Kapitel 62

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Ich schaute zu, wie alle durchdrehen. Doch ich wusste nicht, was hier los ist. Als ich merkte, dass ich mich nicht bewegen kann, blicke ich an mir runter. Emiliano stand nicht mehr bei mir. Wahrscheinlich hatte er nach anderen Ausschau gehalten, wer getroffen sein könnte. Ich sah, wie mein weißes Kleid, rot wurde. Dennoch wollte ich laufen, aber mein Schock war zu groß. "Emiliano!" Krächzte ich heraus.

Er hörte mich nicht. Ich verblute, wenn keiner auf mich achtet. "Dios..." flüstert jemand hinter mich. Luis hielt mir sofort die Wunde mit seinen Händen zu. "Emiliano!" Brüllte Luis lauter, als ich. Mir wurde schwarz vor Augen, versuchte dennoch durchzuhalten. Emiliano dreht sich um. Erst musste er der Stimme folgen, bis er bei uns stehen blieb. Ohne Nachzudenken rennt er zu uns. "Mierda, fuck. Holt einer jemanden. Sofort! Klotzt nicht. HOLT EIN ARZT!" Schrie er in der Halle rum.

Luis und Emiliano legten mich auf den Boden, da ich nicht mehr stehen konnte. Emiliano beugt sich zu meinen Gesicht. "Halte durch, dios bitte. Ich will nicht meine Frau verlieren, das schaffe ich nicht" flehte er. Seine Hand drückt auf meinen Bauch, um die Blutung zu stoppen. Es brachte nichts, weswegen ich ihn mit Tränen ansah. Er schüttelte heftig den Kopf, da er weiß was ich sagen werde. "Lass los, Liano. Du weißt, dass das nichts mehr bringt" hauchte ich.

Tränen flossen aus seinen Augen. Er fing an zu schluchzen. "Ich kann nicht, mi amor. Ich kann nicht..." weinte er und legt seine bebenden Lippen auf meiner Stirn. "Emiliano..." lege ich meine Hand auf seine. "Ich habe zu viel Blut verloren" flüsterte ich. Sein ganzer Anzug ist mit meinem Blut voll, genauso wie der von Luis. Die Augen von Luis wurden glasiger. "NOOO!" Schrie eine weibliche Stimme, die zusammenklappte.

Mein Atem wurde schwieriger, wie meine Augen. "Bitte, verlass mich nicht" nuschelte Emiliano gegen meiner Stirn. "Nicht noch einmal" vollendet er seinen Satz. Ich spüre, wie viel Blut ich verliere. "Dios, no no no" wimmerte eine Stimme neben mir. Sergio nimmt meine Hand. "Wenn du gehst, mit wem soll ich lästern? Also, halte durch, Verónica?! Hast du verstanden?!" Bittet er mich. "Es ist zu schwer" murmelte ich. Sie halten meine Wunde zu dritt zu. Vorsichtig lege ich meine Hand auf deren. "Ich werde mein Frieden finden, mi amor. Ich warte auf dich" streichelte ich mit meinen Daumen über Emilianos Handrücken.

Emiliano

Ich weinte. Ich weinte, wie noch nie. Sie darf mich nicht verlassen, bitte. "Bitte, geh nicht" drückte ich fester auf die Wunde. Ich konnte nicht einmal, auf die Wunde schauen. Sie verlor zu viel Blut. "Ich achte auf dich, sowie auf jeden einzelnen auf euch" sprach sie leise. Sie ist blass und sieht nicht mehr lebendig aus, was mich mehr zum schluchzen bringt. "Ich liebe dich, Ver. Ich liebe dich so, Gott verdammt sehr" meine Stimme sackte ab. Sie zitterte und bebte.

Ich kann kaum Atmen. "Lasst los..." hauchte sie uns zu. Santiago und Luis, schauten zu mir, doch ich schüttelte mein Kopf. "No, no. Ich werde nicht aufgeben, bis ich selbst daran glaube, dass du in meinen Armen stirbst, mi amor" ich kämpfte weiter, bis ihr letzter Atemzug ist. "Warum weinst du, mein Engel?" lächelte sie. "Weil die Liebe meines Lebens, in meinen Armen stirbt" gab ich hauchend zu.

Sie nickte. "Tu mir ein Gefallen" bittet sie mich und sofort nickte ich. "Lerne wieder lieben" flüsterte sie. Ich nickte und wusste, dass ich es nie wieder könnte. Meine Lippen streiften, das letzte mal über ihre, bevor sie ihre Augen schloss und somit ihr letzter Atemzug zu Ende ging.

Mein Kopf lag auf ihrer Brust mit meiner Hand, umfasste ich ihre, kalte, leblose Hand. Plötzlich hörte ich, dass sich die Türen öffnen. Es rennen Ärzte hinein. Sie wollen zu Verónica. "Sie ist Tod. Meine Frau ist Tod. Ihr hättet sie retten können!" Brüllte ich die Männer an. Sie schauten mich geschockt an. Ich gehe ein paar Schritte auf sie zu. "Meine Liebe des Lebens, ist in meinen Armen gestorben, weil ihr es nicht auf die Reihe gekriegt habt, schneller zu fahren!" Schlug ich um mich.

Ich sackte ab, weswegen Leonardo mich auffängt. Mit meiner Hand schlug ich auf, den Boden ein. Mir schnürte die Luft ab. Die Ärzte haben sie zugedeckt, nachdem sie nochmal an ihr rumgefummelt hatten. Ich stehe auf und gehe noch ein mal zu meiner Frau, um sie ein letztes Mal zu betrachten. Ein letzten Kuss auf der Stirn gab ich ihr. "Bis der Tod uns scheidet" nuschelte ich an ihrer Stirn. Sie wurde weg transportiert und ich schaute zu, wie die Leiche meiner Liebe, weggetragen wird, so als wäre sie nichts.

Verzweiflung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt