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Glücklicherweise ließ dieser Beweis nicht lange auf sich warten.
Es war mittlerweile spät Nachmittag geworden und ich lag mit meiner ältesten Jogginghose auf dem Sofa und schaute mit den anderen eine Reality Serie. Ich fragte mich immer, wie manche Leute sich so im Fernsehen darstellen können. Unglaublich. Madison hat sich gar nicht mehr eingekriegt. Nur ich saß da und war völlig in meinen Gedanken, was Isabella wohl bemerkte. Irgendwann bemerkte ich, dass sie mich anschaute und auf einen Blickkontakt wartete. Ich verzog meine Augen, da ich wissen wollte, warum sie mich so anstarrte. Sie formte etwas mit ihrer Lippen, was ich aber nicht ablesen konnte. Ich verzog meine Augen noch mal und sie wiederholte es. "Ruf ihn an." Jetzt hatte ich es verstanden und schüttelte sofort den Kopf. "Wen soll Emily anrufen?", fragte Madison, die gerade dabei war sich Popcorn in den Mund zustopfen. Isabella lachte, doch ich fand es überhaupt nicht lustig. "Niemanden.", zischte ich. "Ich krieg es sowieso raus.", grinste Madison und nahm wieder eine Hand voll Popcorn. Ich verdrehte die Augen, weil ich wusste, dass sie Recht hatte. Jetzt steckte auch ich meine Hand in den Popcorneimer, doch entschied mich anders und nahm sie wieder raus. Ich wollte gerade aufstehen um mir etwas aus der Küche zu holen, als meine Handy vibrierte. Eine Nachricht von Chris leuchtete auf.

Von: Chris
Na Babe, hast du Lust heute Abend was zu machen?

Sofort bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen.

Von: Emily
Klar

Von: Chris
Hast du was bestimmtes vor?

Von: Emily
Ich habe keine besondere Lust noch loszugehen. Willst du vielleicht später vorbei kommen und wir schauen einen Film oder so?

Von: Chris
Was du willst Süße

Ich legte mein Handy zur Seite und ging in die Küche, wo ich den Kühlschrank öffnete und mich umschaute. Aber auch diesmal wollte jemand nicht zu lassen, dass ich mir ein Stück Schokolade gönnte. "Emily, dein Handy", rief Isabella. Ich schloss den Kühlschrank und ging schnell zurück ins Wohnzimmer. Ich nahm mein Handy in die Hand und sah, dass Justin anrief. Ich drückte ihn weg und warf mein Handy auf's Sofa zurück, doch es klingelte direkt noch einmal. "Geht ran verdammt nochmal", sagte Isabella genervt. Ich nahm mein Handy und nahm den Anruf an. "Was willst du?", flüsterte ich in mein Handy. "Emily? Ich bin in 10 Minuten bei dir." "Justin nein!", widersprach ich ihm. "Ich werde es dir jetzt beweisen. Bis gleich." Und damit war unserer Telefonat beendet. "Ich geb auf, warum ruft Justin dich an?" "Isabella erklärt dir später alles." Ich blickte auf meinen Körper runter und schüttelte den Kopf. "Also wenn du vorhast auf ein Date zu gehen, dann solltest du dich umziehen.", lachte Madison. "Halt's Maul Maddi." Irgendwie war meine Laune auf einmal gar nicht mehr so schlecht wie vor ein paar Minuten. Ich flochte meine Haare noch schnell zu einem Zopf, als es auch schon klingelte. Ich ging zur Tür und öffnete sie. "Kann ich reinkommen?" Ich schaute schnell zu Isabella und Madison, welche beide nickten und ich nickte ebenfalls. Meine vermeintlich gute Laune wurde schnell zur Nervosität. Justin trat ein und begrüßte die beiden mit einem nicken. Ich ging mit ihm in die Küche und wir setzten uns an den Tisch. "Wieso bist du hier?", fragte ich ihn leise. Ich wollte, dass Isabella und Madison so wenig wie möglich mitbekamen. "Ich will es dir jetzt beweisen." Justin wirkte sehr so überzeugend. Ich wusste nicht wie er es mir beweisen wollte, aber ich hoffte, dass ich ihm danach glauben könnte. "Muss ich mir dafür was anderes anziehen?", fragte ich in unsicher. "Nein, nein", grinste er. Zum Glück hatte mich Justin schon hunderte Male so gesehen, also musste es mir auch nicht peinlich sein. Wir gingen zur Tür, wo ich mir noch meine Turnschuhe anzog. Justin und ich wollten gerade durch die Tür, als von oben jemand rief, "Leute? Wer ist da gerade gekommen?"

Oh nein. Das war Kendall. Sie darf Justin auf keinen Fall sehen. Verdammt ..

Doch es war zu spät. Kendall stand auf der Treppe und starrte Justin an. Genau wie er sie. Keiner sagte eine Wort. "Justin, lass uns gehen." Ich zog an seine Jacke, aber er bewegte sich kein Stück. "Was macht der hier?", schrie Kendall uns alle an. Isabella stand auf und stellte sich vor die Treppe. "Das geht dich n scheiß an!", schrie sie zurück. In Kendalls Gesichtsausdruck konnte man einen riesen Schock erkennen, damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Sie lief zurück in ihr Zimmer und knallte die Tür. Ich öffnete in der Zeit die Haustür und schob Justin vorsichtig raus. Ich spürte wie angespannt er war. Wir stiegen in sein Auto ein und Justin schob den Schlüssel ins Schloss, doch bevor er losfuhr schlug er einmal feste gegen das Lenkrad. Ich schrak kurz auf. "Tut mir leid", flüsterte Justin und startete den Motor.

The day afterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt