Kapitel 17

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Emiliano

Ich fuhr gerade vom Lager nach Hause. Es war stressig im Lager, weswegen ich froh bin, dass ich da raus bin. Irgendwelche idioten haben die Waren falsch gezählt, worüber sich der Käufer beschwert hat und einen riesigen Theater gemacht hat. Ich dachte, ich müsste bis morgen früh dasitzen. Aber Gott sei Dank nicht. Also, hoffte ich das Verónica schon schläft, sodass sie keine Panik kriegt.

Mein griff um das Lenkrad wurde fester, als ich an das Szenario von José und Ver denke. Sie waren sich zu nah. Ich musste was tun, also habe ich gesagt, dass wir heiraten. Was nicht stimmte, denn ich darf die Regeln nicht brechen. Einer der Regeln heißt nunmal, dass sie sich entscheiden muss, wen sie von uns heiraten soll. Dios, und wenn ich das nicht bin, werden Köpfe fliegen, das weiß ich.

Mein Puls steigt, wenn ich darüber nachdenke, dass sie José mehr vertraut als mir. Sie hat keine Angst vor ihm, wie vor mir. Ich sollte ihr Vertrauen gewinnen.

Nach wenigen Minuten, kam ich an meinem Zimmer an. Vor der Tür blieb ich kurz stehen, bevor ich sie öffnete. Leise laufe ich in mein Zimmer. Meine Schritte näherten sich an Ver. Sie schläft. Ich beuge mich zu ihr runter und streiche mit meiner Hand ihr Gesicht entlang. Sie zuckte kurz. Ich nahm meine Hand weg und wollte mich um drehen, bis etwas meine Hand berührte.

Verwirrt drehe ich mein Kopf zu meiner Kleine. Sie murmelte etwas, was ich kaum verstand. "Schlaf weiter, mi amor" flüsterte ich ihr zu. Sie nickte, doch meine Hand ließ sie nicht los, weswegen ich leicht schmunzelte. Vorsichtig entfernte ich ihre Hand von meiner.

Bevor ich mich wieder umdrehen kann, sprach sie deutlicher. "Wo warst du?" nuschelte sie immer noch. Nun kniete ich mich komplett zu ihr runter. Meine Augen bewunderten ihr verschlafendes Gesicht. Meine Finger glitten ihr Arm hoch und runter, weswegen ihre Brust sich schneller hob. Sie biss sich nervös auf die Lippe. Was mich verrückt machte. "Hast du dir Sorgen gemacht?" Neckte ich sie, worüber sie nun grinste. "Nein" schüttelte sie ihren Kopf.

Ich rücke näher zu ihr. Was ihre Augen weiten ließ. "Warum willst du es sonst wissen, mi hermosa?" frage ich sie und achte auf ihre Nervosität. Sie überlegte und antwortete eine Sekunden später auf meiner Frage, was mir klar machte, dass sie jetzt lügen wird. "Ich bin neugierig, Emiliano" hauchte sie wispernd gegen meinem Gesicht. Ich nicke und näherte mich ihr Gesicht. Sie atmete schneller, doch es beruhigte sich sofort, als meine Lippen ihre Stirn berührten. Erstaunt was sie jetzt tun, sehe ich sie an.

Sie legt ihre Hand auf meiner Wange und streichelte mit ihrem Daumen über meiner Wange. Ihre Augen funkelten einen kurzen Moment, bis das glitzern ihrer Augen komplett verschwand und sie ihre Hand wieder wegnahm. "Lass mich gehen, Emiliano" flehte sie mit bebenden Stimme. Ich schloss meine Augen. "Bitte" flehte sie weiter. Aber ich schüttelte mein Kopf. "Ich will hier nicht sein. Ihr habt mein Leben ruiniert" hauchte sie noch ganz leise, bis sie ihre Augen schloss und ich hörte, dass ihr Atem flacher und gleichmäßig wurde.

"Lo siento, mi amor aber ich brauche dich an meiner Seite" hauchte ich gegen ihrer Hand und presste sanft und kurz meine Lippen auf sie. Dann ließ ich sie los und ging ins Badezimmer. Ich duschte und wusch mich. Als ich fertig war, lege ich mich zu Verónica ins Bett. Ich beobachtete sie noch ein wenig. Sie ist wunderschön. Ich wollte sie ein weiteres Mal berühren, doch sie sollte weiter schlafen. Meine Augen schloss ich und schlief ein.

Verónica

Ich wurde durch ein Gewicht um meiner Hüfte wach. Ich rieb mir die Augen und schaue runter zu meiner Hüfte. Ich erschreckte mich aber leise genug, sodass Emiliano weiter schlafen konnte. Ich kann mich noch an heute Nacht erinnern, wie ich ihn angefleht habe, dass er mich gehen lässt. Ich schüttelte meinen Kopf, um seinen Kuss auf meiner Stirn zu vergessen und wie sanft er mit mir gesprochen hat. Wenn er immer so wäre, dann wäre die Sache hier halb so schlimm.

Ich hebe vorsichtig seinen Arm um ihn auf seiner Seite zu legen, doch er zog mich näher an sich, weswegen ich leise aufquietschte. Meine Augen schauen erschrocken in seinem Gesicht, da es auf einmal so nah war. Doch als ich in seinem Gesicht sah, betrachtete ich es nun.

Er sah wunderschön aus, wenn er schläft. Seine Lippen, die leicht gespalten sind und seine einzelnen Sommersprossen auf der Haut. Es sieht alles perfekt aus, wie seine langen, dichten Wimpern. Mein Bauch fing an zu kribbeln, doch ich unterdrücke es sofort.

Ich sehe, wie sich seine Mundwinkel nach oben ziehen, weswegen ich verächtlich ausschnaube. Er schläft ja garnicht mal. "Du kannst mich weiter beobachten" sagt er, was mich rot anlaufen lässt. Ich drehe mein Gesicht weg, in der Hoffnung das er es nicht sieht. Aber er drehte mit seiner Hand mein Gesicht wieder zu sich zurück.

Verzweiflung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt