Fallen

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Fallen ... 
Das ist es, was ich will. 
Fallen. 

Keine Gedanken mehr an all das verschwenden, was mich betrübt. Es ist so schwer. 
Wenn ich hinter mich schaue ... Da ist bloß Dreck. Und da ist kein so niedlicher Staubknäul. 
Nein, es ist eher ein so riesiger Haufen Müll mit Schrott wie mensch ihn auf einen überfüllten Wertstoffhof erblicken kann. 
Lauter Dinge, die keiner mehr haben will und doch müssen sie ja irgendwohin, irgendwo. 
Mein Leben ist dieses 'irgendwo'. Bei mir bleiben sie, bei mir werden sie abgeladen, bei mir ist die Endstation. 
Von mir gehen sie nicht fort. 

Fallen. 
Ja, das will ich. 
Einfach fallen. 

Ich werde ersticken an all diesem Zeug, die mir die Luft rauben und gleichzeitig die Sicht nehmen. 
Schaue ich nach vorne ... Mehr und mehr wird hinzugefügt. Den Überblick habe ich längst verloren. Wie soll ich da einen Ansatz finden, wie soll es da besser werden, wenn ich keinen Ausgang mehr sehen kann? 
Es türmt sich hoch, dass ich nicht mal mehr weiß, ob ich noch auf dem Grund des Bodens stehe oder bereits auf einer mehrschichtigen Mülllage. 

Fallen. 
Das ist mein Ausweg. 
Fallen lassen. 

Irgendwohin. Irgend woandershin, weg von hier, weg von meinem 'irgendwo'. 
Jeder andere Ort ist besser, kann nur erleichternd sein. Hier hält mich nichts.
Wenn ich mich in diesem Berg herumwirbele wird mir nichts anderes außer Dreck widergespiegelt. 
Wie soll ein Mensch diesem Anblick standhalten? Wie lange habe ich es versucht? All dieser Dreck. Gibt es ein Entkommen? 

Fallen? 
Lass dich fallen. 
Fallen! 

Ein anderes 'Wo'. 
Eine andere Sicht. 
Ich schaue nach hinten. Mein in die Höhe getürmter Müllberg. 
Ich schaue zu den Seiten. Die Ausläufer des Haufens nur noch minimal zu sehen. 
Ich schaue nach vorne. Frei. 

Fallen – Ich bin gefallen und finde Gefallen. 
Schritt für Schritt bewege ich mich. In diese Richtung. 
Wärme breitet sich aus. Hoffnung keimt auf. 

KNALLeffekteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt