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Noch im Halbschlaf wälzte ich mich durch mein Bett. Meine Hand wanderte neben mich, um Chris zu suchen, doch durchwühlte unerwartet nur meine Kissen. Ich rieß meine Augen auf und schaute um mich. "Wo ist Chris?", dachte ich und schaute schockiert auf meinen Wecker. Schon 11.43. Ich schob meinen Körper etwas nach oben und nahm eins meiner Kissen, welches ich mir hinter den Kopf klemmte. Nachdenklich grief ich nach meinem Handy. Ich war erleichtert als eine Nachricht von Chris auf dem Bildschirm aufleuchtete.

Chris:
Guten Morgen Süße, hoffe du hast noch gut geschlafen. Musste leider kurzfristig Weg. Ich melde mich so schnell wie möglich.

Ich hätte schon gerne gewusst, wo er so früh morgens hin musste, hatte aber auch nicht besonders Lust zu antworten und beließ es dabei. Da mein Handy nur noch wenig Akku hatte, kramte ich mein Ladekabel aus der Schublade und schloss es an. Bevor ich mich auf dem Weg nach unten machte, bund ich meine Haare noch zu einem Dutt. Schon auf der Treppe roch ich den leckeren Geruch von gebratenem Speck. Der Geruch zog mich bis in die Küche. Meine Nase hatte sich nicht getäuscht, denn Madison war gerade dabei Rührei mit Speck zu kochen. Ich setzte mich direkt zu Isabella und Kendall an den gedeckten Tisch. "Morgen", sagte ich zu den beiden, doch nur Isabella antwortete mir. "Guten Morgen." Kendall war in ihr Handy vertieft und ich warf einen fragenden Blick zu Isabella rüber, welche aber nur mit den Schultern zuckte. "Essen ist fertig", rief Madison und brachte die Pfanne zum Tisch. "Da bist du ja gerade noch rechtzeitig gekommen.", lachte Isabella. "Oh jaaaa", antwortete ich. Wir packten uns alle die Teller voll und genossen das leckere Essen. Außer Kendall. Die saß vor ihren zwei Gramm Rührei und stocherte darin rum. Irgendwann konnte ich das nicht mehr mit ansehen. "Kendall, was ist los?", fragte ich sie. Es kam jedoch keine Antwort. Sie blickte nicht mal auf. Isabella und Madison sahen mich nur kopfschüttelnd an. Kurz war es ruhig, doch dann sagte Kendall etwas. "Ich muss euch was sagen." Jetzt schaute sie uns alle an. "Bist du schwanger?", fragte Isabella belustigt und kassierte dafür einen kleinen Tritt von mir. "Nein." Ein kleines grinsen war auf Kendalls Lippen zu sehen, welchen aber direkt wieder verschwand. "Ich hab Scheiße gebaut." Keiner sagte etwas. Alle warteten, dass Kendall weiter sprach. "Man .. Ich weiß nicht, wie anfangen soll .." "Sag schon.", sagte Isabella. Kendall nickte. "Also", sagte sie leise," als Justin gestern hier war, ist es mir klar geworden. Ihr sollt das von mir erfahren und .." Kendall hört auf zu reden. Isabella, Madison und ich sahen uns an und wir alle wussten wovon sie sprach. "Wir wissen es.", sagte ich. "Wie ihr wisst es?" Kendall klang nicht so begeistert, doch Isabella und Madison bestätigten meine Aussage mit einem Nicken. "Seid ihr sicher?", fragte Kendall uns. "Wenn du die Sache mit Zac und dem Messer meinst, dann ja.", erklärte Isabella ihr. "Scheiße", schrie Kendall," ich musste das tun. Ich konnte nicht anderes. Er hat mir gedroht euch was anzutun." Ihr liefen ein paar Tränen über die Wangen. "Hat Justin es dir erzählt?" Sie schaute mich an. Ich nickte. Kendall schlug auf den Tisch. "Es tut mir so leid." Isabella, Madison und ich standen auf und nahmen Kendall in den Arm. "Ich wollte euch nicht anlügen", schluchzte Kendall, "aber .." "Beruhig dich.", unterbrach Isabella sie. "Die einzige Person, bei der du dich entschuldigen musst, ist Justin.", fügte ich hinzu. Wir lösten uns aus der Umarmung und Kendall wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Kannst du vielleicht mit ihm reden?", flüsterte Kendall. "Sicher", antwortete ich ihr, doch ich war mir gar nicht so sicher, ob ich mit ihm reden wollte. Vielleicht wollte er auch gar nicht mehr mit mir reden, so wie ich gestern zu ihm war. Im nächsten Moment klingelte Isabellas Handy. Sie ging sofort ran. "Ja, Emily ist hier, warte." Ich schaute Isabella verwirrt an, doch sie drückte mir schon ihr Telefon in die Hand. "Ja?", fragte ich. "Emily? Hi, hier ist Chloe. Du bist nicht an dein Handy gegangen, deswegen hab ich Isabella angerufen." "Oh sorry, mein Akku war leer", entschuldigte ich mich. "Kein Problem, aber warum ich anrufe, hast du vielleicht Zeit für 2 bis 3 Stunden ins Restaurant zu kommen? Wir sind zu wenig Leute." Chloe klang ziemlich gestresst. "Ja klar, das müsste gehen", beruhigte ich sie," bin gleich da." "Danke. Du bist ein Schatz."
Ich gab Isabella ihr Handy zurück und rannte nach oben. Ich suchte schnell ein paar passende Sachen für die Arbeit zusammen und zog diese über. Danach ging ich noch ins Bad, wo ich mich frisch machte. Als ich komplett fertig war, verabschiedete ich mich von den anderen und lief los zum Restaurant.

The day afterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt