𝟑𝟏 | 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

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„Isst du das noch", fragte ich Hunter und deutete auf das Brötchen, was sich vor uns im Korb befand. Nachdem es noch ein zweites Mal an der Tür gehämmert hatte, waren Hunter und ich schließlich die Treppe heruntergelaufen und hatten uns an den Tisch im Wohnzimmer gesetzt, damit wir uns über das restliche Frühstück hermachen konnten. 

„Du hattest doch schon zwei Stück? Wie kannst du denn immer noch Hunger haben? Du bist doch ein Mädchen so viel kann doch gar nicht in dich reinpassen" 

Empört schnaubte ich einmal auf und schnappte mir dann das Letzte Brötchen aus dem Korb, um mich drüber herzumachen. „Zu meiner Verteidigung", murmelte ich während ich das Brötchen mit meinem Messer durchtrennte.

„Ich hab seit gestern Abend nichts gegessen"

„Mhm", grummelte Hunter nur und schnappte sich anschließend die anderen Hälfte von meinem Teller, worauf er ein empörtes „Hey", von mir an den Kopf geworfen bekam. 

Im nächsten Moment öffneten sich aber die Wohnzimmertüren und eine etwas ältere blonde Frau kam hereingesaust. Verwundert öffnete ich nur die Augen, als ich ihr zuschaute wie sie einen Haufen an Zetteln auf der Küchenbar ablegte und anschließend herumschoss.

„Hunter...", hörte man sie sagen, aber verstummte auch schon, als sie mich erblickte. „Mum", entgegnete Hunter stattdessen, worauf ihr Blick zu ihm schweifte, aber ich trotzdem spüren konnte, wie sie mich aus dem Augenwinkel betrachtete. 

„Das ist Litlle..äh..Blair"

Sofort bildete sich ein kleines Schmunzeln auf meinen Lippen, als ich Hunters Versprecher mitbekam, was aber auch genauso schnell wieder verschwand, als ich erneut den Blick seiner Mutter auf mir spüren konnte. 

„Sie ist die Tochter meines Coches", schob Hunter noch hinterher, worauf sich ihre verwunderte, aber auch zu gleich monotone Miene nicht, großartig veränderte. 

„Die Tochter des Coches", vernahm ich dafür eine andere Stimme und durfte kurz darauf auch schon in das Gesicht eines etwas älteren Manns schauen, welches ebenfalls von einem verwunderten Gesichtsausdruck geziert wurde, als er mich entdeckte.

Es herrschte kurz Stille bis sein Dad wieder das Wort ergriff, wobei mir die Ähnlichkeit, die er dabei zu seinem Sohn hatte nicht entging. Insbesondere die blauen Augen gingen mir dabei nicht aus dem Kopf. 

„Die Tochter des Coches. Und ich dachte unser Sohn würde sich mal benehmen"

Dabei konnte man deutlich das Seufzen heraushören sowie das Haare raufen. Verwundert zog ich stattdessen nur die Augenbrauen hoch und blickte seinen Vater etwas verdattert an. Dachte er jetzt etwa wir hatten etwas am Laufen gehabt?

Na gut, was anderes konnte man gar nicht denken. Ich trug noch immer Hunter Sachen. Zu dem waren unsere Haare bestimmt ziemlich zerzaust und seine Eltern hatten mich gestern Abend auch nicht mehr ins Haus kommen sehen, weswegen sie bestimmt dachten Hunter hätte mich von irgendeiner Party aufgegabelt.

Was vielleicht auch teilweise so war, aber eher aus anderen Gründen.

„Dad", setzte Hunter auch schon an und hob abwehrend die Hände. „Es ist nicht so wie es aussieht. Wir sind nur Freunde"

Sein Vater dagegen schien diesen Satz, jedoch nur mit einem Naserümpfen entgegenzunehmen, wobei er auf meiner Sympathieliste sofort herunterrutschte. Seine Mutter dagegen schaute uns immer noch mit einem verwunderten Blick an, welcher aber nun ein leichtes Lächeln zierte. 

„Das ist doch super. Dann hätten wir endlich eine Begleitung für dich zu Charlies erstem Semester Abschluss"

„Was?!", entfuhr es Hunter auch schon und man konnte sehen, wie ihm die Verwirrung ins Gesicht geschrieben war. „Auf keinen Fall. Nie im Leben setzte ich auch nur einen Fuß auf eine dieser Nerdveranstaltungen"

„Hunter!", fuhr seine Mutter ihn darauf etwas empört an und stemmte die Hände in die Hüften, wobei sie ihn noch mit einem strengen Blick musterte. „Du wirst nach England mitkommen, sonst kannst du dich darauf verlassen, dass du dir deine Footballkarriere an den Nagel hängen kannst"

Nun rutschte auch sein Mutter immer mehr weiter herunter auf meiner Sympathieliste, denn sie kam nicht mal ansatzweise auf die Idee mich zu fragen, ob ich damit überhaupt einverstanden war Hunter auf diese Veranstaltung zu begleiten. Zudem ich ihn ja auch noch auf die Spendengala mit ihm gehen musste.

Aber wahrscheinlich waren wir in ihren Augen auch schon längst zusammen und kurz davor uns den Verlobungsring anzustecken. 

Im nächsten Moment vernahm man aber auch schon, wie Stuhlbeine über das Parkett kratzen und Hunter sich von seinem Platz erhob, um mich darauf auch schon am Handgelenk zu packen und ebenfalls hochzuziehen. 

„Ich denke, ich sollte Blair nun nach Hause fahren", richtete er sich noch an seine Eltern, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und mich aus dem Wohnzimmer herauszog. 

Es dauerte nicht lange und da waren wir auch schon durch die Haustür verschwunden und fanden uns kurze Zeit später in Hunters schwarzem Porsche wieder. 

„Tut mir Leid, dass du dir das dort drinnen anhören musstest. Meine Eltern haben manchmal nur einen ziemlichen Knall"

„Keine Sorge", entgegnete ich nur leise und schaute nachdenklich aus der Windschutzscheibe des Wagens, welche den Blick auf die Straße präsentierte. „Meine Eltern haben ja auch nicht alle Tassen im Schrank, wie du gestern erleben durftest"

Ich vernahm, wie er leise lachte und anschließend den Zündschlüssel ins Zündloch steckt, sodass der Motor des Autos einmal aufheulte. „Ach und übrigens", durchschnitt seine Stimme aber nochmal das Brummen.

„Das mit England und der Veranstaltung dort war natürlich nicht ernst gemeint. Also, dass du dorthin mitkommen sollst als Begleitung"

Nachdenklich schaute ich ihn an und zuckte anschließend mit den Schultern „Warum sollte ich eigentlich nicht mitkommen?"

Nun bildete sich auch auf seiner Miene Verwunderung und ich konnte sehen, wie er etwas die Augenbraue anhob. „Willst du mir das vielleicht genauer erklären", entgegnete er stattdessen nur, worauf ich mich auf dem Autositz etwas zu ihm drehte, sodass ich ihn besser anschauen konnte. 

„Naja, ich war noch nie in England und ein Wochenende Urlaub auf Kosten Anderer ist doch ganz schön" 

Nun bildete sich auch auf seinen Lippen ein kleines Grinsen aus. „Das meinst du doch nicht ernst, oder?"

„Warum denn nicht", entgegnete ich stattdessen nur, was ihm ein weiteres Grinsen entlockte. „Manchmal bist du echt verrückt"

„Ich weiß", murmelte ich nur mit einem triumphierenden Grinsen, auch wenn es momentan eigentlich keinen wirklichen Grund gab zum Feiern. „Also heißt das nun, dass du mitkommst?", hakte Hunter nun weiter nach, worauf ich einmal nickte. 

„So lange mein Vater nichts dagegen hat schon und wenn doch können wir uns schon mal gute Überredungskünste aneignen"

„Keine Sorge, davon hab ich ein paar auf Lager. Außerdem ist es schon sehr verwunderlich, wie viel Zeit du auf einmal mit mir verbringen möchtest, obwohl du am Anfang doch so abgeneigt warst"  

Dabei entging mir das hämische Lächeln, was sich immer mehr auf seinen Lippen ausbreitet überhaupt nicht.

„Das liegt daran, dass ich davor noch nie in England war, also bilde dir ja nichts drauf ein"

„Das liegt daran, dass ich davor noch nie in England war, also bilde dir ja nichts drauf ein"

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Ich überlege mal eine Lesenacht zu machen.
Wollt ihr lieber jede Stunde ein Kapitel oder innerhalb einer Stunde alle zwanzig Minuten ein Neues?
<3

All Badboys go to hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt