All Badboys go to hell

𝟓𝟏 | 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

„Blair, wie lange willst du denn noch im Bett liegen und nicht aufstehen", vernahm ich die Stimme meines Vaters rufen, worauf ich sie aber nur ignorierte.
„Blair, wir haben Nachmittag. Du solltest heute Abend schlafen gehen und nicht gleich nach der Schule"

Wieder irgnorierte ich ihn nur. Zumindest bis ich schwere Schritte auf der Treppe vernehmen konnte, die immer näher kamen, sodass sie schließlich verstummten, sobald sie in meinem Zimmer angekommen waren.
„Blair", kam es abermals von meinem Vater, aber dieses Mal in einem weicheren Ton.

Dann wurde mich aber auch schon die Bettdecke weggezogen und ich spürte, wie die kalte Luft meine Beine streifte.
„Hey!", entfuhr es mir nur, bevor ich empört meinen Kopf vom Kopfkissen nahm und meinen Vater mit einem dunklen Blick musterte.

„Du kannst doch nicht den ganzen Nachmittag in deinem Bett liegen. Willst du denn überhaupt nichts machen?"
„Nein", grummelte ich stattdessen nur und legte meinen Kopf wieder zurück in das Kissen.
Die letzten Tage hatte ich Hunter förmlich ignoriert, was auch mein Dad mitbekommen hatte. Schließlich verbarikadierte ich mich taglich selbst in meinem Zimmer und kam nur zur Schule heraus.

Sogar das Essen lehnte ich ab. Erst als Addison ein paar Mal vorbeigekommen war und etwas vom Italiener, der bei ihnen nebenan war mitgebracht hatte, hatte ich wieder etwas ordentliches zu mir genommen.

Nebenbei hatten wir beide uns aber trotzdem über Hunter aufgeregt und das war bestimmt so laut gewesen, dass mein Vater längst kapiert hatte, was geschehen war.

„Willst du vielleicht mal mit mir darüber reden?", konnte ich ihn wieder fragen hören, worauf ich jedoch nur den Kopf schüttelte.
„Da gibt es nichts mehr zu bereden"

Zumindest nicht mit meinem Vater, der dazu auch noch der ehemalige Coach von Hunter war.
Sowie ich es mitbekommen hatte, hatte dieser am Montag nämlich seinen ersten Trainingstag bei den Giants gehabt.
Wahrscheinlich hatte er momentan ziemlich viel Stress, da unter anderem auch noch die Spendengala für den gesamten Verein der Giants am Samstag war und ich, seine ursprüngliche Begleitung, ja jetzt flöten gegangen war.

Da würde ich auch Panik haben, wenn ich in seiner Haut steckte.

„Blair, wenn es etwas mit Hunter ist, dann sprecht euch aus, sonst endet das noch wie bei mir und deiner Mutter"
Verwirrt hob ich den Kopf aus meinem Kopfkissen und starrte meinen Vater an. Was war das denn für ein Argument gewesen?
Dieser dagegen schmunzelte nur leicht, bevor er sich neben mir auf die Matratze sinken ließ.

„Ich nehme mal an du wirst keine Lust haben am Samstag noch mit auf die Spendengala zu kommen, oder?"
Automatisch verdunkelte sich mein Blick wieder. „Ich hab nicht mal ein Kleid", grummelte ich darauf nur, was meinen Vater aber leicht zum Grinsen brachte.
„Das dachte ich mir schon"

Anschließend erhob er sich von meinem Bett und verschwand aus der Zimmertür, worauf ich ihm nur verwirrt hinterher starrte.
„Dad?", fragte ich nur verwundert, als er nach ein paar Minuten immer noch nicht da war.

Tatsächlich steckte er irgendwann dann auch mal wieder seinen Kopf zur Tür herein, wobei das Grinsen auf seinen Lippen nicht verschwand.
„Ich wollte mir neulich einen Anzug kaufen für die Gala und da habe ich dieses Kleid gesehen", konnte ich ihn sagen hören, wobei er mir ein dünne Schutzfolie reichte unter der sich ein schickes goldenes Kleid verbarg, was einen Figurbetonten Schnitt hatte.

„Nicht dein Ernst, Dad", murmelte ich nur und konnte gar nicht mehr aufhören zu staunen. Das Trübsal blasen war nun eindeutig vorbei.
„Ich dachte es würde dir gefallen. Außerdem war es im Angebot und ein Kleid im Schrank zu haben ist ja nie falsch"

Immer noch staunnend betrachtete ich den funkelnden Stoff, bevor ich meinem Vater mit einem Schrei um den Hals fiel, worauf er nur lachte.
„Probier es mal an. Vielleicht überlegst du dir es dann ja noch mit der Gala"

Mit einem leichten Nicken verschwand ich samt dem Kleid im Bad. Dort holte ich es vorsichtig aus der Tasche heraus und tauschte es gegen das Schlabbershirt und die Jogginghose.
Tatsächlich saß es wie angegossen und ich könnte mich wenn nötig noch Stunden im Spiegel anschauen. Aber trotzdem war mir irgendwie klar, dass ich damit wahrscheinlich nicht zur Gala stolzieren würde.

Wahrscheinlich würde ich überhaupt keinen Fuß zur Gala setzten.
Ich hatte keinen Partner. Zwar brauchte ich keinen, da ich kein Mitglied des Vereins war, sondern nur die Tochter des Coaches der Jugendmannschaft, aber trotzdem wollte ich dort nicht Hunter beobachten, wie er mit einer neuen Tanzpartnerin tanzte.

Es war immer noch nicht ganz klar, wie es nun um unsere Beziehung stand. Ob nun wirklich Schluss war oder doch nur eine Pause.
Seitdem letzten Samstag hatten wir beide kaum ein Wort gewechselt. Klar, hatte er mich probiert mehrmals anzurufen, aber ich hatte es ja auch geschafft gekonnt nicht abzunehmen, wenn sein Name auf dem Display erschienen war.

Verbittert biss ich mir etwas auf die Lippe während ich mich weiter im Spiegel anschaute. Das Kleid war wirklich zu schade dafür, wenn es nicht getragen werden würde, aber trotzdem war meine Motivation dort auf dem Ball aufzutauchen nicht sonderlich groß.
„Blair?", kam es nun von meinem Vater, der anscheinend immer noch draußen vor dem Badezimmer wartete.
„Kommst du heute nochmal raus oder darf ich das Kleid nicht mehr sehen"

„Oh-ähm schuldigung", rief ich schnell, bevor ich die Badezimmertür öffnete und zu ihm heraustrat. „Also wow...", kam es nur von ihm, sobald ich einen Fuß über die Türschwelle gesetzt hatte.
„Das sieht wirklich fantastisch aus und du willst dir das mit der Gala wirklich nicht nochmal überlegen. Wenn man deine Haare noch etwas machen würde und die richtigen Schuhe heraussucht", fing er auch schon an, worauf ich leicht lachen musste, als er meine Haare nahm und probierte diese hochzuhalten, sodass es aussah, als hätte man sie hochgesteckt.

Auch mein Vater schmunzelte und tippte mir anschließend einmal auf die Nasenspitze.
„Also  was sagst du?"

Mit einem Seufzen betrachtete ich ihn, bevor mein Blick abermals an dem Kleid herunterwanderte.
„Ich überlege es mir...okay?"

„Okay!", entgegnete mein Dad und schenkte mir ein Lächeln, bevor ich in seine Arme gezogen wurde.
„Weinst du da, Dad?", fragte ich verwundert, als ich sehen konnte, wie er sich etwas das Auge wischte.
„Ach nein, nein ich hatte nur etwas Sand im Auge", dabei flog sein Blick wieder über mich, bevor er einmal seufzte.
„Ich kann gar nicht glauben, wie erwaschen meine Kleine schon ist"
„Dad, du weißt, dass ich bereits 18 bin", half ich ihm nur etwas auf die Sprünge, worauf er aber nur erneut aufseufzte. „Ach erinnere mich bitte gar nicht dadran"

I'm so sorry guys, dass ich euch so lange warten lasse  habe. Aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem und ja...es wird ein Happy End geben hahaha <33