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Es war Freitagmittag. Ich kam gerade von der Arbeit wieder und ließ mich auf die Couch fallen. Heute war es etwas ruhiger als die letzten Tage. Es waren wenig Leute zum Essen da, also auch wenig zu tun. "Gibt es was zu essen?", rief ich zu Isabella, die gerade in der Küche war, doch es kam keine Antwort.
Dann muss ich mich wohl selber kümmern
Ich ging also rüber in die Küche, wo Isabella gerade einen Teller mit Lasagne fertig machte. "Ich wollte dir gerade was bringen." "Tja, war ich wohl schneller." Ich grinste sie an, nahm mir eine Gabel und rieß ihr den Teller aus der Hand. "Dankeschön." Isabella streckte mir die Zunge raus und folgte mir ins Wohnzimmer, wo wir uns beide auf die Couch setzten. Isabella schaltete den Fernseher ein und schaltete durch alle Sender, bis sie bei einem Schnulzenfilm stehen blieb. Ich konnte bei diesem Film schon mitreden, da ich ihn schon 100 Male gesehen hatte. Ich aß so schnell ich konnte meine Lasagne auf und brachte danach mein Geschirr in die Küche. Ich wollte gerade die Treppe hochgehen, als Isabella mich aufhielt. "Was machst du?", fragte sie mich. "Ich wollte .." Ich wurde von dem klingeln eines Handys unterbrochen. Ich schaute Isabella an. "Deins?" Sie schüttelten den Kopf. Ich ging zum Esstisch und schaute welches Handy dort so Geräusche machte. Es war meins. Der Bildschirm zeigte Unbekannt an. Ich zögerte kurz bevor ich abnahm.
"Ja?", begrüßte ich die Person am anderen Ende der Leitung. "Emily?" Ich kannte diese Stimme, doch ich kam einfach nicht drauf wer es war. "Ja, wer ist da?", fragte ich verwirrt. Es war kurz Stille. "Äh .. Ich bin's .. Justin." Jetzt schwieg ich.

Was Justin ?! Fuck. Ich hab ja noch seinen Jacke. Ich hatte doch schon fast vergessen, dass ich ihm geschrieben hatte?! Verdammte scheiße!

Ich schlug vor Wut mit der Faust auf den Tisch und stöhnte kurz auf. Justin unterbrach die Stille zwischen uns. "Du hast mir geschrieben. Wegen meiner Jacke. Eh .. Soll ich sie abholen oder sowas?" Er klang irgendwie auch nicht so begeistert, dass wir uns treffen mussten. "Ich glaub es wäre nicht so gut, wenn du hier auftauchen würdest.", antwortete ich genervt. Er merkte, dass ich nicht so froh über seinen Anruf war und er wurde unsicherer, was mich wunderte. "Wie wär's mit dem See im Wald, bei dir um die Ecke?"
Er meint doch nicht wirklich den See, wo wir früher alle zusammen die besten Sommer aller Zeiten verbracht hatten? Ist das sein ernst ?
Ich überlegte lange, doch da mir auch nichts besseres einfiel stimmte ich zu. "Dann treffen wir uns so in einer halben Stunde?", fragte Justin. Ich stimmte erneut zu und lag auf.
"Wer zum Teufel war das?" Isabella schaute mich verwirrt an. "Du wirst es mir nicht glaub", antwortete ich.
Wie soll sie mir auch glauben? Ich konnte selber nicht glauben was da gerade passiert war und dass ich dem Ganzen zugestimmt hatte.
"Das war Justin." Ihre Augen wurden größer und die schaute mich jetzt noch verwirrter an. "Verarscht du mich? Justin Bieber?" Ich nickte. "Seit wann hast du denn wieder Kontakt mit ihm?" "Rede bitte nicht mit den anderen darüber. Das wird Ihnen nicht gefallen. Erstrecht nicht Kendall." Ich wusste, dass ich ihr Vertrauen konnte und erzählte ihr von Samstagabend, wie wir uns gestritten hatten, wie er mich nach Hause gebracht hatte und ich erzählte ihr von unserem Gespräch gerade. "Und was ist an dem allen so schlimm?", fragte mich Isabella. "Ich weiß es auch nicht, aber ich weiß, dass die anderen das nicht so gut fänden und ich bin mir auch nicht so sicher, was ich davon halten soll." "Du weißt aber auch, dass ich nichts gegen Justin habe. Hatte ich noch nie und habe ich jetzt auch nicht.", beruhigte sie mich. Sie klang so entspannt. Für mich war das gerade alles die Höhle. Isabella redete weiter. "Du willst nur, dass alle glücklich und zufrieden sind. Aber es wird Kendall, oder wen auch immer, nicht umbringen, wenn du Justin seine Jacke bringst. Wir sind seit unserer Jugend mit ihm befreundet. Es ist kein Verbrechen sich mit ihm zu treffen." "Aber nach allem was passiert war? Was er mit Kendall gemacht hat?", fragte ich unsicher. "Ich glaube, da sind noch ganz andere Dinge vorgefallen, als die die Kendall uns erzählt hat. Wenn es wirklich so die Hölle war mit ihm zusammen zu sein, wieso hat sie sich nicht vorher getrennt? Und wieso hat sie vorher nie darüber gesprochen? Und vor allem, warum hat sie ihn nicht angezeigt, nachdem er ihr eine verpasst hat? He? Das ist schon alles komisch." Sie klang plötzlich so ernst, womit sie mich noch mehr verunsicherte. "Aber es ist nicht nur das. Du hättest sehen müssen wie er sich Samstag verhalten hat. Er saß da, als wäre er der geilste. Mit Chantel und Yasmin. Chantel und Yasmin?! Weißt du noch wie er die früher gehasst hat? Und vor allem sein Verhalten mir gegenüber oder Kendall. Er war ja noch nie der nette Junge von neben an, aber wir beide waren die besten Freunde. Und seine Freunde hat er besser behandelt als seine Familie! Verstehst du was ich meine? Ich hab ihn nicht wiedererkannt. Natürlich vermisse ich die Zeit mit ihm und die die wir alle zusammen verbracht haben, doch er hat sich in so kurzer Zeit so verändert. Er war Samstag wie ein anderer Mensch und ich weiß nicht ob ich mit diesem Justin noch was zutun haben möchte." Mir stiegen Tränen in die Augen. Isabella merkte, wie verletzt ich durch Justin war und nahm mich in den Arm. Ich beruhigte mich jedoch schnell wieder. Zumindest äußerlich. Isabella sagte mir noch, dass ich das machen soll, was für mich das beste war. Darauf hin gab ich ihr einen Kuss auf die Wange und ging hoch in mein Zimmer. Ich musste mich beeilen, da ich bei dem Gespräch mit Isabella viel Zeit verloren hatte. Ich zog mir nur schnell neue Klamotten an und ging wieder runter. Dort zog ich eine Jacke und Schuhe an, verabschiedete mich von Isabella und machte mich, mit einem mulmigen Gefühl, auf zum See.

The day afterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt