All Badboys go to hell

𝟑𝟔 | 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

So schnell ich konnte, stieß ich mich von der Wand ab und sprintete den Flur runter und um eine Ecke herum in einen weiteren Raum. Dort verschnaufte ich erstmal. Hoffentlich hatte Hunter mich nicht bemerkt, sonst würde es gleich bestimmt mehr als nur peinlich werden.

Sein Spruch dagegen hatte aber ziemlich darauf angespielt. Andererseits konnte ich mir aber auch mal wieder etwas darauf einbilden.

Vorsichtig luckte ich etwas um die Ecke, worauf ich aber niemanden erkennen konnte und erneut erleichtert ausatmete.
„Hatte ich doch richtig gelegen, dass du diejenige hinter der Tür warst", erklang auf einmal eine Stimme, welche mich zuerst erstarren und anschließend herumfahren ließ.

Nun schaute ich mit großen Augen in Hunters Gesicht, welches von einem Grinsen umspielt wurde.
„Was kann ich denn dafür, wenn ihr mit euren Beziehungsgesprächen die Küche belegt", entfuhr es mir nur, wobei ich meine Hände etwas in die Hüfte stemmte.

Mich von ihm einschüchtern ließ ich mich nun nicht. Dafür war mein Stolz leider etwas zu groß. Zudem ich sie ja wirklich nicht mit Absicht belauschen wollte. Ich war einfach an der Küche vorbeigelaufen und ihre Stimmen hatten mich zum Stehenbleiben gebracht. Sowie ihre Gesprächsthemen.

„Eigentlich sollte ich dich doch lieber fragen, was du hier machst oder machst du neuerdings einen auf best friends mit Clarissa und Cindy?", kam es darauf nur von Hunter. Mit vor der Brust verschränkten Armen musterte ich ihn und legte dabei den Kopf etwas schief. „Genau das Gleiche kann ich dich doch auch fragen oder gibt es etwa ein Liebescomback bei dir und Cindy?", äffte ich ihn etwas nach, was ihm ein Schmunzeln entlockte.

„Gut, ich nehme es so hin, dass du nur hier aufgetaucht bist, weil du mich stalken wolltest. Ist okay"
Empört schnaubte ich auf und boxte ihn etwas gegen den Oberarm.

„Pass ja auf, was du sagst. Das mit der Gala und der Englandreise steht noch nicht fest"

Nun zog Hunter etwas spöttisch die Augenbrauen hoch. „Genau, deswegen waren wir auch zusammen Kleider kaufen und du hast mit deinem Dad über die Reise geredet"
Dabei kratzte er sich etwas nachdenklich am Kinn, was natürlich nur gespielt war.

„Wir waren zwar im Laden, aber haben nie ein Kleid gekauft und das Geld für die Reise ist immer noch nicht überwiesen. Also pass lieber auf, was du sagst, Fernandez", entgegnete ich nur und musterte ihn mit einem strengen Blick.

Trotzdem raubte es ihm nicht das Grinsen. Stattdessen legte er den Kopf etwas schief und musterte mich.
„Bist du mit dem Motorrad hier?", kam es auf einmal von ihm, worauf ich in nur verdattert anschaute. Wie kam er denn jetzte auf mein Motorrad?

Langsam schüttelte ich den Kopf und wollte wissen, warum er danach fragte, aber da hatte er mich schon unterbrochen.
„Ich glaube, wir wollen beide nicht gerne auf dieser Party sein. Also wäs hälst du von einem kleinen Ausflug. Die Nacht ist noch jung und ich setzte dich auf dem Rückweg auch wieder bei dir ab"

Immer noch verwirrt über den so plötzlichen Themenwechsel schaute ich ihn an, bevor ich schließlich langsam nickte und merkte, wie sich auf meinen Lippen ein Schmunzeln ausbreitete.

„Na gut, so lange wir nicht in irgendeine Bar gehen und uns dort besaufen, zeig mir, was du so als kleinen Ausflug geplant hast"
Nun schmunzelte Hunter leicht und nickte einmal in die Richtung des Flures, die uns wieder ins volle Wohnzimmer brachte und anschließend raus aus diesem Haus.

„Keine Sorge, es ist viel harmloser"

Anschließend ergriff er meine Hand und zog mich hinter sich her, sodass wir es nach ein paar Minuten tatsächlich raus aus dem Haus geschafft hatten.
Entspannt atmete ich die kühle Nachtluft ein, die um meine Beine strich und ihnen eine leichte Gänsehaut verlieh.