Kapitel 30

5.2K 140 6
                                    

Er schloss für einen Augenblick seine Augen. "Hauptsache du bist glücklich, mi amor" murmelt er. Dankbar sehe ich ihn an. "Danke" lächelte ich ihn schwach an. Bevor ich mich entscheide rauszugehen und endlich wieder frei zusein, beuge ich mich zu ihm und hauche ihn einen Kuss auf die Wange. Ich kann erkennen, dass er schwer schluckte.

Nun öffnete ich die Tür und steige aus. Ohne mich noch einmal umzudrehen, gehe ich zu der Haustür und frage mich für einen Moment, ob sie mich vermisst haben. Gerade als ich mich wieder umdrehen wollte, höre ich wie er davon rast. Es ist besser so, dass weiß ich. Ich bin Zuhause und habe nun das bekommen, was ich wollte.

Anschließend öffne ich die Tür, mit dem Schlüssel. "Verónica?" sagt jemand erschrocken. Mein Kopf hob ich zu dieser Person und lächelte, denn ich sehe Alexio. Alexio, war der einzige der mich nicht mies behandelt hat. "Alexio" freute ich mich ihn wieder zusehen. Ich ging zu ihn und nahm Alexio in die Arme. Er drückt mich fest an sich und stöhnte erleichtert aus.

Plötzlich hörte ich Schritte, was mich dazu brachte auf zusehen. "Gott, Kind" hielt sich meine Stiefmutter die Hand vor ihrem Mund. Nun kommt sie mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. Verwirrt schaue ich sie an, da sie sowas nie gemacht hatte. Sie schlingt ihre Arme fest um mich und ich hatte das Gefühl, dass sie mich nicht loslassen wollte. "Wo warst du bloß?" Seufzte sie.

Ihre Hand strich sie, über mein Haar. Ich fühlte mich Willkommen und endlich Zuhause. So habe ich mich ewig nicht mehr gefühlt. Es ist schön. "Es tut uns schrecklich leid, liebes. Dass wir dich so behandelt haben, du bist sicherlich nicht schuld an den Tod deines Vaters" hauchte sie mir ein Kuss auf den Haaransatz. Jetzt nahm ich sie auch fester in den Arm.

Eine Weile standen wir so, bis wir uns lösen und in Richtung Küche gehen. Gemeinsam setzen wir uns an einen Tisch. "Rede mit uns, was ich passiert?" sagt meine Stiefmutter besorgt. Alexio steht hinter mir und hat seine Hand auf meiner Schulter gelegt. Nun erzählte ich ihnen alles. Sie hatten verschiedene Emotionen im Gesicht.

Als ich dann fertig war, war es kurz stille im Raum. "Oh Gott, dass hättest du nie erleben sollen" sagt sie mitfühlend. Ich habe sie noch nie so erlebt aber es machte mich glücklich, denn so weiß ich das ich ihnen gefehlt habe und sie nochmal über alles nachgedacht haben. "Aber jetzt bist du wieder Zuhause, Ver" streichelt Alexio, mit seiner Hand über meinen Rücken.

Einen Moment lang, hörte ich auf zu atmen. Nur Emiliano hat mich 'Ver' genannt. Aber es wird Zeit ihn aus mein Kopf zu kriegen. "Verónica, Bitte" ergänzte ich ihn und er nickte. Denn wenn er mich so nennt, kommt mir Emiliano im Kopf. Ich werde wieder mein normales Leben führen, so wie ich es wollte.

"Ich sollte langsam ins Bett gehen" sage ich anschließend. Sie nickten verständnisvoll und lächelten mich noch einmal an, bevor ich erst in das Badezimmer gehe. Ich drehe die Dusche auf und steige in sie ein.

Nach einer Weile, liege ich im Bett und starre die Decke an. Es fühlt sich leer und kalt an, ohne jemanden neben mir. Entweder José oder Emiliano waren neben mir. Ich sollte es genießen, immerhin wollte ich das so.

Emiliano

Ich parke das Auto in der Garage und bleibe einige Minuten noch sitzen, um zu realisieren, dass ich die Frau gehen gelassen habe, die ich als die Mutter meiner Kinder sehen wollte. Aber es hatte keinen Sinn, wenn sie sich die Gefühle verdrängt, kann sie hier nie glücklich werden. Also muss ich damit leben, dass sie bei einen anderen glücklich wird.

Auf den Weg, in meinen Zimmer wurde ich von José aufgehalten. "Wo ist sie? Wo ist Verónica, verdammt?!" Brüllte er mich an, doch sagen tat ich nichts. Er kommt auf mich zu und dreht mich zu sich um. Man sah in seinen Augen Wut aufflackern. "Ich habe sie gehen lassen, hermano" Beichte ich ihn ruhig. "Was hast du getan?" Ich löse mich von seinem Griff und gehe stur weiter.

Doch ich höre ihn weiter hinter mir brüllen. "Emiliano, mierda!" auf einmal hörte ich, dass er auf irgendwas einschlägt. Ich gehe die Treppen hoch und jetzt kommen mir noch die anderen entgegen. Dios, wenn das so weitergeht kann ich sie garnicht vergessen.

"Hast du Verónica gesehen, Emiliano?" Fragt mich Rentana. Aber ich gehe an ihr vorbei. "No Rentana, Emiliano hat sie weggebracht" erklärt José ihr die Lage. Erschrocken sieht sie mich an und ich zuckte stur mit der Schulter.

Als ich endlich mit eine Flasche Whisky in meiner Hand, ins Zimmer gekommen bin, lege ich mich in das Bett und öffnete die Flasche. Ich hielt sie an meinen Lippen und nahm viele Schlücke hinter einander, bis sie alle war. Enttäuscht sehe ich auf die Flasche, da sie nicht lange gehalten hat.

Also, holte ich mir eine neue und gehe nach draußen, wo Ver und ich vorhin geredet haben. Ich denke nach, über alles gerade und als sich wieder herausstellt, dass die Flasche ein zweites Mal leer ist, spürte ich es deutlich. Ich stehe auf und atmete einmal tief durch, bevor ich plötzlich die leere Flasche gegen Das Haus schmeiße und sehe wie die zersplittert. "Fuck, Fuck, Fuck!!!" Brüllte ich. "Hijo..." umarmte mich nun meine Mutter.

Für einen kurzen Augenblick schließe ich die Augen, bevor ich mich von ihr entferne. Gleich darauf, setze ich mich auf eine liege. "Dein Vater und ich, waren in der selben Situation" fing sie an zu sprechen. Ich sehe sie an und wusste nicht, was sie mir damit sagen will. "Er hat mich freigelassen, als ich darum gebeten habe. Ich war mehr als nur glücklich aber ich habe ihn nie aus dem Kopf bekommen. Es waren zwei Monate, bis ich ihn wieder angerufen habe. Mir wurde klar, dass ich doch mehr für ihn gefühlt habe. Anschließend hat er mich wieder abgeholt" sie setzt sich neben mich hin und legt ihre Hand auf meine.

"Es muss nicht alles so sein, wie das zwischen dir und Papá" seufzte ich. "Hijo, ich habe es in ihren Augen gesehen, dass sie mehr empfindet. Genauso wie ich weiß, dass sie es sich selbst und dir niemals gesagt hätte. Ich bin mir nicht sicher, ob sie jemals wieder zurück kommt aber die Hoffnung besteht, Emiliano. Mach dich nicht verrückt" bemerkt sie und steht nun wieder auf und verlässt mich.

Verzweiflung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt