst du mich also auf? Wolltest du nicht gerade noch probieren mich zurück zu gewinnen und jetzt darf ich es mir schon aussuchen, ob ich deine Ex's sein will?"

Etwas zuckte er mit den Schultern, wobei ein Schmunzeln über seine Lippen huschte. „Man muss den Frauen ihre Freiheiten lassen, Little B. Sonst tanzen sie einem auf der Nase herum"
Gespielt empört stieß ich einmal die Luft aus und warf meine Haare etwas über meine Schulter. „Wow, vielleicht sollte ich mich Cindy mit der verfickten Arschloch Rede doch anschließen"
Dabei steuerte ich an ihm vorbei, spürte aber, wie ich festgehalten wurde und im nächsten Moment ins Hunters Armen stand.

„Glaub mir, dafür magst du mich noch zu sehr", kam es von ihm, worauf ich eine Augenbraue hochzog. „Ach wirklich? Woher willst du das wissen?"
Abermals schlich ein Grinsen über seine Lippen. „Ich weiß es einfach. Aber kleiner Tipp... deine Eifersucht hat dich verraten"
Empört schnaubte ich auf und wollte etwas erwidern, aber da hatte er mich schon näher zu sich herangezogen und geküsste.
Ohne groß zu zögern erwiderte ich seinen Kuss und schlang meine Arme um seinen Hals.

„Außerdem wärst du auch nicht hier aufgekreuzt, wenn ich dich gar nicht mehr jucken würde", murmelte er in mein Ohr, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.
„Okay...jetzt reichts aber wirklich", entfuhr es mir mit einem kleinen Lachen und verpasste ihm einen Klaps auf die Brust.

Dabei hielt er jedoch meine Hand fest und zog sie zu sich heran, sodass ich ihm nun in die Augen schauen konnte.
„Verzeihst du mir?"
Für einen kurzen Moment musterte ich ihn, wobei mir ein Schmunzeln über die Lippen huschte. „Wenn du mir ein Runde im Diner ausgibst, gerne doch"

Nun musste auch er leicht grinsen und ich spürte, wie er mir einen Kuss auf die Stirn gab. „Mit dir kann man auch echt nie ernst bleiben"
„Ich weiß", entgegnet ich nur und schaute zu ihm hoch, was ihn erneut leicht lächeln ließ.
„Aber das lieb ich auch an dir", konnte ich ihn noch vernehmen und spürte, wie er mir einen weiteren Kuss gab.
Auf den Mund.

~•~
New Chapter!!!
Hoffe es hat euch gefallen. Leider geht diese Buch auch bald zu Ende :(
Aber ein bisschen wird noch kommen. Wollte ihr eigentlich Bonuskapitel?

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 22, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

All Badboys go to hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt